Phantom Planet - The guest
Daylight / Epic / Sony
VÖ: 29.04.2002
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Performance and cocktails
Was ist eigentlich Pop? Bisher, so scheint es, gab es in der Musik keine Frage, die schwerer zu beantworten war. Musikwissenschaftler füllen auf der Suche nach einer Definition erfolglos ganze Bücher, andere behaupten bedeutungsvoll, Pop sei - schlicht und ergreifend - alles von A wie Abba bis Z wie Zabba. Plausibel, aber nicht wirklich befriedigend. Dabei kann es doch so simpel sein. Fünf Phantome kommen einfach aus dem Nichts, legen uns ihr zweites Album "The guest" auf den Plattenteller und 40 Minuten später wissen wir nicht nur was Pop ist, sondern auch, wie es sich anfühlen muß, dabei zu sein, wenn ein Wunder geschieht.
Gleich zu Beginn nimmt ein entwaffnend einfaches Piano den Hörer in den Arm. Entspannte Akustikgitarren breiten die Decke für ein Picknick im Grünen aus, der Baß wird von der Leine gelassen und tollt ausgelassen umher. "We've been on the run / Driving in the sun / Looking out for number one / California, here we come / Right back where we started from". Phantom Planet haben die Sonne im Herzen und das hübsche Mädchen dort drüben am Straßenrand im Sinn. There is a summer for everyone of us.
Mit schier unglaublicher Lässigkeit schütteln die fünf Jungs aus Kalifornien auch in der Folgezeit traumhafte Melodien und begeisternde Hymnen aus den Ärmeln ihrer Hawaiihemden. Wenn in "Always on my mind" plötzlich Handclaps einsetzen, muß man unweigerlich mitklatschen. Und kaum daß Sänger Alex Greenwald im wunderbar kindisch verkitschten "Anthem" "This hole world needs an anthem / And I'm hoping everyone will sing along" säuselt, ist man der erste, der voller Inbrunst einstimmt. Dazwischen liegt mit "Lonely day" ein unwiderstehliches Stück Gitarrenpop versteckt, eingängig und filigran bis zum Gehtnichtmehr, aber gleichzeitig auch mitreißend wie ein ausgewachsener Tornado. Greenwalds Stimme klingt derweil, als säße er direkt im Ohr des Hörers und würde es dort streicheln, wo es sich am besten anfühlt.
Die längst gewonnene Goldmedaille hat jedoch auch bei Phantom Planet zwei Seiten. "The exchange has officially begun" heißt es nicht umsonst in "Turn smile shift repeat", daß wie so viele der Songs unscheinbar und fast schon lachhaft einfach beginnt. Etwas unbeteiligt nölt Greenwald sich durch das Stück, bis ihm plötzlich Flügel zu wachsen scheinen und er der Tristesse in letzter Sekunde noch mal entfliehen kann, während ihm ein verwaistes Saxophon nachweint. Letztendlich holt ihn die Melancholie aber doch noch ein, wenn in "Wishing well" das Klavier zurückkehrt und die Band in einem viereinhalbminütigen Epos an gesüßten Streichern und dezent brummenden Bläsern vorbeiträgt. So kann Pop eben auch sein. Und wenn er so groß ist wie bei Phantom Planet, dann soll er das sogar.
Highlights
- California
- Lonely day
- Anthem
- Turn smile shift repeat
- Wishing well
Tracklist
- California
- Always on my mind
- Lonely day
- One ray of sunlight
- Anthem
- In our darkest hour
- Turn smile shift repeat
- Hey now girl
- Nobody's fault
- All over again
- Wishing well
- Something is wrong
Gesamtspielzeit: 42:58 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Bummer-. |
2013-12-28 21:50:23 Uhr
Bummer-. |
Dendemann |
2005-08-02 20:06:13 Uhr
BLABLABLAich bin jetzt weg von die thread alter |
sixsix |
2005-08-02 20:04:36 Uhr
habe mir heute die cd gekauft, erst war ich enttäuscht, nach dem 2. Hören gefällt mir die Cd schon besser, aber es ist immer ein Problem, wenn der beste Song der opener ist, da wartet man dann die ganze Zeit umsonst auf eine Steigerung. Fazit: Ein Album, welches ganz nett ist, nicht mehr und nicht weniger. |
Armin |
2004-12-17 17:11:20 Uhr
Hier die Erklärung:PHANTOM PLANET In den USA zaehlt die TV-Serie *O.C. California* seit Jahren zu den belieb- testen und erfolgreichsten Sendungen - Anfang 2005 startet die Serie nun auch im deutschen Fernsehen. Als Titelmusik wurde der ueber zwei Jahre alte Phantom-Planet-Song *California* ausgesucht. Aus diesem Grund wird das Stueck der Kalifornier, das urspruenglich auf dem zweiten Phan- tom-Planet-Album *The Guest* enthalten war, Ende Januar als Maxi-CD wieder veroeffentlicht - komplett mit zwei unveroeffentlichten Stuecken (*The Living Dead*, *Stiffs*). *California* war urspruenglich unter der Regie von Mitchell Froom (Tom Waits, Crowded House, Elvis Costello, Paul McCartney) und Tchad Blake (Pearl Jam, Peter Gabriel, Sheryl Crow) entstanden - fuer die Wiederveroeffentlichung wurde das Stueck nun neu aufgenommen. Am 14. Februar erscheint dann das letztjaehrige Album der Band, *Phantom Planet* in einer erweiterten Version. Der von Grammy- Preistraeger Dave Fridman (Modest Mouse, Flaming Lips, Mogwai u.a.) produzierte Longplayer wird dann neben *California* drei weitere Songs des *The Guest*-Albums enthalten. (Internet: http://www.thepop.de/phantomplanet; |
blobby volley |
2004-11-06 00:12:43 Uhr
wow, ich finds geil!!vielleicht schaffen sie diesmal den durchbruch hier in europa... obwohl, es ziemlich ominös ist das ausgerechnet aus den alten album noch ein track veröffentlicht wird |
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Referenzen
Better Than Ezra; Stereophonics; Dodgy; Shed Seven; Supergrass; Toploader; Gay Dad; Elvis Costello; Del Amitri; Gin Blossoms; The Replacements; Travis; Mansun; Oasis; New Radicals; The Stereo; Weezer; Ben Folds; The Jeremy Days; The Mustard Seeds; The Mother Hips; The Beach Boys; The Beatles; Electric Light Orchestra
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