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Jukebox The Ghost - Safe travels

Jukebox The Ghost- Safe travels

Yep Roc / Cargo
VÖ: 29.06.2012

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Fragmente der Fröhlichkeit

Auf dem Cover ein paar willkürlich gesetzte Tupfer Rot im chaotischen Blau, ein Name, der widersprüchliche Assoziationen hervorruft - keine Frage: Eindeutigkeit ist mit "Safe travels" endgültig kein Merkmal mehr, mit dem man den 2003 als The Sunday Mail gegründeten Jukebox The Ghost beikommen könnte. Derart konzeptlos legten die drei US-Amerikaner damals los, dass die erste Kreativpause schon eingelegt werden musste, bevor überhaupt eine Plattenaufnahme exisitierte. Und da die Band klug genug war, um zu wissen, dass man gescheiterte Dinge am besten umbenennt und dann erst fortführt, erfolgte 2005 die faktische Neugründung unter anderem Namen.

Eine komplette Neuerfindung war das jedoch nicht, denn die folgenden Alben "Let live & let ghosts" und "Everything under the sun" schwenkten zwar ins Fahrwasser von Ben Folds & Co. ein, konnten die Spur aber nicht durchgängig halten. Eine Not, aus der das Trio eine Tugend machte und nun ein fröhliches Album der traurigen Art aufnahm. Ein umso tugendhafterer Entschluss, als dass "Safe travels" davon handelt, wie man am besten mit den Widrigkeiten des Lebens umgehen sollte. Die Antwort der Band: konsequenter Optimismus mit einer guten Portion Realitätsnähe.

Es dürfte also kaum Zufall sein, dass diese 47 Minuten von entwaffnender Ausgelassenheit und melancholischer Reflexion eingerahmt werden. Wo zu Beginn "Somebody" wie eine fruchtbare Liaison zwischen Fun. und The Darkness klingt, hat das abschließende "The spiritual" dank der Emotionalität von Sänger Ben Thornewill geradezu den Charakter einer Antithese. Jukebox the Ghost verdeutlichen ihre Verweigerung klarer Einordnungen auf "Safe travels" aber nicht nur an Anfang und Ende: Mitten im kreativen Kuddelmuddel fällt besonders die Midtempo-Nummer "Don't let me fall behind" als vielleicht geschmackvollster Moment des Albums auf. Und wenn sich das zunächst introvertierte "Dead" zu einer dramatischen Brit-Pop-Hymne auftürmt, weckt das beste Erinnerungen an das bisher letzte Embrace-Album "This new day". Zudem erweist sich der wechselnde Leadgesang von Thornewill und Gitarrist Tommy Siegel nicht nur hier als echte Bereicherung.

Die beiden tragen als Songwriter auch die Verantwortung für die unstete Dynamik, die den angenehmen Kurzweil von "Safe travels" zu Fragmenten der Fröhlichkeit formt, welche immer wieder von puristischen Lockerungsübungen abgelöst werden. Wie etwa "Everybody knows", das wohl als die engste Anlehnung an Ben Folds verstanden werden darf. Und wenn "Adulthood" dem Leben zuwider tanzt, offenbart ein Blick auf die Lyrics, dass die unsichere Reise durch die Wirrungen der Wirklichkeit fraglos nur über Zuversicht zum Ziel führt.

(André Schuder)

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Highlights

  • Somebody
  • Don't let me fall behind
  • Dead
  • Everybody knows
  • The spiritual

Tracklist

  1. Somebody
  2. Oh, Emily
  3. At last
  4. Say when
  5. Don't let me fall behind
  6. Dead
  7. Adulthood
  8. Ghosts in empty houses
  9. Devils on our side
  10. All for love
  11. Man in the moon
  12. Everybody knows
  13. The spiritual

Gesamtspielzeit: 47:06 min.

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