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North Atlantic Oscillation - Fog electric

North Atlantic Oscillation- Fog electric

Kscope / Edel
VÖ: 31.08.2012

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Minusgrade

Hoffentlich negativ. Gerne auch stark negativ. Auf gar keinen Fall positiv. War der letzte Winter doch sehr durchwachsen, so soll der nächste bitteschön lang andauernde Kälte und reichlich Schnee bringen. Die Wahrscheinlichkeit dafür steigt mit einem entsprechend eingestellten NAO-Index. NAO steht für Nordatlantische Oszillation. Diese bestimmt je nach Ausprägung die kontinentaleuropäischen Wetterverhältnisse zur Winterzeit. Hörbare Vorzeichen eines zufriedenstellenden Winters setzen nun jene Petrusjünger, die sich 2005 dazu entschlossen, unter der Bezeichnung des Klimaphänomens Musik zu machen. "Fog electric" ist allerdings erst das zweite Album - und schon dessen Cover deutet an, dass die Schotten wahrlich keine Wärme zu schenken haben.

In "Soft coda" materialisiert sich sogleich eine entrückte Stimme aus einer nebelreichen Melange, die mit magischem Post-Rock-Monumentalismus, elektronischer Verspieltheit und leicht Trip-Hop-artigen Traktaten allerlei liebgewonnene Genregaben vereint. Schnell wird deutlich, dass sich North Atlantic Oscillation mit der ausgekühlten Atmosphäre dieses Albums in die Riege von Eisheiligen wie Sigur Rós oder auch Mogwai einreihen. Intensive Elegie und sehnsuchtstrunkene Sentenzen formieren sich zu Songs wie "Mirador", die wie kompakte Wolkengebilde ihrer kraftvollen Entladung harren, was in orgiastischer Dramaturgie die Spannung zum Sieden bringen kann. Wo "Empire waste" sich zunächst als verschüchterter Rückzug gebärdet, wird das sorgsam errichtete Wolkenschloss nach gut zwei Minuten endlich erstürmt.

Trotzdem: North Atlantic Oscillation mögen eher die Ruhe vor dem Sturm. "Savage with barometer" beispielsweise gibt sich als introvertierter Art-Pop der Marke No-Man zu erkennen, auch wenn zum Ende Pure Reason Revolution die Führung übernehmen. Zuweilen scheinen die Musikmeteorologen aber ihre Messinstrumente verlegt zu haben: Wenn sich sowohl "Interval" als auch "Expert with altimeter" als fast komplett windstill erweisen, droht sich kurzzeitig jede Aufmerksamkeit zu verflüchtigen. Spätestens mit "Theory of tides" setzen North Atlantic Oscillation aber zum finalen Höhenflug durch eine Troposphäre an, in der sich all die positive Negativstimmung zu einer wettermächtigen Winterfantasie verdichtet. Also warm anziehen und hinein in den willkommenen Nebel!

(André Schuder)

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Highlights

  • Soft coda
  • Empire waste
  • Theory of tides

Tracklist

  1. Soft coda
  2. Chirality
  3. Mirador
  4. Empire waste
  5. Savage with barometer
  6. Interval
  7. Expert with altimeter
  8. The receiver
  9. Downhill
  10. Theory of tides

Gesamtspielzeit: 47:43 min.

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User Beitrag

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 29815

Registriert seit 07.06.2013

2015-09-17 15:09:48 Uhr
Leider untergegangen.

The MACHINA of God

User und Moderator

Postings: 29815

Registriert seit 07.06.2013

2014-10-07 17:38:50 Uhr
Seit gestern ist wohl ein neues Album raus. "The third day". Hab letztens in den nebligen Bergen mal wieder "Fog electric" gehört und war wieder recht angetan.
Jemand schon die neue gehört?
Amazon.de
2013-04-18 17:56:11 Uhr
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2013-04-18 17:42:03 Uhr
"Kennen" wäre jetzt übertrieben, aber auf dem Heft-Sampler der Eclipsed war mal ein Song von denen, den ich gut fand: "Hollywood has ended". Der dürfte vom Vorgängeralbum sein.

Wenn man sich die Referenzen der Plattentests-Rezis anschaut, scheint sich die Band auf jeden Fall deutlich verändert zu haben. Beim Vorgängeralbum war noch "Biffy Clyro" die erste Referenz (wäre dem besagten Song nach auch durchaus passend - also die Artrock- und weniger die Punkschiene, natürlich), jetzt werden auf einmal sehr viele Postrockbands aufgelistet.
The MACHINA of God
2013-04-18 15:13:08 Uhr
Keinen Thread zu der Band generell?
Dabei ist das Album immer wieder schön anzuhören. Besonders bei Nebel.
Kennt jemand den Vorgänger?
Zum kompletten Thread

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