Kakkmaddafakka - Hest

Bubbles / Groove Attack
VÖ: 25.02.2011
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Die wirklich wichtigen Dinge
Wer seine Band Kakkmaddafakka nennt, hat entweder nicht mehr alle Saiten auf der Gitarre oder ist als Kind in einen Topf voll Albernheit gefallen, dessen Inhalt es jetzt in der Musik auszuleben gilt. Im Fall von Axel "Axemax" Vindenes und seinen Kollegen von eben dieser Band könnte beides zutreffen. Ähnlich wie Obelix, dessen Topf bekanntlich aufputschenden Zaubertrank anstelle von Albernheit enthielt, nutzen Kakkmaddafakka die Folgen dieses Bades, um eine gehörige Portion Spaß in ihr Leben zu bringen. Nicht, indem sie reihenweise Römer zu Briefmarken verarbeiten, sondern durch ihre ganz eigene Art, sich mit dem Musikmachen zu befassen.
Da versucht niemand, möglichst komplexe Harmonien aneinander zu basteln, um den größtmöglichen Überraschungseffekt beim Hörer zu erzielen und auch komplizierte Arrangements, die beim Mittwippen stören könnten, werden vermieden. Das tut der Qualität allerdings keinen Abbruch, im Gegenteil: Es ermöglicht der Musik dieses norwegischen Quintetts, überall dort, wo sie gespielt wird, absolut zuverlässig für gute Laune zu sorgen.
Die Texte tänzeln ebenfalls sehr beschwingt ins Ohr und widmen sich dabei ausgesprochen humorvoll den wirklich wichtigen Dingen im Leben. Was soll ich tun, wenn sich die Freundin eines Kumpels mir gegenüber so verhält, als wäre eigentlich ich ihr Date des Abends? Diese Frage beschäftigt die Band in "Your girl". Und wenn sich dann doch eine Dame findet, die ohne feste Bindung dasteht, sind damit noch lange nicht alle Probleme vom Tisch: "Is she old enough for me?" fragen sich die blutjungen Norweger im luftigen "Is she". Aber nicht nur von Frauen wissen Kakkmaddafakka zu berichten, gerne verwandeln sie sich zurück in kleine Jungs, die begeistert davon erzählen, wie es wäre, ein echter "Gangsta" zu sein. "Please give me your money / Or else I’ll shoot you with my gun!" ist die klare Ansage an alle, die nicht bei drei auf den Bäumen sind.
Die musikalische Verpackung für ihre ausgelassenen Erzählungen zimmern die fünf Spaßvögel mit prominenter Hilfe von Produzent Erlend Øye (Kings of Convenience / The Whitest Boy Alive) und ganz ohne Synthesizerklänge. Stattdessen legen die Herren Wert auf klassisches Klavier, das dank ausgefeilter Rhythmuspatterns ordentlich Schwung in die Bude bringt. So entsteht Indie-Rock, der sich ausgiebig bei Funk und Disco bedient und auch vor klassischen Jazz-Elementen nicht zurückschreckt. Der enorme Abwechslungsreichtum, der sich trotz relativ einfacher Mittel durch das ganze Album zieht, bewahrt "Hest" davor, langweilig zu werden und sorgt dafür, dass man sich auch beim zehnten Hören nicht nur über den Bandnamen, sondern viel mehr noch über die originelle Musik freut. Songs wie das sommerhittaugliche "Restless" verbreiten auch an grauen Herbsttagen eine Sorglosigkeit, die sofort ansteckt. "Kakk" ist an diesem Album nur, dass es nach einer halben Stunde schon wieder vorbei ist. Wer weitertanzen will, fängt einfach wieder von vorne an.
Highlights
- Restless
- Your girl
- Make the first move
- Gangsta
Tracklist
- Restless
- Your girl
- Self-esteem
- Make the first move
- Is she
- Touching
- Heidelberg
- Gangsta
- Drø Sø
Gesamtspielzeit: 30:29 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
Sushi |
2012-07-07 12:57:12 Uhr
Ich finde das Album klasse. Ordentlich Spielfreude für gute Laune. Muss ja nicht immer hochgeistiges Gefrickel und Labyrinth-Arrangements sein... |
Offizieller Bandcheck |
2012-03-08 21:28:11 Uhr
Kakkmaddafakka = scheiße |
warum auch nicht |
2012-03-08 21:27:24 Uhr
ne gute 7/10 |
frägende Ente {nur echt mit kleinem F} |
2011-11-18 01:39:08 Uhr
gnak? |
pyjama-parteyyy |
2011-11-18 01:16:28 Uhr
http://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=F3-ARAV7d3M |
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Referenzen
Vampire Weekend; The Ting Tings; Mando Diao; Arctic Monkeys; MGMT; The Whitest Boy Alive; Mika; Noah And The Whale; Phoenix; Scissor Sisters; The Feeling; Arcade Fire; Bombay Bicycle Club; FM Belfast; Maximo Park; The Ark; The Strokes; Chikinki; Architecture In Helsinki; Empire Of The Sun; Electric Light Orchestra; Talking Heads; Kings Of Convenience
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