Electric Light Orchestra - Mr. Blue Sky - The very best of Electric Light Orchestra
Frontier / Soulfood
VÖ: 05.10.2012
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
Mit offenem Versier
Die Beatles hätten aufgeplusterte Rockmusik gespielt wie Supertramp oder das Electric Light Orchestra, wenn sie sich nicht aufgelöst hätten. Sagte mal jemand. Könnte Paul McCartney gewesen sein, der mit seinen Wings ja auch eben das gemacht hat. Aber das ist eine ganz andere Geschichte als die von Jeff Lynne, der Sonnenbrille hinter dem Electric Light Orchestra. Lynne hat mit George Harrison musiziert, die letzten Singles der Beatles produziert und schon immer Songs komponiert, die McCartney nach 1970 auch gerne geschrieben hätte. Die Werkschau des Electric Light Orchestras zeigt das. Und noch ein bisschen mehr.
Mehr als vierzig Jahre ist das jetzt her, als Lynne antrat, um dort weiterzumachen, wo die Beatles mit "I am the walrus" aufgehört haben. So will es jedenfalls die Legende und vor allem auch Lynne verstanden wissen. In Wahrheit war das anders: Die erste Single der Band aus dem Jahre 1972, "Do ya", klang wie ein überproduzierter Song der Rolling Stones. Doch konnte sich das Publikum damals schon gewiss sein: Diese Band will sich mit den Großen messen lassen. Kaum eine andere Band hatte ihren Soul-Pop-Rock in diesen aufgeblähten Zeiten besser im Griff und das Publikum versierter im Visier als die auftrumpfende Band aus Birmingham, die sich nicht zu schade war, den Himmel voller Geigen zu hängen.
Jedenfalls sind die unverwüstlichen und übergroßen Hits "Don't bring me down", "Livin' thing" oder "Mr. Blue Sky" aus dem Kanon der Rockmusik nicht mehr wegzudenken. Sie sind die Stützen einer beachtlichen Karriere, die auch viel Mittelmäßiges hervorbrachte. Der zahnlose Pop-Soul von "Showdown" oder das bräsige "Turn to stone" stehen für die eher schwächeren Singles der Band auf dieser Zusammenstellung Pate. Sowieso: Es ist die mittlerweile siebte "Best of" des Electric Light Orchestras. Dass die niemand mehr braucht, ist eh klar. Abgesehen von dem bisher unveröffentlichten Song "Point of no return".
Als Argument für diese "Best of" könnte gelten, dass Lynne und seine Mitstreiter die Songs fürs Jubiläum neu eingespielt und sie dem Sound der Zeit einigermaßen angemessen angepasst haben. Besonders gut gealtert sind sie dennoch nicht. Man hört selbst dem Glitzer-Pop von "Telephone line" seine 35 Jahre an. Und trotzdem gilt: Das Electric Light Orchestra füllt jeden Raum mit Licht. Viel besser, als es die meisten Songs der Wings vermögen. Mit den Traveling Wilburys fangen wir hier gar nicht erst an. Dagegen klingt das Electric Light Orchestra nämlich wie die erste Probe der Quarrymen.
Highlights
- Don't bring me down
- Livin' thing
- Can't get it out of my head
- Point of no return
Tracklist
- Mr. Blue Sky
- Evil woman
- Strange magic
- Don't bring me down
- Turn to store
- Showdown
- Telephone line
- Livin' thing
- Do ya
- Can't get it out of my head
- 10538 overture (40th anniversary)
- Point of no return (unreleased)
Gesamtspielzeit: 49:27 min.
Referenzen
Jeff Lynne; Traveling Wilburys; Moody Blues; Supertramp; Procul Harum; Paul McCartney; Wings; George Harrison; The Beatles; John Lennon; Don Henley; Steve Winwood; Tom Petty & The Heartbreakers; Eric Clapton; Elton John; Ron Sexsmith; The Stands; Hal; Drew; Badly Drawn Boy; The Magic Numbers; Travis; Teenage Fanclub; Wilco; The Byrds; Ray Davies; The Kinks; Billy Joel; Randy Newman; Brian Wilson; The Beach Boys; Love; Bryan Ferry; Cotton Mather; Myracle Brah
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