Accept - Stalingrad

Nuclear Blast / Warner
VÖ: 06.04.2012
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Sinfonien aus Edelstahl
Was war das bitte für ein Comeback? 14 Jahre nach der nicht eben getösearmen Trennung von Frontmann Udo Dirkschneider kamen Accept vor zwei Jahren wie Phönix aus der Asche mit einem Album aus der Versenkung, das nicht nur die letzten eher mediokren Soloalben ihres ehemaligen Sängers pulverisierte. Nein, "Blood of the nations" gehörte nicht nur qualitativ zu den Top-Alben der Herren um Gitarrist Wolf Hoffmann, auch kommerziell brachen Accept jede Menge Rekorde. Das Erstaunlichste an "Blood of the nations" allerdings war, dass der neue Fronter Mark Tornillo, bis dato ein völlig unbeschriebenes Blatt, das Kunststück vollbrachte, Brüllwürfel Dirkschneider nahezu komplett vergessen zu machen.
Entsprechend befreit und selbstbewusst beginnt "Stalingrad" dann auch, und spätestens nach dem hymnischen Titeltrack dürfte so ziemlich jede Faust gen Himmel gereckt sein. Da sitzt jedes Riff punktgenau, als hätten die Herrschaften die Pause komplett im Proberaum verbracht. Tornillo räumt die allerletzten Zweifel an der Legitimation als Dirkschneider-Nachfolger aus, und über allem stehen die virtuosen Soli - selbst kleine Sinfonien - des klassisch ausgebildeten Wolf Hoffmann.
Einzig "The quick and the dead" kommt mit holzschnittartigen Riffs und ziemlich vorhersehbarem Refrain daher, was aber nur einen kleinen Tropfen Wasser in den Wein schüttet. Denn "The galley" bietet auf über sieben Minuten einen umso würdigeren Abschluss, bei dem sich Hoffmann erneut um Leib und Leben soliert. Das ist natürlich zutiefst konservatives Songwriting, bei dem sich der Progger mit Grausen abwendet - auf der anderen Seite sind Accept seit dem kläglichen "Eat the heat" von 1989 gebrannte Kinder in Sachen Innovation, also sei's drum.
Denn letztlich gibt es wenige Bands, zumal aus Deutschland, die sich einen derartigen Ruf erarbeitet haben wie diese Herren, die sich einst aus Solingen in die Metal-Welt aufmachten. Im Jahr 2012 hat das bisweilen eskapistische Züge, eine ausnahmsweise wohltuende Zeitreise zurück in die 1980er Jahre, als die Haare noch lang waren und Udo Dirkschneider im Kampfanzug über die Bühne stapfte. Doch Accept schaffen es mit "Stalingrad" erneut, nicht nur in der Vergangenheit zu schwelgen, sondern wirken nach knapp 35 Jahren wechselvoller Bandgeschichte frischer und hungriger denn je.
Highlights
- Stalingrad
- Shadow soldiers
- Against the world
- The galley
Tracklist
- Hung, drawn and quartered
- Stalingrad
- Hellfire
- Flash to bang time
- Shadow soldiers
- Revolution
- Against the world
- Twist of fate
- The quick and the dead
- The galley
Gesamtspielzeit: 51:39 min.
Referenzen
Iron Maiden; Metallica; Judas Priest; Overkill; Rage; Grave Digger; Saxon; U.D.O.; Running Wild; W.A.S.P.; Hammerfall; Bullet; Trivium; Armored Saint; Twisted Sister; Metal Church; Dio; Black Sabbath; Kiss; Primal Fear; Gamma Ray; Helloween; Sinner; Iron Savior; 3 Inches Of Blood; Angel Dust; Manowar; Exciter; Anvil; Testament; Artillery; Jag Panzer; Virgin Steele; Raven; Axel Rudi Pell; AC/DC; Deep Purple; Flotsam And Jetsam; Heathen; Forbidden; Heir Apparent
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