Biohazard - Reborn in defiance
Nuclear Blast / Warner
VÖ: 20.01.2012
Unsere Bewertung: 3/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Ein Schatten
"If you think you know me / Fuck you." Nein danke, verzichte. Aber ich kenn Dich, kein Zweifel. Ich kenn Dich sogar viel zu gut, obwohl Du jahrelang verschwunden warst. Da hilft kein Fluchen, kein Racheschwur, ich kann ja schließlich nichts dafür. Ich schäme mich nicht, Dich zu kennen. Und genausowenig hege ich irgendeinen Groll gegen Dich. "Urban discipline" ist lange her, und die noch heute vorhandenen Sympathien spechen bestimmt nicht gegen sie. Aber was hilft es, das ist lange her.
Knappe sieben Jahre nach dem mediokren "Means to an end" sind Biohazard nur noch ein Schatten ihrer selbst. Ein ziemlich langer Schatten sogar, was die Sache nicht besser macht. Denn anders als vor 20 Jahren schafft die Band es nicht einmal ansatzweise, den Hörer über 55 Minuten bei der Stange zu halten. Acht bis zehn Songs vom Format des stumpfen, aber immerhin hart zuschlagenden "Vengeance is mine" wären ja okay gewesen. Leider kämpft sich fast alles auf "Reborn in defiance" mit unnötigen Wiederholungen und ziellosen Soli an die Fünf-Minuten-Grenze heran.
Ebenfalls bezeichnend ist, dass die Band ihren Bassisten und Sänger Evan Seinfeld nach den Aufnahmen wohl endgültig an die Pornoindustrie verloren hat. Vom alten Biohazard-Sound dürfte damit in Zukunft noch weniger übrig sein. Wie sie selbst klingt die Band allerdings schon auf "Reborn in defiance" weitgehend nicht mehr. Nun wäre es ja geradezu fatal, nicht auch ein gutes Wort über Veränderung im ansonsten notorisch bewegungsfaulen Hardcore zu verlieren. Aber wenn Veränderung bedeutet, die eigene Identität zugunsten von generischem Metalcore zu opfern, muss man die Formel "Neu ist immer besser" ernsthaft anzweifeln.
Es ist eine Schande, dass die Band ihren Groove nur noch so selten findet. Die raren Höhepunkte wie "Countdown doom" zeigen durchaus, dass noch Leben in den New Yorkern steckt. Meist stellt sich allerdings keinerlei Kopfnicken ein. Entweder reiht sich ein holpriges Metal-Riff an das nächste, sodass minutenlang überhaupt nichts von Belang passiert. Oder Biohazard haben so seltsame Ideen wie in "Vows of redemption", wenn sie meinen, eine Strophe im Stil von Linkin Park wäre in irgendeiner Art und Weise angemessen, modern oder gar unpeinlich. Leider nein, nein und Riesenfehler. Und zwar einer, den sie in "You were wrong" glatt noch einmal begehen, oder zumindest begehen wollen. Die letzte Konsequenz fehlt leider sogar bei der eigenen Selbstzerstörung. Auf "Reborn in defiance" verzichte ich also auch, vielen Dank.
Highlights
- Vengeance is mine
- Countdown doom
Tracklist
- 9:IIIX6.941
- Vengeance is mine
- Decay
- Reborn
- Killing me
- Countdown doom
- Come alive
- Vows of redemption
- Waste away
- You were wrong
- Skullcrusher
- Never give in
- Season the sky
Gesamtspielzeit: 54:58 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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wilson |
2015-07-08 20:44:51 Uhr
hab die am wochenende live gesehen....ABRISS!!! |
Tera Patrick |
2012-01-17 13:23:33 Uhr
I question not me, it only happens to othersI can't deny reality as life gets smothered! |
punktkommastrich |
2012-01-16 23:17:59 Uhr
Hölle, Hölle, Hölle! |
markus |
2012-01-16 21:43:41 Uhr
Das war so klar, dass die neue Scheibe hier abkackt ;-) Wenn man sich die Alben des Jahres 2011 hier anschaut, jedoch kein Wunder. Egal, Album wird trotzdem gekauft und natürlich auch gehört...... |
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Referenzen
Madball; Agnostic Front; Sick Of It All; Merauder; Downset; Pro-Pain; Body Count; Cro-Mags; Hatebreed; Suicidal Tendencies; Dog Eat Dog; Terror; Blood For Blood; Warzone; Earth Crisis; Crowbar; Life Of Agony; Soulfly; Pantera; Sepultura; All Out War; Throwdown; Prong; Machine Head; Slapshot; Kingdom Of Sorrow; Fear Factory; Slipknot; Raging Speedhorn; Anthrax; Ryker's; Clawfinger; Walls Of Jericho; Buried Alive; Sheer Terror; Obituary; Napalm Death; Trapped Under Ice; Helmet; Discipline
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