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Livingston - Fire to fire

Livingston- Fire to fire

Vertigo / Universal
VÖ: 30.03.2012

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Goldenes Handwerk

Rockmusik ist für alle da. Also auch für die Zeitgenossen, die zwar auf laute Gitarren und druckvollen Sound stehen, aber auf die Unabwägbarkeiten verzichten können, die anspruchsvolle Werke aus dem Genre eben so mit sich bringen. Wer braucht schon ungewöhnliche Arrangements, Tempo-, Rhythmus- oder Tonartwechsel, wenn doch die schönsten Lieder nach der althergebrachten Formel funktionieren? Ja, Musikhörer dieser Ausprägung sind keine Seltenheit. Da ist es nur fair und auch logisch, dass es Bands gibt, deren Musik genau auf ihre Vorlieben zugeschnitten ist. Livingston sind eine von ihnen.

Vor vier Jahren landete die multinationale Band mit Sitz in London einen beachtlichen Hit mit dem Debüt "Sign language". Dass die fünf Musiker sich anschließend bei Gastauftritten in "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" und "Eine wie keine" selbst spielen durften, unterstreicht, bei welchem Klientel die Hitsingle "Broken" damals vor allem punktete. An dieser Ausrichtung hat sich auf "Fire to fire" wenig geändert. Das Konzept "massentauglicher Mitsing-Rock mit leichtem Alternative-Anstrich" hat sich schließlich schon für Combos wie Stanfour oder Sunrise Avenue bewährt. Warum also nicht auch für Livingston? Also schraubt das Quintett akribisch lauten Refrain an leise Strophe, platziert höchst emotionale "Oh oh"-Chöre an die richtigen Stellen und lässt Frontmann Beukes Willemse ausschließlich über das singen, was nach Radio-Maßstäben offenbar das Menschsein ausmacht: Sehnsucht, Liebe, Tralala.

Das alles ist natürlich zutiefst ausgelutscht, und entsprechend egal klingen die Lieder auf "Fire to fire" über weite Strecken. Die Single "Supernova" ist vermutlich einer der vorhersehbarsten Songs der jüngeren Radiogeschichte, doch die meisten der übrigen Kandidaten machen es kaum besser. Spätestens nach dem ersten Refrain weiß der Hörer stets, wie der Hase läuft. Was auch nicht schwer ist, denn er läuft immer geradeaus und traut sich nie auch nur den kleinsten Schlenker zu. Einzig in "Somebody" weichen Livingston vom Patentrezept ab - und schon entwickeln sich eine vergleichsweise dichte Atmosphäre und ein fast schon mitreißender Refrain. Geht doch. Warum trotz vereinzelt guter Ansätze dann doch seichter Schmonz wie "No more promises" oder "Beautiful" das Album dominiert, bleibt Livingstons Geheimnis. Aber diese Band ist schließlich nicht für alle da.

(Mark Read)

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Highlights

  • Somebody

Tracklist

  1. Perfect dream
  2. Supernova
  3. No more promises
  4. Set fire to fire
  5. Beautiful
  6. Quiet not crazy
  7. Somebody
  8. Here I am
  9. Sink or swim
  10. In circles
  11. Drop the halo
  12. Soulskin

Gesamtspielzeit: 50:02 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Affi Aff
2012-05-10 12:17:46 Uhr
...schrieb die Promo-Schlampe von Vertigo/Universal.
Blauwal inner Referenzellipsoid
2012-05-10 12:10:07 Uhr
Beste Album 2012 bis jetzt, bin restlos begeistert!

Die Rezi hier ist echt... naja, lassen wirs.

(Unabwägbar = Anspruchsvoll) Ungewöhnliche Arrangements, Tempo-, Rhythmus- oder Tonartwechsel sollen also innerhalb der Songs nicht vorhanden sein? Interessant, sehe ich komischerweise völlig anders, die Songs sprühen nur so vor immer wieder mal eingeworfenen Tonstrukturen.

Spätestens nach dem ersten Refrain weiß der Hörer stets, wie der Hase läuft. Was auch nicht schwer ist, denn er läuft immer geradeaus und traut sich nie auch nur den kleinsten Schlenker zu.
Völlig falsch! Ein Großteil der Songs ebbt an einer bestimmten Stelle ab, um dann noch mal so richtig Fahrt aufzunehmen, um dann manchmal völlig abstrakt und untypisch auszuklingen. Der Sound an sich ist klar und rein ohne jegliches Geschrebbel oder Verzerren. Und was an der Themenwahl Sehnsucht, Liebe, Tralala schlimm sein soll, weiß ich nicht. Sind jedenfalls genau die Themen, die mich jetzt schon über 35 Jahre begleiten.

Die Scheibe ist zudem extrem gut abgemischt, jede Spur verfügt über eine klare Hörbarkeit, Instrumente und Stimmen sind ein gleichwertiges Paar.

Für bekennende Weichspüler...
Izmir Ägal
2012-04-02 15:37:09 Uhr
a big pile of wank!
n13
2012-04-02 15:16:22 Uhr
Zweites Album nach dem 2009er "Sign Language". Ich finde es recht gelungen, lohnt sich mal reinzuhören. Auf Facebook kann man sich zudem im Tausch für ein Like den ebenfalls guten Bonussong "Satellite" gratis downloaden...

Grüße,
n13
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