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Sons Of Midnight - Sons Of Midnight

Sons Of Midnight- Sons Of Midnight

Vertigo / Universal
VÖ: 09.03.2012

Unsere Bewertung: 3/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Meilen und weniger

Eigentlich keine schlechte Idee: Junge Band aus Australien reist zweieinhalb Jahre durch die Welt, saugt überall Einflüsse und vor allem Musik auf und verarbeitet diese anschließend auf ihrem Debütalbum. Schließlich gibt es auch in unserer globalisierten Welt durchaus noch regionale Eigenheiten, auch in der Rockmusik. Doch im Falle von Sons Of Midnight ist der lobenswerte Ansatz offenbar nur halbherzig in die Tat umgesetzt worden. Das Debütalbum des Fünfers aus Brisbane klingt so, als hätte die Band bei ihren Aufenthalten in New York und in verschiedenen europäischen Metropolen hauptsächlich Radio gehört und die MTV-Charts verfolgt. Denn genau auf diese Untiefen der Unterhaltungsbranche zielt das schlicht selbstbetitelte Produkt ab.

Eine große Überraschung ist das freilich nicht, wenn man sieht, welche Produzenten bei der Entstehung des Albums ihre Hände im Spiel hatten. Martin Hansen verhalf schon The Rasmus und Stanfour zum radiotauglichen Gewand und somit zum Erfolg. Mit chirurgischer Präzision schliffen er und Frontmann Conrad Sewell sämtliche Ecken und Kanten glatt und hüllten alles in flauschige und pappsüße Zuckerwatte. Das ist zwar schade, doch hieße per se noch nicht, dass "Sons Of Midnight" ein schlechtes Album sein muss. Schließlich kann eine Band auch dann noch gute Songs schreiben, wenn ihrem Sound die Eier abhandengekommen sind.

Doch Pustekuchen: Sons Of Midnight greifen im Supermarkt der Pop-Rock-Klischees wirklich an jedem Regal zu und stehen an der Kasse schließlich mit einem Album da, das angenehm durchflutscht, ohne irgendeinen Eindruck zu hinterlassen. Wenigstens die vorab veröffentlichte und von RTL als Titelmusik aufgegriffene Single "The fire" ist noch kraftvoll und in Ansätzen interessant, und auch "Stand up for love" macht mangelnde Eigenständigkeit durch vollen Einsatz wett. Doch das war es dann eigentlich auch schon. "Girlwise", "Living in this world" oder "Hard to love you" sind völlig austauschbare Midtempo-Rocknummern auf den gefühlt immer gleichen drei bis vier Akkorden, und selbst wenn Sons Of Midnight versuchen, rotzig zu klingen wie in "I don’t get it", bleiben sie völlig zahnlos. Für den angestrebten Erfolg im Radio und auf den Download-Konten von Jugendlichen, die es noch nicht besser wissen (können), ist das freilich kein Hindernis. Haben sich die Flugmeilen rund um den Globus also doch gelohnt.

(Mark Read)

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Highlights

  • Stand up for love

Tracklist

  1. The fire
  2. Never again
  3. Stand up for love
  4. It was worth it
  5. Sliding doors
  6. Girlwise
  7. Living in this world
  8. Head on
  9. So beautiful it hurts
  10. The realist
  11. Saints & sinners
  12. I don’t get it
  13. Hard to love you

Gesamtspielzeit: 49:10 min.

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