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Sting - The best of 25 years

Sting- The best of 25 years

A&M / Universal
VÖ: 23.09.2011

Unsere Bewertung: 7/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Gut, Mensch

Was hat sich Sting in der Vergangenheit nicht alles für Begrifflichkeiten gefallen lassen müssen. Ein "Gutmensch" sei er, nur durch den fehlenden Drang zum Talkshow- und Politiker-Hopping von Bono und Bob Geldof zu unterscheiden. Oder aber, auch sehr hübsch, "Konsensmusiker". Wer unter anderem die Gründe für den Zusammenbruch von The Police kennt, kann darüber nur noch herzhaft lachen. Fakt ist, Sting war irgendwie immer da, ob sein Stil nun gerade angesagt war oder eben nicht.

"Immer" bedeutet in diesem Fall bereits 25 Jahre unter eigenem Banner. Wer allerdings das Cover zur nicht wirklich überraschenden Compilation betrachtet, denkt zunächst an ein Fake oder Photoshop-Artisten, aber nicht an einen 60 Jahre alten Musiker, der Gordon Sumner nun einmal ist. Und wird ein zweites Mal überrascht, wie frisch der dezente Jazz-Pop der ersten Songs aus den Boxen perlt. Herrgott, sind die "Interview mit einem Vampir"-Hommage "Moon over Bourbon Street" oder der Gruß an die alten Bandkollegen "If you love somebody set them free" tatsächlich schon so alt?

Für den heranwachsenden Metal-Azubi von damals war das natürlich seinerzeit viel zu seichtes Gesäusel, heute legt er sich behaglich zu "Fragile" oder "Shape of my heart" noch Holz im Kamin nach. Und dank der chronologischen Anordnung der Songs lässt sich so manch bislang verdrängte Erkenntnis gewinnen. Unter anderem die, dass zu Zeiten von "Mercury falling" oder "Brand new day"" irgendwie der Hang zu allzu prätentiösen Klängen zu groß wurde. Oder dass er das Duett mit Mary J. Blige zu "Whenever I say your name" besser hätte bleiben lassen sollen. Gleiches gilt für den Remix von "Send your love" von DJ Dave Audé.

Aber letztlich sind das Mäkeleien, ebenso wie die Frage, ob mit den Live-Versionen von "Message in a bottle" und "Demolition man" Police-Songs auf eine Sting-Sammlung gehören oder nicht. Genreprägend oder gar revolutionär war Sting solo mit Sicherheit nicht. Aber als typisch sturer Nordengländer kam ein Einknicken vor dem Massengeschmack ebenfalls nicht in Frage, was er mit Songs wie "Desert rose" oder "The soul cages" in der Hinterhand aber auch nie musste. Die Kunst ist die, genau diese beiden eigentlich unvereinbaren Ansprüche miteinander zu verbinden. Und genau das ist Sting in den letzten 25 Jahren eindrucksvoll gelungen. Auf den Mensch, der einen guten Konsens für sich gefunden hat.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Moon over Bourbon Street
  • Englishman in New York
  • Fragile
  • The soul cages
  • Desert rose

Tracklist

  • CD 1
    1. If you love somebody set them free
    2. Love is the seventh wave
    3. Moon over Bourbon Street
    4. Fortress around your heart
    5. Englishman in New York
    6. They dance alone
    7. Fragile
    8. We'll be together
    9. All this time
    10. Mad about you
    11. Why should I cry for you
    12. The soul cages
    13. If I ever lose my faith in you
    14. Fields of gold
    15. Seven days
    16. Shape of my heart
  • CD 2
    1. When we dance
    2. I was brought to my senses
    3. You still touch me
    4. I'm so happy I can't stop crying
    5. Desert rose
    6. Brand new day
    7. Send your love (Dave Audé remix)
    8. Whenever I say your name
    9. Stolen car (Take me dancing)
    10. End of the game
    11. Never coming home
    12. Russians (Live)
    13. Message in a bottle (Live)
    14. Demolition man (Live)
    15. Heavy cloud no rain (Live)

Gesamtspielzeit: 146:42 min.

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