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Death Letters - Post-historic

Death Letters- Post-historic

Redfield / Al!ve
VÖ: 04.05.2012

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Offensivdrang

Zwei Niederländer sind es, die momentan die Plattentests.de-Liga rocken. Und nein, wir reden nicht von Fußball, selbst wenn die Death Letters auf "Post-historic" dem Kick-&-Rush-Prinzip folgend versuchen, mit möglichst direktem Spiel zum Erfolg zu stürmen. "Your heart upside down" definiert für weite Teile des Albums die Vorbilder, an denen sich die gerade dem Milchbubentum entwachsenen Jungs orientieren: Wo beim ersten Album mit Jack White und Jon Spencer eher Leute aus dem modern-klassischen Rock- und Blues-Umfeld eine wichtige Rolle spielten, sind die zwei nun eher beim modernen Post-Punk im Stile Billy Talents angekommen. Auch in "Temporary frame" gibt es keine Atempause, sondern Musik, die man von Leuten in der Sturm- und Drangphase erwarten würde. Der Wirbel, den Sänger Duende Ariza Lora und sein Mitstreiter Victor Brandt veranstalten, ist dabei deutlich größer als noch auf dem Debüt.

Spätestens auf "Death of the sincere" wird dann deutlich, dass auch Bands wie ...And You Will Know Us By The Trail Of Dead einen gehörigen Einfluss hatten: Das Intro von „Post-historic“ gemahnt an deren Schaffensphase zu „Madonna“-Zeiten, die Drums klingen wie aus der „Worlds apart“-Ära kopiert, und ein ruhiger Einschub gehört obendrein auch noch dazu. Man muss ja nicht immer der Melodie den Vorzug vor den Noise-Attacken gegeben, schließlich kann man Melodien auch in separate Stücke auslagern. So ist beispielsweise "A room a story a beautiful memory" eine von mehreren ruhigen Indie-Pop-Balladen, die mit glitzernden Gitarren in der Machart von Death Cab for Cutie wie die erhoffte Halbzeitpause im Pokalendspiel wirken. Allerdings ist mit "I wish I could steal a sunset" die aufweckende Ansprache zur Aufmunterung nicht fern, bevor es dann bei "Fear's face" wieder überwiegend ungemütlich zur Sache geht.

So wechseln die beiden Niederländer auf "Post-historic" zwischen vorsichtiger Defensive und druckvollem Spiel nach vorn, gerne auch mal innerhalb eines Songs. Die Death Letters sind sicher nicht die Ersten, die diese Strategie verfolgen, aber ob sie jetzt einfach nur ein später Nachzügler des letzten Jahrzehnts oder Vorreiter des nächsten Revivals sind, wird sich zeigen. Auf jeden Fall ist ihnen mit dieser Leistung ein oberer Tabellenplatz sicher.

(Holger Schauer)

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Highlights

  • Your heart upside down
  • Post-historic
  • I wish I could steal a sunset

Tracklist

  1. Your heart upside down
  2. Temporary frame
  3. Death of the sincere
  4. A room a story a beautiful memory
  5. Post-historic
  6. Control
  7. When you know a name
  8. I wish I could steal a sunset
  9. Fear's face
  10. A silent voice destroys
  11. In fear fools search
  12. Pebbles (Bonus track)
  13. Skin & bones (Bonus track)

Gesamtspielzeit: 50:36 min.

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