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Pond - Beard, wives, denim

Pond- Beard, wives, denim

Modular / Rough Trade
VÖ: 30.03.2012

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Laut nach oben

Teilen ist ja nicht jedermanns Sache. Zu gern behält man tolle Dinge für sich, und wenn etwas blöd ist, will man ja auch ungern einen Teil davon haben. Als vor rund fünf Jahren die Australier von Tame Impala mit dem Versuch begannen, den Olymp des Psychedelic Rock zu erklimmen, wollten sie das auch nur für sich selbst erreichen. Gut, ganz oben angekommen sind sie nie, macht ja aber auch nichts. Teilen sie sich eben auf. Drei der vier Mitglieder versuchen ohnehin seit einiger Zeit, von verschiedenen Fronten anzugreifen: Alle (außer dem Gitarristen) schlossen sich irgendwann mit ein paar anderen Jungs zusammen, gründeten Pond und erweiterten das Repertoire von Tame Impala. Mit dem mittlerweile vierten Album "Beard, wives, denim" lautet das Ziel ganz klar, auf dem Weg zum Olymp vor allem eine ganze Menge Spaß zu haben. Und das klappt erstaunlich gut.

"Beard, wives, denim" ist gewissermaßen also der vertonte Männertraum in Holzfäller-Garnitur, serviert mit - wer hätte es gedacht? - einem Bierchen in der Flasche. Schweinecool geben sich die Herren, etwa im zuckenden "Elegant design", das sich schon etwas anhört, als sei es damals auf "Innerspeaker" schlicht vergessen worden. Das ist natürlich nicht schlecht. Auch der poppige Groove von "You broke my cool" kann sich sehen lassen und klingt dabei so dreckig wie die Socken vom letzten Clubbesuch noch sind. So soll es sein, und der psychedelisch anmutende Sound von "Sorry I was under the sky" steht dem in nichts nach. Zwischen Tame Impala und Pink Floyd wandeln Pond, ohne dabei ihren eigenen Stempel zu verlieren.

Die noch stärkere zweite Hälfte des Albums spielt noch mehr mit dem Willen der Band, möglichst eigen zu klingen. Alt, ohne verbraucht zu sein. Dreckig, aber mit klarem Blick. Laut, aber nicht so, dass es in den Ohren schmerzt. Die Achterbahnfahrt mit "Dig brother", die neben mehreren Berg- und Talfahrten auch wechselt zwischen ein- und mehrstimmigen Gesang und längeren Instrumentalphasen, entwickelt sich dabei erst nach zwei Hördurchgängen mehr zu einem echten Highlight - dann merkt man übrigens auch, dass sich der Song kurz vor Schluss in einen komplett neuen verwandelt. Derweil kann die 60er-Jahre-Party in der Garage locker weitergehen, während "Leisure pony" aus den Boxen schallt, runterkommen kann man später ja immer in den ruhigen Phasen von "Eye pattern blindness", bis der Song auch komplett durch die Decke geht. Eine kleine Verschnaufpause gibt es bei Pond erst ganz am Ende mit dem schunkeligen Abschluss von "Moreno's blend", das sich nur mit Gitarre bekleidet völlig nackt dem Hörer offenbart. So macht der Weg nach oben tatsächlich Spaß - völlig egal, ob man irgendwann auch ankommt.

(Jennifer Depner)

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Highlights

  • Sorry I was under the sky
  • You broke my cool
  • Leisure pony
  • Dig brother
  • Eye pattern blindness

Tracklist

  1. Fatastic explosion of time
  2. When it explodes
  3. Elegant design
  4. Sorry I was under the sky
  5. Sun and sea and you
  6. Allergies
  7. You broke my cool
  8. Moth wings
  9. Leisure pony
  10. Mystery
  11. Dig brother
  12. Eye pattern blindness
  13. Moreno's blend

Gesamtspielzeit: 54:36 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Claude-Oliver Adolph
2012-08-11 01:02:42 Uhr
Da geb ich dir Recht, Gordon! Dabei anno 2012 außer uns beiden kaum noch jemand einen guten Musikgeschmack hat, wird dieser Thread nur wenig Beachtung finden.
Gordon Fraser
2012-08-10 18:54:42 Uhr
1. Fantastic Explosion Of Time
2. When It Explodes
3. Elegant Design
4. Sorry I Was Under The Sky
5. Sun And Sea And You
6. Allergies
7. You Broke My Cool
8. Moth Wings
9. Leisure Pony
10. Mystery
11. Dig Brother
12. Eye Pattern Blindness
13. Moreno's Blend

Band aus dem Dunstkreis von Tame Impala mit teils identischem Personal. Hört man auch. Ähnlich wie bei TI hat auch das Album neben vielen tollen Momenten (Sorry I Was Under The Sky, You Broke My Cool, Elegant Design) auch ein paar Längen und neopsychedelische Ausfransungen, die 2012 kein Mensch mehr braucht. Im Ganzen aber trotzdem ein tolles Album.
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