Kyla La Grange - Ashes
Ioki / Sony
VÖ: 18.01.2013
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
In Szene
Kyla La Grange braucht einen Anhänger in der Größe eines Möbelwagens, denn sie hat schwer zu tragen. "Please don't hold me in your soul like a heavy stone / I'm carrying my cold heart home." In der Pianoballade "Heavy stone" schwingt unter rumorenden Beckenschlägen die Anatomie des Gesamtwerks "Ashes" mit: ein schweres Herz und Seelen-Downhill ohne Bremse. Es sind in Asche geschriebene Gothic-Themen, nur mit mehr Zugeständissen zu Gefühlsduseleien und ohne schwarzkuttige, zelebrale Beigaben.
Dafür ist La Grange auch zu sehr Elfe. Zumindest gesanglich. Das heißt aber auch: Die 26-jährige Britin muss mit dem Ruf leben, in der Liste der schier zahllosen Kate-Bush-Epigonen eine weitere Nummer zu sein. Ironischerweise gehören jene Songs mit der größten Verwandtschaft zu den Highlights ihrer Debütplatte. Neben dem erwähnten "Heavy stone" ist das zuvorderst "To be torn". Nach bedrohlichem Aufbegehren zu Beginn legt der Song den Blick frei auf das Herz von La Granges lyrischem Ich: "I only feel it when I want to be torn." Die Gitarren wirbeln auf, müssen aber schnell wieder zurückstecken, was in diesem Fall gleichbedeutend ist mit einer wohltuenden Abkehr von gängigen Songstrukturen.
Vor allen Dingen die Twilight-Generation wird "Ashes" lieben: negierte Liebe, Albtraumbekämpfung im Unterbewusstsein des Umgarnten und mit "Vampire smile" ein Silbertablett voller Feilen für die Eckzahnschleifer: "We'll draw in breaths like we don't have air." Der hymnische Pop auf "Ashes" beherbergt prima Melodien und viel Single-Potential; Verweise zu Florence & The Machine in "Walk through walls" fehlen ebensowenig wie die unterschwellige Brandmarkung als Folk- und Rockaspirantin. Dafür dürfen die E-Gitarren zwar häufig mitspielen, treten aber doch sehr gezügelt auf. Und wie La Grange so ihre eigenen Texte leider immer wieder mit "Ooohoos" torpediert, erscheint sie einem fast als eine Art Stammesführerin vor dem geistigen Auge. Deshalb gehören nicht nur Hits wie "Lambs" zum guten Ton, sondern auch smokey eyes. Wenn schon wehklagen, dann wenigstens perfekt inszeniert.
Highlights
- To be torn
- Heavy stone
- Lambs
Tracklist
- Walk through walls
- Courage
- I could be
- To be torn
- Vampire smile
- Woke up dead
- Been better
- Heavy stone
- You let it go
- Catalyst
- Lambs
Gesamtspielzeit: 48:48 min.
Referenzen
Florence & The Machine; Clare Maguire; Kate Bush; Amanda Mair; Astrid Swan; Lissy Trullie; Lykke Li; Poliça; Wolf Gang; Patrick Wolf; Anna Calvi; Beth Jeans Houghton & The Hooves Of Destiny; Anna Aaron; Sarah Slean; Mary Epworth; Fleetwood Mac; Daughter; Haim; Ladyhawke; Regina Spektor; A Fine Frenzy; Garbage; Brandi Carlile; Charli XCX; Marina And The Diamonds; Fleetwood Mac; Get Well Soon; MS MR; Bat For Lashes; Julia Marcell; CocoRosie; Tori Amos; Kerli; Amanda Palmer; The Dresden Dolls; PJ Harvey; Laura Marling; Zoe Leela; Christina Perri; Birdy; Adele; Woodpecker Wooliams; Lucy Rose
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