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The Soft Pack - Strapped

The Soft Pack- Strapped

Mexican Summer / Cooperative / Universal
VÖ: 05.10.2012

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Road trippin'

Im Nachgang lassen The Soft Pack die Entstehung ihres ersten Albums als zwar erfolgreich, jedoch überhastet und voreilig erscheinen. Ähnliche Anzeichen zeigte auch ihr vollgestopfter Tourkalender, inklusive dem zweifelhaften Rekord von zehn Shows in 15 Stunden zum Record-Release. Vielleicht auch ein Grund, warum sich die Kalifornier auf "The Soft Pack" zumeist auf ausgetretenen Pfaden bewegten. Grund genug, den Roadtrip zu drosseln und "Strapped" zur Burnout-Vermeidung mit mehr Zeit und Eigenverantwortung anzugehen. Ergebnis des zweijährigen Arbeitsprozesses: zwölf finale Tracks, ausgewählt aus 80 Songideen und 30, teils im Homerecording eingespielten, Stücken.

Im Opener "Saratoga" scheint sich die Selbstfindung schon gelohnt zu haben. Dort wird nicht nur ein Ort im beliebtesten Staat der USA - natürlich Heimat der Band: Kalifornien - besungen, sondern auch vergnügt rumpelnd der Auftakt vorgegeben. Die verzerrten Gitarren des Debüts "The Soft Pack" sind offenkundig geblieben und umzingeln den Hörer selbstbewusst. Im Laufe des Albums fallen dann vor allem die beiden großen, zurückgelehnten "S" im neuen Instrumentenpool von The Soft Pack auf: Saxophon und Synthesizer. Ersteres kommt vor allem in "Bobby Brown" zu großen Ehren. In der Hommage an den Ex-Ehemann von Whitney Houston interpretieren Matt Lamkin und Band ihre Sicht auf R&B. Vorbei, was einst mal reiner Garage Rock war. Diese Zusammenführung gelingt jedoch nicht immer. Der Einsatz der Synthesizer erscheint, beispielsweise in "Tallboy" oder "Ray's mistake", oft quietschig dudelnd, wie ein Kinderkarussell im Disneyland Los Angeles.

Es sind gerade Stücke wie das krachige "Chinatown" oder das souverän von oben heruntergespielte "They say", die trotz, oder gerade aufgrund, fehlenden Einsatzes von S & S auf die Tube drücken. Leider fehlen diese Musterbeispiele in der zweiten Hälfte des Albums. Das Instrumentalstück "Oxford Ave." wirkt zu bemüht, und "Bound to fall" kriecht ausgebremst vor sich hin. Schlussendlich entschädigt "Captain Ace" aber nochmal mit mehr Nachdruck. Mit der starken Hookline sieht man sich schon - Faust in die Luft reckend - flatterhaft gen Himmel abheben, bevor "Strapped", fast schon experimentell und ausufernd, wieder auf dem Boden ankommt und endet. "Captain Ace" sprengt dabei sogar das strikte Drei-Minuten-Korsett. The Soft Pack haben ihre eigenen Strecken gefunden. Nur das richtige Tempo noch immer nicht.

(Andreas Menzel)

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Highlights

  • They say
  • Chinatown
  • Captain Ace

Tracklist

  1. Saratoga
  2. Second look
  3. They say
  4. Tallboy
  5. Bobby Brown
  6. Chinatown
  7. Ray's mistake
  8. Oxford Ave.
  9. Everything I know
  10. Head on ice
  11. Bound to fall
  12. Captain Ace

Gesamtspielzeit: 36:55 min.

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  • The Soft Pack (17 Beiträge / Letzter am 08.04.2010 - 18:05 Uhr)

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