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Heyday - Wide awake

Heyday- Wide awake

Virgin
VÖ: 02.04.2002

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Tagträumer

Aus heutiger Sicht mag es ein wenig fragwürdig erscheinen, aber Reamonn waren wirklich mal die größte deutsche Rock-Hoffnung. Doch noch bevor die Truppe um den markanten Iren Rea sich auf die harte Tour eine ausgewachsene Fanschar erspielen konnte, kamen Segen und Fluch zugleich in Form eines "Supergirls" über sie. Einerseits sorgte es für pralle Bankkonten und reichlich kreischende Teenie-Fans, andererseits wendeten sich gleichzeitig all diejenigen angewidert ab, die lieber abseits des Mainstreams fahren.

So ist das eben, wenn der Erfolg zu schnell kommt. Und spätestens nach der grausamen Verunglimpfung von Falcos "Jeannie" kann man höchstens noch auf der Bravo-Supershow zugeben, Reamonn zu mögen, ohne einen schiefen Blick zu ernten. Der zweifelhafte Ruf Reamonns könnte auch für die Wuppertaler Newcomer Heyday zum Verhängnis werden. Diese wurden nämlich vor ihrer ersten EP auf dem Reamonn-Label CMC auf mehrere Touren ihrer Mentoren mitgeschleppt. Sowas mag bei manchen Mißtrauen wecken, obwohl Heyday alles verdienen, nur keine vorschnelle Abfertigung.

Ein tonnenschweres Gitarrenriff eröffnet die Platte und gibt gleichzeitig die Marschroute vor: Auf "Wide awake" wird zünftig nach Seattle geschielt, schleimige Balladen haben dagegen Seltenheitswert. Statt die Ecken und Kanten der sperrigen Stücke abzuschleifen, wird der Hörer mutig gegen sie gestoßen, und statt sich auf 180 radiotaugliche Sekunden zu beschränken, geben Heyday ihren Songs die Zeit, die sie benötigen. Passend dazu leidet Sänger Ingo Zapke sich durch ungezügelte Lyrics, die keine Angst vor klaren Aussagen haben. "Don't...give me a hand to help me out / I wanna fix the end".

Daß Heyday bisweilen in guten Ansätzen steckenbleiben und ihre zahlreichen musikalischen Vorbilder durchweg unverblümt herauszuhören sind, trübt den positiven Eindruck von "Wide awake" zwar nachhaltig, doch seine Ziehväter von Reamonn kann der Fünfer aus Wuppertal locker überrunden. Bleibt nur noch zu hoffen, daß sich die Geschichte ausnahmsweise mal nicht wiederholen wird und Heyday weiterhin konsequent ihren eigenen Weg verfolgen - auch wenn es auf diesem nicht annähernd soviel Geld zu verdienen gibt. Denn die Vorstellung, daß Ingo Zapke irgendwann mal zusammen mit Rea als "Top Of The Pops"-Modeartor fungieren könnte, kann nun wirklich niemandem gefallen.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights

  • Everywhere
  • Could be day, could be night

Tracklist

  1. Everywhere
  2. Come
  3. Could be day, could be night
  4. Summer
  5. Very special address
  6. U R
  7. C U
  8. Not like in a film
  9. The exception proves the rule
  10. Could we please go home
  11. As far as you can go

Gesamtspielzeit: 54:23 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
§Man Hater
2015-01-27 14:24:39 Uhr
Wollte mal fragen, was eigentlich aus Heyday geworden ist,und siehe da, es gibt einen uralten Thread dazu, sogar noch aus der Vor-Troll-Ära bei plattentests.de !!!

Gerade ein Stück von denen auf einer echt ururalten Musikexpress-CD gefunden. Solche Mucke wird heute irgendwie auch nicht mehr gemacht. Schade drum, oder leben die noch?
Moonlight Shadow
2004-11-29 17:15:06 Uhr
Die Heyday Jungs haben alle noch normale Jobs und deshalb dauert es sehr lange, das zweite Album zu schreiben und aufzunehmen.
Finanzielle Probleme gibt es wohl auch. Aber die Band gibt es definitiv noch und auch an einem zweiten Album wird gearbeitet.

Andi
Teatime
2004-11-29 14:48:30 Uhr
Nun in jedem Falle ist diese Band nicht so belanglos wie mancher Forumsteilnehmer hier :-)
Caketime
2004-11-29 14:42:29 Uhr
Warum die Band verschwunden ist? Weil sie belanglos ist! Punkt!
Teatime
2004-11-29 14:40:22 Uhr
Leute Leute Leute,
habe heute morgen im Auto auf einem alten MP3- Sampler 'Heyday' wiedergehört, den Song U.R.
Absolut beeindruckend, kann ich nicht anders sagen.
- Keine Ahnung, warum diese Band anscheinend in der Versenkung verschwunden ist. :-(
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