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Liquido - Alarm! Alarm!

Liquido- Alarm! Alarm!

Virgin / EMI
VÖ: 06.05.2002

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Wachen! Wachen!

Klebrige Keyboards, Schraddelgitarren, ein Ohrwurm der penetranteren Sorte. Waren das noch Zeiten, als Liquido mit einer einzigen Nummer von den offenbar ganz Verblendeten unter den Meiers und Müllers zum Next Big Thing der deutschen Musiklandschaft erkoren wurden. Über Nacht wurde aus den vier Nobodys aus dem süddeutschen Raum der nächste mehr als zweifelhafte Kassenschlager nach den völlig talentbefreiten Krawallmachern von den Guano Apes. Wer hätte das gedacht? Aber "Narcotic" war einmal. Denn zwei passable Alben nach dem unerwarteten Höhenflug von erwarteterweise äußerst kurzer Dauer pfeifft die patentierte Tastenorgel aus der Badener Hitfabrik bereits aus dem allerletzen Loch.

Nun also bringen Liquido auch noch ein weiteres Mal die Kraft auf, mit "Alarm! Alarm!" vollmundig zum Lauschangriff auf all jene zu blasen, die es nicht mehr schaffen, zum richtigen Zeitpunkt geeignete Deckung zu suchen. Doch entgegen allen Ankündigungen beginnt Streich drei verhaltener denn je. Die vier Heidelberger lassen vorerst Gnade vor Recht ergehen, und die ersten Minuten mit dem Weichspüler der besonders belanglosen Sorte in einer erholsamen Tiefschlafphase verstreichen. "Pullunderpop"? Da war doch was.

Während einige der nicht ganz so schwachbrüstigen Gitarrenbretter ("All dead wrong", "Not again") an Tim Eiermanns und Wolle Maiers ehemaliges Beschäftigungsfeld Pyogenesis gemahnen, flötet das Keyboard in Rock gewordenen Kinderliedchen wie "Page one" und "Wine like water" dermaßen penetrant, daß einem die Tränen in den Augen stehen. Geklaut wird natürlich auch wieder, wo es geht. So borgen sich "Get it all done" und "What the heck!" ihre drei Akkorde und die Hüpfausrüstung bei Blink 182. Den absoluten Vogel schießt jedoch die mit Stakkatostreichern unterlegte Ballade "Shoot me, I'm a fool" ab: So auffällig hat sich selten jemand mit fremden Federn geschmückt. Das Quasi-Covern alter Pumpkins-Klassikern wie eben "Disarm" sollte man dann doch lieber tunlichst bleiben lassen.

Mal Hand aufs Herz: Nonsens wie das unnötige, geschmacksfreie Pop-Geknödel von "7"" oder Langweiler der Marke "Stay with me" versprechen alles, aber auch wirklich alles andere als ein Feuerwerk. Wenn der Vierer auf derart fruchtlosem Grund und Boden verzweifelt mit jedem Chorus immer und immer wieder erfolglos nach dem nächsten Ohrwurm gräbt, hört man im Hintergrund selbst Stammproduzenten und Indiepapst O.L.A.F. Opal schnarchen. Jeder Job hat auch seine Schattenseiten.

(Sven Cadario)

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Highlights

  • Why are you leaving

Tracklist

  1. 7"
  2. Stay with me
  3. All dead wrong
  4. Shoot me, I'm a fool
  5. Why are you leaving
  6. Not again
  7. Umbrella song
  8. Just a boy
  9. Page one
  10. Get it all done
  11. Wine like water
  12. What's next?
  13. What the heck!
  14. Take off, go far

Gesamtspielzeit: 53:21 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag

solea

Postings: 344

Registriert seit 15.06.2013

2017-02-12 16:40:14 Uhr
... Frechheit.

solea

Postings: 344

Registriert seit 15.06.2013

2017-02-12 16:39:50 Uhr
Nun ist der Engländer Rory Graham alias Rag'n'Bone Man sicher drei Mal talentierter als alle Nasen von Liquido zusammen und "Human" im Vergleich zu "Narcotic" eine Offenbarung
PT Classics
2016-12-09 15:33:58 Uhr
Ah - die legendären, guten alten PT-Zeiten, als die Welt noch voll in Ordnung war. Zwar noch fast ohne Trolle, dafür aber mit extremst hölzernen Grundsatzdiskussionen mit Stretchlimo. ^^

Felix H

Mitglied der Plattentests.de-Chefredaktion

Postings: 9316

Registriert seit 26.02.2016

2016-12-09 08:54:59 Uhr
Wer verarscht hier eigentlich wen?

Liquido die Hörer?
Gulliver D.
2016-12-09 07:55:29 Uhr
Ich kann mich Oliver und Stretchlimo (die ein wichtiges Merkmal des Forums früh erkannten) nur Recht geben!
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