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Rush - Time machine - Live in Cleveland 2011

Rush- Time machine - Live in Cleveland 2011

Roadrunner / Warner
VÖ: 04.11.2011

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Mittendrin statt nur dabei

So selten, wie sich Rush in europäischen Konzerthallen sehen lassen, so eifrig sind die Kanadier, wenn es an Live-Alben und sonstige Dokumentationen geht: Nicht weniger als acht offizielle Live-Tonträger finden sich mittlerweile in der Diskographie. Das schöne daran: Nicht einer davon ist auch nur ansatzweise langweilig, so dass man gnädig darüber hinwegsehen kann, dass der durch "Time machine - Live in Cleveland 2011" dokumentierten Tour gar kein Studioalbum vorausgegangen war.

Ein komplettes Konzert kredenzen die Herren also - fast: Denn Fronter Geddy Lee entschuldigt sich im Booklet kleinlaut für seinen "brain fart", einen gesanglichen Fauxpas, der die Aufnahme von "Presto" leider unbrauchbar machte, so dass hier mittels einer Aufnahme aus einem anderen Konzert nachgebessert werden musste. Andere Bands hätten das wohl stillschweigend im Studio geradegerückt, Rush hingegen haben kein Problem damit, den Sound samt aller akustischer Unzulänglichkeiten einer großen Halle auf CD zu bannen - bisweilen fies nachhallende Snare inklusive.

Vor allem durch diesen fast schon Bootleg-artigen Sound gelingt es Rush allerdings, die packende Atmosphäre des Konzerts wiederzugeben. Einmal ganz davon abgesehen, dass der Hörer permanent das Gefühl hat, er stünde mitten in der Halle. Ob nun Lee beim Instrumental "Leave that thing alone" wie im Vorübergehen eine kleine Slap-Orgie einstreut oder Drummer Neil Peart beim furiosen Solo "Moto perpetuo" zeigt, warum er auch von Musikern wie Mike Portnoy, der nun wahrlich keine Laufkundschaft hinter den Drums ist, als Vorbild verehrt wird - die Spielfreude ist allgegenwärtig.

Kollektive Ekstase im Publikum herrscht dann etwa zur Mitte des Konzerts, als nämlich die ersten Takte des großartigen "Tom Sawyer" erklingen. Denn ja - Rush spielen tatsächlich das komplette Meisterwerk "Moving pictures" zum 30. Jahrestag der Veröffentlichung am Stück durch. Was auch mehr als eine Entschädigung dafür ist, das Opus Magnum "2112" wieder einmal nur anzuspielen. Wenn denn allerdings zum Abschluss auch der Veteran "Working man" von 1974 zu Ehren kommt, werden zwei Sachen klar. Erstens die Zeitlosigkeit des Bandsounds, zweitens, dass die stramm auf die 60 zumarschierenden Kanadier in absehbarer Zeit wohl nicht vom Podium der drei größten noch aktiven Prog-Bands verdrängt werden können.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • The spirit of radio
  • Tom Sawyer
  • YYZ
  • Moto perpetuo (feat. Love for sale)
  • 2112 Overture / The temples of Syrinx

Tracklist

  • CD 1
    1. The spirit of radio
    2. Time stand still
    3. Presto
    4. Stick it out
    5. Workin' them angels
    6. Leave that thing alone
    7. Faithless
    8. BU2B
    9. Freewill
    10. Marathon
    11. Subdivisions
    12. Tom Sawyer
    13. Red barchetta
    14. YYZ
    15. Limelight
  • CD 2
    1. The camera eye
    2. Witch hunt
    3. Vital signs
    4. Caravan
    5. Moto perpetuo (feat. Love for sale)
    6. O'Malley's break
    7. Closer to the heart
    8. 2112 Overture / The temples of Syrinx
    9. Far cry
    10. La villa strangiato
    11. Working man

Gesamtspielzeit: 146:59 min.

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