The Fray - Scars & stories

Epic / Sony
VÖ: 02.03.2012
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10

Kopiervorlage
Zugegeben, die Versuchung war sehr groß. Ehrlich gesagt juckt es immer noch ein wenig in den Fingern. Machen oder bleiben lassen? Das ewig junge Duell zwischen Engelchen und Teufelchen. Nein, Schluss jetzt! Das Gute appelliert an die Freizeitrezensenten-Ehre und geht als Sieger hervor. Dabei wäre es so einfach gewesen. Der geschätzte Kollege Drögemöller traf vor genau drei Jahren mit seinen Gedanken rund um das Zweitwerk von The Fray so den vielzitierten Nagel dermaßen auf den noch öfter erwähnten Kopf, dass man die Zeilen auch anno 2012 nahezu identisch hätte verwenden können. Gemerkt hätten es zudem vermutlich auch nur die Allerwenigsten. Wenn überhaupt.
Die Tatsache an sich, dass die Band aus der Heimatstadt von Blake und Krystle Carrington mittlerweile Album Nummer drei auf dem Markt hat, haben seltsamerweise wieder ziemlich viele Musikkonsumenten mitbekommen. Anders sind hohe Chartplatzierungen und Verkaufsränge nicht zu erklären. Aber das ist eben der strategische Vorteil einer Konsensband für die breite Masse. Und so ist es absolut nachrangig und gleichzeitig wenig verwunderlich, dass die aktuell präsentierte Dreiviertelstunde Piano-Rock genauso klingt wie die davor und erst recht wie die davor. "Never change a running system" oder so.
So bleibt am Ende jedes Hördurchganges stets das Gefühl, irgendetwas aus der gerne mal erwähnten U2-meets-Coldplay-Schnittmenge gehört zu haben. Wieviele Songs es tatsächlich waren, ist im Nachhinein immer schwierig nachzuvollziehen. Und so richtig viel bleibt in den Gehörgängen dann auch wieder nicht hängen. Dafür ähnelt sich das Liedgut einfach zu sehr - sowohl im negativen als auch positiven Sinne. Denn eines muss man Frontmann Isaac Slade und seinen Mitstreitern lassen: Richtig schlecht ist das Ganze nicht.
Ein Song wie die erste Singleauskopplung "Heartbeat" liefert genau das ab, was man sich als amerikanischer Twen als musikalische Hintergrundmusik für einen nächtlichen Strandausflug mit Freunden und Lagerfeuer so vorstellt - was dann auch im dazugehörigen Videoclip bezeichnenderweise genau so zu sehen. Während "Run for your life" oder "I can barely say" ganz tief in die balladeske Rührseligkeitskiste greifen, kommen Stücke wie "1961" und "Here we are" in ihrem poppigen Gewand beinahe schon beschwingt rüber. Die Massen werden der Versuchung kaum widerstehen können. Und die Radios schon mal gar nicht - denn auch deren Programm gleicht ja wie ein Ei dem anderen.
Highlights
- Heartbeat
- 1961
- Here we are
Tracklist
- Heartbeat
- The fighter
- Turn me on
- Run for your life
- The wind
- 1961
- I can barely say
- Munich
- Here we are
- 48 to go
- Rainy Zurich
- Be still
Gesamtspielzeit: 45:01 min.
Referenzen
Keane; Coldplay; 3 Doors Down; The Calling; Gavin DeGraw; Matchbox Twenty; Counting Crows; Dave Matthews Band; Five For Fighting; Delirious?; Switchfoot; Train; Lifehouse; The Goo Goo Dolls; Kenny Wayne Shepherd; Semisonic; Graham Colton Band; Vertical Horizon; U2; Thirteen Senses; Shawn Mullins; Third Eye Blind; Matthew Good Band; Fastball; Barenaked Ladies; Ben Folds
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