Joshua - Singing to your subconscious

Immigrant Sun / Defiance / Zomba
VÖ: 29.04.2002
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 9/10

Schlaflieder
Grillen zirpen, Bienchen summen, und Gitarren flüstern monotone Monologe davon, sie müßten jetzt ganz leise sein. Denn Wachträume wie diese seien schließlich dazu da, erst einmal zu Ende geträumt zu werden. "Never mind me / I'm a restless dreamer" flüstert's zur Rechten aus dem Dickicht, um wenige gehauchte Atemzüge später in die ungewisse Düsternis eines eisigen Schlummers hinabzutauchen. Und die Wärme wohligen Schlafes umfängt uns.
Joshua begeben sich einmal mehr auf eine Reise in die Ländereien der Träume. Dorthin, wo die Geborgenheit endlos scheint, und das unterbewußt Wahrnehmbare mit frostiger Klaue regiert. So schraubt man die Ansprüche auf dem nunmehr zweiten Album nach dem 1999 veröffentlichten "A whole new theory" um einiges nach oben, agiert behender, eigenständiger und zugleich zurückgelehnter sowie nachdenklicher. Wird damit aber keinesfalls leichtgewichtiger und schert sich inmitten all dieser Komparative um gängige Konventionen sowieso einen Dreck.
Was sich auf "Singing to your subconscious" zu Beginn bereits so schüchtern hinter sperrigen Akkordwänden versteckt, ist im Endeffekt oft nur eines: der Holzweg in den Alptraum. Ein Alptraum, der allerdings die kostbaren Momentaufnahmen vollends auskostet, die sich zwischen seinen Wagnissen und Schrecksekunden ansammeln. "You make disappointment look so good", zwitschert Dan Coutant mit geschlossenen Augen, und nicht oft schmeckt Honigsaft so süß.
Da sich aber mit der stetigen Zunahme von Intensität und Zerfurchtheit der Traumlandschaften auch die Nachvollziehbarkeit in die Unüberschaubarkeit des Dunkels verabschiedet, stören die vehement störrisch gezupften Sechssaiteranschläge immer mehr. Bis schließlich zerfahrene Songstrukturen beinächst vollends zerlaufen und in Begleitung der beiden unzertrennlichen Freunde Kater und Morgen doch noch ein bitterböses Erwachen folgt. So entpuppen sich auch die nachhaltigsten Alpträume nur als Schäume.
Highlights
- Hey imagination
- Bruise your vanity
Tracklist
- Feeling catastrophe
- Hey imagination
- One year ago today
- What love requires
- Make it mine
- For Leo
- The stop and go
- This past September
- Bruise your vanity
- Silent mediator
Gesamtspielzeit: 44:46 min.
Referenzen
Imbroco; Mineral; The Gloria Record; Pop Unknown; Onlinedrawing; The Appleseed Cast; Reno Kid; Last Days Of April; Solarscape; Beonton Falls; Pedro The Lion; Cross My Heart; Joan Of Arc; Sebadoh; Elliott; The Weakerthans
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