Ty Tabor - Safety
Ear Candy / SPV
VÖ: 08.04.2002
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Nummer sicher
Ty Tabor, hauptberuflich Klampfenmann von King's X, scheint momentan vor Kreativität überzulaufen. Nach dem Debüt des Nebenprojekts The Jelly Jam im März und dem Album "Manic moonlight" seiner Hauptband erscheint nun das dritte Album des Workaholics innerhalb eines halben Jahres. "Safety", sein zweites Solo-Album, ist dabei von weitgehend ruhigen, bisweilen melancholischen Klängen geprägt. Kein Wunder: Obwohl "Safety" kein Konzeptalbum ist, zieht sich nämlich der Versuch, die Trennung von seiner Ehefrau zu verarbeiten, wie ein roter Faden durch das Album.
Dabei wird deutlich, wie sehr sich Tabor von der Musik der Siebziger beeinflussen läßt. Es käfert dabei ganz gewaltig. Mal an die Beatles, mal an John Lennons Solo-Zeiten erinnernd, schlägt er den Bogen hin zum Gitarrenrock der Jetztzeit, packt dabei die geschliffene Axt aber nur selten aus ("Funeral"). Zumeist bewegt sich der Ausnahmegitarrist in akustischen Gefilden. Somit, so könnte man meinen, ist Tabor ein hervorragendes Album zum Relaxen gelungen.
Was dem Album allerdings fehlt, sind die Hooks, die sich sofort im Ohr des Hörers festkrallen und für das Salz in der Suppe sorgen. Tabor scheint im Songwriting der kreative Widerpart zu fehlen, der kongeniale Partner, den er bei The Jelly Jam in John Myung oder bei King's X in Doug Pinnick hat. Daß allerdings King's X-Drummer Jerry Gaskill auch bei "Safety" die Kessel rührte, läßt die Songs denn auch konsequenterweise wie King's X ohne Pinnick klingen. Vielleicht hätte Tabor seine Kreativität diesmal doch besser gleich ganz der Hauptband zu Verfügung gestellt.
Highlights
- Tulip (Your eyes)
- Funeral
Tracklist
- Tulip (Your eyes)
- Better to be on hold
- Missing love
- Funeral
- Room for me
- Safety
- True love
- Now I am
- Anger
- I don't mind
Gesamtspielzeit: 45:48 min.
Referenzen
King's X; The Jelly Jam; Platypus; Jughead; Poundhound; The Beatles; John Lennon; Cheap Trick; Big Star; Badfinger; Myracle Brah; Cotton Mather; Redd Kross; David Bowie; Peter Frampton; Pat Metheny; Rush