Eläkeläiset - Humppasheikkailu

Nordic Notes / Broken Silence
VÖ: 16.03.2012
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Im Trockendock
Es war wohl einer der durchsichtigsten Aprilscherze der jüngeren Vergangenheit: Am 1. April verkündeten Eläkeläiset auf ihrer Homepage, dass leider aufgrund von "recent health, mental, and religious issues" auf der anstehenden Tour ein absolutes Alkoholverbot herrschen müsse. Wer einmal einem Konzert der Wahnsinnigen aus Suomi beiwohnen durfte, der weiß, dass dort weder Augen noch Kehle trocken bleiben. Was das mit "Humppasheikkailu" zu tun hat? Nun, dieser ausgeprägte Flüssigkeitsbedarf ist ebenso bekannt wie der Umstand, dass im Vergleich zu Eläkeläiset-Platten Truppen wie zum Beispiel Motörhead wahre Innovations-Feuerwerke abbrennen.
Nur warum findet man sich bereits nach wenigen Sekunden von "Humppakarkuri" wieder einmal enthemmt durch die Hütte hüpfend wieder? Sind es tatsächlich bahnbrechende Refrains wie ebendort "Lei-lei-la-la-la-leilei-leilei"? Oder ist es der schier unendliche Fundus an Songs, aus dem Eläkeläiset immer wieder teils zu Recht vergessene Klopper wie "Lemon tree" ausbuddeln, um daraus per Zwei-Viertel-Verquirlung "Hirsipuuhumppa" zu machen?
Wahrscheinlich aber sind es doch eher vollkommen behämmerte Glanztaten wie "Humppa ja jenkka" (wer das Original ohne Suchmaschine herausfindet, darf sich um einen Beutel Pilzrahmsuppe bewerben), für die man die Finnen einfach lieben muss. Und Rihanna neben Alice Cooper und King Crimson findet man auch eher selten auf einer normalen Compilation. Da sind dann auch selbst für finnische Verhältnisse allzu schräge und natürlich längst verbrauchte Füller wie die über 23 Minuten Hintergrundgeräusche vor dem Hidden Track "Humppapaimen" noch halbwegs verzeihlich.
Ein einziges Mal haben Eläkeläiset etwas Neues probieren wollen, als sie nämlich 2003 mit "Humppaelämää" versuchten, selbst zu komponieren. Und dabei so nachhaltig scheiterten, dass sie fortan wieder auf das bewährte Rezept zugriffen. Nur funktioniert dieses Rezept am besten auf der Bühne mit entsprechendem Grundrauschen in der Blutbahn. Auf Tonträger kann das nur ein Aperitif sein, wenn auch im Fall von "Humppasheikkailu" ein durchaus köstlicher. Trocken ist bei den gestörten Finnen jedenfalls trotz anderslautender Meldungen nach wie vor nur der Humor.
Highlights
- Humpparkarkuri
- Humppakuski
- Humppa ja jenkka
Tracklist
- Humppakarkuri
- Humppaperhonen
- Kalma-Alma
- Kohta humpataan
- Villit vanhukset
- Humppaboheemi
- Humppanarkkari
- Hirsipuuhumppa
- Pienet humpat
- Humpan varjossa
- Vaakabingo
- Humppakuski
- Rollaatoriässä
- Humpan kunikaan hovissa
- Humppa ja jenkka
- Piilotettu humppa
- Humppailen vain
- Humppapaimen (Hidden track)
Gesamtspielzeit: 71:42 min.
Referenzen
Petteri Terävä; Kumikameli; Die Wallerts; Kaizers Orchestra; Erkki Junkkarinen; Jope Ruonansuu; Finntroll; Turisas; Korpiklaani; Leningrad Cowboys; Sleepy Sleepers; Sylvi; Steve Urkel; Weird Al Jankovic; Onkel Kånkel; Saariston Lapset; Aaviko; Richard Cheese; Monsters Of Liedermaching; Mike Flower Pops; Mambo Kurt; Helge Schneider; J.B.O.; They Might Be Giants; Swinger Club; M.A. Numminen; Knorkator
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