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S3 - Supa soul sh*t

S3- Supa soul sh*t

Melting Pot / Groove Attack
VÖ: 26.10.2012

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Die Gegenwart des Soul

Die Erde hat einen Durchmesser von so etwa zwölftausendsiebenhundert Kilometern, je nachdem, wo das Maßband herlaufen soll. Alle Goldkettchen aus ganz Deutschland aneinander gehängt, würden nicht reichen, um damit die Strecke einmal zu legen - vermutlich. Denn nur Versuch macht klug, doch wie wahrscheinlich ist es bei diesen monströsen Ausmaßen, dass die Dinge zusammenfinden, die auch zusammengehören? Vermutlich nicht so oft, doch gerade deshalb ist "Supa soul sh*t" eine Platte zum Umarmen. Auch ohne Goldkettchen. Denn das amerikanische Multitalent Miles Bonny und der "Vienna based" Produzent Brenk Sinatra liefern mit diesem Album nicht nur eine Idee davon, was Soul alles könnte, wenn er denn nur wollte. Denn hier will alles. Wo sich andere Künstler nur in dem ewig gleichen Kreislauf befinden und die Motown-Konserve bedienen, sitzen bei "Supa Soul Sh*t" die Visionen vom Sound der Gegenwart. Beats wie in "Sprinkle" schmiegen sich unter die Stimme von Bonny, doch Brenk lässt dem Rhythmus den Kern, während dahinter ein Gitarrenloop im Parabelflug unterwegs ist.

Bei S3 geschehen die Sachen, laufen die Melodien zusammen, weil sie so passen und nicht weil sie es so müssen. "All I know" spielt so herrlich mit den verschiedenen Samples, während darüber Bonny singt. Der "Deeper skit" deutete ja an, dass auf "Supa soul sh*t" eine Nummer dieser Klasse noch kommt. Die Aufforderung "Make her smile" legt das Sample ebenfalls so geschickt, dass nur noch das Knistern über dem Track fehlt, bevor dann "10 minutes" wieder einen anständigen Beat auffährt, über dem im Himmel einzelne Bläsermelodien ihre Kreise ziehen. Grundentspannt funktioniert das. Das liegt natürlich daran, dass Brenk weiß, wie er einen Track bauen muss, und Bonny, wie er seine Stimme einbringen kann dazu. Die Frische von "Supa soul sh*t" kommt irgendwie aus sich selbst heraus, aus dem Bass, aus den sehnsüchtigen Gitarren, die ab und zu aufschimmern unter dem Rhythmus.

Veränderungen passieren. Und Miles Bonny und Brenk Sinatra drehen fleißig mit. "Lyctics" ist auch wieder einer von diesen Tracks, bei denen jede Note schon ansagt, dass sie Ohrwurm ist. Ein wenig Kopfnicken ist bei "Supa soul sh*t" auf jeden Fall drin, obwohl Bonny und Sinatra das Ding so geschmeidig geschmiedet haben. Auf dieser Platte ist die Gegenwart des Soul zu hören. Nach hinten raus dürfte es vielleicht etwas dichter zugehen, doch wer will eigentlich meckern, wenn eine gute Sache auch eine Stunde hält? Vielleicht geht es nicht anders. Wie gesagt: Hier gehört alles zusammen. Definitiv. Eine Perle von einer Platte, die Bonny und Sinatra geschaffen haben. Und die selbst auf dieser riesigen Erde glitzern kann.

(Björn Bischoff)

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Highlights

  • Chakal
  • Don't stop
  • Lystics

Tracklist

  1. Intro
  2. Seein doe
  3. Chakal
  4. Get this money
  5. Bro skit
  6. Don't stop
  7. Deeper skit
  8. Sprinkle
  9. Chronic break
  10. Dr. Strange
  11. All I know
  12. Make her smile
  13. 10 minutes
  14. Hanging skit
  15. Let it rain
  16. Rain
  17. Lystics
  18. Really
  19. Stars shine
  20. Time out skit
  21. Movin on

Gesamtspielzeit: 58:40 min.

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