McLusky - McLusky do Dallas
Too Pure / Beggars / Connected
VÖ: 02.04.2002
Unsere Bewertung: 8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Kleiner Grenzverkehr
Diese Platte ist vertrackt. Böse. Zynisch. Und wahnsinnig. Vor allem wahnsinnig. Genau diese Art von Wahnsinn ist es, die sprichwörtlich an Genialität grenzt, und diese Grenze ist schlecht kontrolliert. So kam es dann wohl, daß McLusky hier einen florierenden Schmuggelhandel zwischen den ebenso ähnlichen wie grundverschiedenen Geisteszuständen aufgezogen. Diese Geschäftsidee in der Grauzone zwischen Hardcore, Punk und Nervenheilanstalt wurde von Steve Albini dokumentiert und für die Ewigkeit aufgezeichnet.
Die Albinische Konservierungsmethode ist eine recht eigenwillige. Während viele seiner Kollegen versuchen, das Musikgut mit viel Saft und Fett in die Dose zu pressen, wendet Steve Albini die eher traditionelle Methode des Dörrens an. Die Ware wird unter starker Hitze in den Aggregatzustand "knochentrocken" gebracht und dann passenderweise skeletiert. In die Dose kommt nur das Knochengerüst und die Sehnen, die es zusammenhalten. Überraschenderweise ist das Ergebnis alles andere als unbekömmlich.
Nur auf den ersten Blick erscheint der Sound auf "McLusky do Dallas" mager. Hart, aber keinesfalls heavy, sägt die Gitarre ihren Weg durch den Gehörgang - messerscharf, und immer wieder vom Präzisionsschlagzeug nach vorne getrieben. Der Baß hat eine Menge Raum, um sich zu entfalten. Er nutzt ihn mal angriffslustig knurrend, mal stoisch pumpend. Über dem Ganzen macht sich die Stimme von Andy Falkous breit. Wer mit geschlossenen Augen zuhört, kann den Sänger der McLuskys fast vor dem inneren Auge sehen. Er hält den Kopf leicht schief, hat die Augen weit aufgerissen, seine Nasenspitze kommt der eigenen bedrohlich nahe. Wenn einem nachts solche Typen entgegenkommen, wechselt man gewöhnlich die Straßenseite.
Diese Stimme ist es, die auf "McLusky do Dallas" immer wieder aufs neue die Grenzen auslotet. Zwischen atemlos und hyperventilierend, zwischen gereizt und amoklaufend, zwischen psychotisch und psychopathisch. Und selbstredend zwischen Genie und Wahnsinn. Wo McLusky in diesem Koordinatensystem zu Hause sind, ist nicht wirklich sicher. Sicher ist nur, daß sie es immer wieder schaffen, zurückzukommen.
Highlights
- Collagen rock
- Dethink to survive
- To hell with good intentions
- Alan is a cowboy killer
Tracklist
- Lightsabre cocksucking blues
- No new wave no fun
- Collagen rock
- What we've learned
- Day of the deadringers
- Dethink to survive
- Fuck this band
- To hell with good intentions
- Clique application form
- The world loves us and is our bitch
- Alan is a cowboy killer
- Gareth Brown says
- Chases
- Whoyouknow
Gesamtspielzeit: 36:02 min.
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Tom Postings: 91 Registriert seit 22.08.2019 |
2021-12-03 11:15:41 Uhr
Falco sammelt ab heute 30 Tage lang für eine Vinyl-Neuauflage des Albums (remastered von Bob Weston):https://christianfitness.bandcamp.com/album/mclusky-do-dallas Die digitale Version der Songs gibt es nur mit der Platte (laut Mail von Falco). |
mrnovember Postings: 198 Registriert seit 10.10.2019 |
2021-04-03 00:39:16 Uhr
Heute Tickets für die Geburtstagsshow in Oxford gesichert! |
Eurodance Commando Postings: 1731 Registriert seit 26.07.2019 |
2021-04-02 21:47:27 Uhr
Ohja, hör ich immer noch gerne wie eh und je. So gut und kompakt waren sie dann nicht mehr. |
Rote Arme Fraktion Postings: 4286 Registriert seit 13.06.2013 |
2021-04-02 21:40:14 Uhr
Danke PT, gerade auf FB den Beitrag gesehen und musste hier mal wieder abtauchen. Genial verrücktes Album. |
The MACHINA of God User und Moderator Postings: 33669 Registriert seit 07.06.2013 |
2015-04-28 23:53:13 Uhr
Joah, könnte man echt mal wieder hören. |
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Referenzen
Shellac; Bluetip; Kevlar; NoMeansNo; Dead Kennedys; Hüsker Dü; Sugar; Pixies; Fugazi; Sonic Youth; Favez; Jawbox; Burning Airlines; The Jesus Lizard; Barkmarket; Girls Against Boys; Les Savy Fav; Q And Not U; ...And You Will Know Us By The Trail Of Dead; At The Drive-In; Billy Talent; The Dismemberment Plan; The Nervous Return; Nirvana
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