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Le Fly Pan Am - Ceux qui inventent n'ont jamais vécu(?)

Le Fly Pan Am- Ceux qui inventent n'ont jamais vécu(?)

Constellation / Southern / Indigo
VÖ: 02.04.2002

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Flugbegleiter

Montréal, die nächste: Diesmal geht der Angriff auf die Hörgewohnheiten mit dem stotterndem Postfunk von Fly Pan Am über die Bühne. Der ohnehin schon beißende Zynismus des Bandnamens bekommt in Zeiten, in denen sich andere Kanadier in Pathos und Patriotismus ergehen, als scheinbares Zugeständnis an sensible Gemüter lediglich einen augenzwinkernden Artikel spendiert. Auf musikalische wie politische Korrektheiten wird dabei keinerlei Rücksicht genommen. Verachtung statt Rücksichtnahme. So kommt es dann auch, daß die trockenen Beats und knirschenden Riffs wie die Vertonung eines durchchoreographierten Flugzeugabsturzes klingen. Statt Panikattacken und Heldentum gibt es hier aber nur die wirren Bilder zu hören, die vor dem geistigen Auge der Herunterkommenden flackern.

Die netten Saboteure von nebenan zerlegen dabei munter Grooves und Harmonien in ihre Bestandteile. Ganz der Philosophie ihres Labels folgend steht dabei der soziale Zusammenhalt der Musikschaffenden viel eher im Vordergrund als die musikalische Kohärenz des geschaffenen Klangs. Vorquerdenker dieser Splittergruppe der Montreal-Connection ist hier Godspeed You Black Emperor!-Gitarrist Roger Tellier-Craig, der mit konspirativen Figuren die Stewardessen becirct. Der Weg ist das Ziel, und die Blackbox quittiert dies mit nervösem Zittern.

Mit Hilfe diverser Tapemaschinen bereitet der Vierer an Bord der Maschine den Boden für seine Propaganda. Irritiert lauschen die Passagiere den stupenden Improvisationen über dem statischen Knistern des gestörten Funkverkehrs. Die ausschweifende Hypnose aus "Rompre l'indifference de l' inexitable avant que l'on vienne rompre le sommeil de l'inanime" wird zu einem widerwilligen Tanzbeinbeschleuniger. So regiert im Cockpit der Autopilot, um den Piloten alle Arm- und Beinfreiheit zu gewähren. Beweg Deinen Arsch, Captain.

Selbst das Knirschen im Gebälk bekommt hier ein paar Tanzschritte beigebracht, welche allerdings mitunter wie von Monty Pythons Ministry Of Silly Walks entworfen scheinen. Der Höhenmesser zuckt im krummen Takt. Das Radar wird zum Stroboskop umgebaut, und bringt ein wenig Licht in die wirren Geschehnisse an Bord. Auch wenn die repetitiven Dissonanzen mitunter einen Hauch mehr Auflockerung gebrauchen könnten, spannend ist die flypanamsche Selbstdekonstruktion allemal. Landeerlaubnis erteilt.

(Oliver Ding)

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Highlights

  • Partially sabotaged distraction partiellement sabotee
  • Univoque/equivoque
  • La vie se doit d\'etre vecue ou commençons a vivre

Tracklist

  1. Jeunesse sonique, tu dors (en cage)
  2. Rompre l'indifference de l' inexitable avant que l'on vienne rompre le sommeil de l'inanime
  3. Partially sabotaged distraction partiellement sabotee
  4. Univoque/equivoque
  5. Arcades-pamelor
  6. Sound-support surface noises reaching out to you
  7. Erreur; errance; interdits de par leurs nouvelles possibilites
  8. La vie se doit d'etre vecue ou commençons a vivre

Gesamtspielzeit: 44:35 min.

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