Whitney Houston - I will always love you: The best of Whitney Houston
Arista / Sony
VÖ: 09.11.2012
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Das Ankommen und die Größe
Als ihr Körper in der Badewanne in Zimmer 434 im Beverly Hilton Hotel lag und das Wasser in ihre Lunge drang, belebte das ihre popkulturelle Spiegelung. Whitney Houston starb so traurig, wie es wohl ihr Leben in den letzten Jahren war. Erst Gewalt und Drogen, dann Buh-Rufe und Verrisse über ihre Konzerte bei ihrer Rückkehr auf die große Bühne. Und trotzdem ging sie fast leise. Einen Mythos und ein Werk wie Michael Jackson hinterlässt Miss Houston der Welt nicht. Während es einem beim King Of Pop kalt den Rücken runterläuft, wenn Compilations versuchen, sein Schaffen einzufangen, passt es bei ihr. Das liegt daran, dass Houston immer schon eine Dame der großen Momente war, eine Diva, die einen Song alleine durch ihre Präsenz groß machte auf der Bühne. Sie war in diesem Sinne keine Künstlerin, sondern Sängerin. Und zwar eine außergewöhnliche.
Also, 32 Songs, mehr als zwei Stunden Spielzeit, um noch einmal zu verstehen, was hinter dieser großen Dame des R&B steckt. "My love is your love" funktioniert auch nach all den Jahren noch, und auch durch "I will always love you" kommt man gut durch, wenn nicht Kevin Costners weinerliches Gesicht als visueller Reizverstärker auftaucht. Das passt alles schon. "I look to you" mit R. Kelly fährt dann erstmals alles richtig an die Wand. Vielleicht ist es zu viel. Zu viel Drama für diese Länge, zu viel Pathos. Die Augen sind leergeheult, die Nerven liegen blank. Verdammt, und dann wieder ein Piano, wieder die gleichen vorhersehbaren Wendungen. Da bleibt einem wieder nur der Rückzug auf die Stimme, bei der deutlich wird, wie Houston da R. Kelly an die Wand singt. Doch selbst das zerschlägt sich, wenn der Chor einsetzt. "It's not right but it's okay" bleibt dann immerhin noch so ein Ding, das die Taschentuchbomber drumherum nicht kaputt machen können.
Mit viel Feingefühl ist "I will always love you: The best of Whitney Houston" nicht gebaut. Einen wirklichen Anreiz gibt es nicht, denn dafür ist das alles zu durchschnittlich, zu langweilig. Vielleicht hätte es Houston gut getan, mal mit anderen Leuten zu arbeiten, sich von den großen Studios zu verabschieden. Aber aller Konjunktiv nützt wenig, denn diese Zusammenstellung trifft den Kern des Werks von Whitney Houston schon ziemlich gut. Leider. Denn mit dieser Stimme wäre mehr möglich gewesen, als ewiglich über Liebe zu fantasieren. Whitney Houston hatte eine starke Stimme. Aber nichts zu sagen. Oder es hat nie jemand gehört. Das macht die ganze Sache einfach noch trauriger.
Highlights
- I wanna dance with somebody (Who loves me)
- My love is your love
Tracklist
- CD 1
- You give good love
- Saving all my love for you
- How will I know
- Greatest love of all
- I wanna dance with somebody (Who loves me)
- Didn't we almost have it all
- So emotional
- Where do broken hearts go
- I'm your baby tonight
- All the man that I need
- I will always love you
- I'm every woman
- I have nothing
- Exhale (Shoop shoop)
- I believe in you and me
- My love is your love
- I look to you (with R. Kelly)
- Never give up
- CD 2
- Love will save the day
- One moment in time
- It isn't, it wasn't, it ain't never gonna be (with Aretha Franklin)
- My name is not Susan
- I belong to you
- Run to you
- Queen of the night
- Count on me (with CeCe Winans)
- Step by step
- It's not right but it's okay
- I learned from the best
- If I told you that
- Heartbreak hotel (feat. Faith Evans & Kelly Price)
- Million dollar baby
Gesamtspielzeit: 141:52 min.
Referenzen
Mariah Carey; Toni Braxton; Brandy; Janet Jackson; Joss Stone; Aretha Franklin; Michael Jackson; R. Kelly; Rox; Betty Wright; Seal; Jill Scott; Erykah Badu; Joy Denalane; Beyoncé; Destiny's Child; Sarah Connor; Alicia Keys; Adele; Macy Gray; Nina Simone; Norah Jones; Lizz Wright; Dionne Bromfield
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