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Between The Buried And Me - The Parallax II: Future sequence

Between The Buried And Me- The Parallax II: Future sequence

Metal Blade / Sony
VÖ: 05.10.2012

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Durch die Schallmauer

Und immer wieder die Schwerkraft. Felix Baumgartner sprang aus der Stratosphäre und durchbrach die Schallmauer. Bei "Pharallax II: Future sequence" braucht es keine 39 Kilometer in luftigen Höhen. Between The Buried And Me schaffen es dennoch, dass der Nacken mit knapp 1570 Kilometern pro Stunde Richtung Boden zusteuert. Das Unerklärliche jedoch ist: Genau so schnell wird er wieder empor gerissen, um erneut im freien Fall die Schallmauer zu durchdringen. Headbangen 2.1. Dies wird wohl gemeinhin als die unerklärliche Macht des Metal bezeichnet. Davon haben Between The Buried And Me genug.

Mit "Goodbye to everything" beginnt alles doch sehr gediegen. Ein wunderschön arrangierter Pop-Song, mit cleanen Vocals und traumhafter Gesangs-Melodie. Hätte irgendwie auch von The Electric Soft Parade stammen können. Für alle, die es noch nicht wissen, rekapituliert der Opener den Beginn ihrer intergalaktischen Science-Fiction-Story, welche die Band mit der Vorgänger-EP "The Pharallax: Hypersleep dialogue" begonnen hatte. Eine Geschichte um zwei Figuren, die Lichtjahre von einander getrennt leben, ohne voneinander zu wissen, aber eine seelische Konnektion aufweisen. Na, bimmelt da nicht was? Ist das hier Coheed And Cambria gepimpt? Mitnichten. "Pharallax II: Future sequence" zerholzt in direkter Konkurrenz "The Afterman: Ascension". Wenn man die Titel anschaut, ist es gar nicht so abwegig, dass Between The Buried And Me sich gar einen Schabernack mit den Science Fiction- und Comic-Nerds um Claudio Sanchez und seinem Protagonisten, Dr. Sirius, erlauben.

Schon mit "Astral body" prügelt das Quintett um Gitarren-Ass Paul Waggoner einen ziemlich fiesen Gift-Brocken vor die Füße. Knackige Metal-Eingängigkeit, fette Soli, böses Grunz-Geschreie von Sänger Tommy Rogers. Und dann, zwischen all dem gedoppelten Gegniedel: eine schön abgehobene Gesangs-Melodie. Reif wie gutes Obst und mit einer Theatralik versehen, die selbst Muse alt aussehen lässt. Das nennt man verdammt gutes Arrangement. Bei allem Schönklang-Genuss scheinen die Herren mit "Lay your ghosts to rest" endlich die Faxen dicke zu haben und kloppen ihr Zehn-Minuten-Überforderungs-Monstrum so richtig in Fahrt: High-End.Prog-Metal im oberen Frequenzbereich. Die Takte fliegen in der Geschwindigkeit eines Stroboskop-Gewitters, was Epileptikern sauer aufstoßen könnte. Wer da beim ersten Hören mitkommt, hat sich seine Aufmerksamkeits-Spanne in der Generation Youtube erhalten können.

"Extremophile elite" setzt nach dem instrumentalen "Autumn" da an, wo "Lay your ghosts to rest" aufhörte, im massiven Überroll-Gewuchte mit einer Spiellänge von knapp zehn Minuten. Dagegen wartet mit "Black box" eine Klavier-Ballade im Stile von The Dear Hunter auf den Hörer, die "Telos" gnadenlos zermalmt. Das knackige, Queen-lastige "Bloom" mit so manchem an Mr. Bungle gemahnenden Weirdo-Pop-Metalcore leitet über zum großartigen "Melting city", das mit einem ausgedehnten Mittelteil-Solo zu gefallen weiß und so überdreht daherkommt, dass dagegen ein Irrenhaus sogar als Kita durchgehen kann. Mit dem 15-minütigen "Silent flight parliament" wird zu guter Letzt noch einmal ein Resümee von "Pharallax II" gezogen: von melancholisch bis brutal, poppig bis destruktiv, übergroß bis Komplett-Wahnsinn. Der Spaß-Faktor bleibt erhalten. Soll heißen: Auf die Schwerkraft gepfiffen und mit etwas Reinhören den Nacken im freien Fall schwingen lassen! Bei aller Filigranität zeigen Between The Buried And Me, dass man die Schallmauer auch im Stehen mit erhobenen Fäusten durchbrechen kann.

(Peter Somogyi)

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Highlights

  • Astral body
  • Lay your ghosts to rest
  • Melting city

Tracklist

  1. Goodbye to everything
  2. Astral body
  3. Lay your ghosts to rest
  4. Autumn
  5. Extremophile elite
  6. Parallax
  7. The black box
  8. Telos
  9. Bloom
  10. Melting city
  11. Silent flight parliament
  12. Goodbye to everything reprise

Gesamtspielzeit: 71:35 min.

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User Beitrag

The MACHINA of God

User und Moderator

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Registriert seit 07.06.2013

2019-12-29 18:56:56 Uhr
Das Ding bombt sich gerade in meine Top 30 bis sogar 20 beim 2010er-Poll. Was für ein Ritt!

The MACHINA of God

User und Moderator

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Registriert seit 07.06.2013

2018-01-06 22:12:18 Uhr
Immer noch das geilste.

The MACHINA of God

User und Moderator

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Registriert seit 07.06.2013

2014-04-11 16:42:07 Uhr
Hehe. Guter Punkt.
The GODDESS of Grammar
2014-04-11 16:22:27 Uhr
Oder sogar ihresgleichen.

The MACHINA of God

User und Moderator

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Registriert seit 07.06.2013

2014-04-11 16:02:41 Uhr
Wahnsinnsritt, das Album. Eine Abwechslung, die seinesgleichen sucht.
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