Project Pitchfork - Quantum mechanics

Trisol / Soulfood
VÖ: 12.08.2011
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10

Der Mann vom Eisfach
So langsam scheint Peter Spilles unter die Workaholics gegangen zu sein, bringt er momentan doch mit Project Pitchfork Alben im Jahrestakt unters Volk. Von etwaigen Nebenprojekten wie Santa Hates You einmal ganz zu schweigen. So sehr sich der Fan und der Tonträgerhandel allerdings auch freuen mögen - die Gefahr, das Ganze könne zur Fließbandproduktion werden, liegt natürlich nahe. Zu oft schon schlug sich vermeintliche Kreativität in einer Platte nieder, die genaugenommen lediglich aus Outtakes bestand.
Niedergeschlagen werden hier allerdings zunächst nur eben solche Zweifler, denn wenn die Hamburger mit dem mächtigen "Freeze in silence" zum Tanz bitten, löst sich jeglicher Verdacht in Luft auf, "Quantum mechanics" könnte ein Zweitaufguss des gelungenen Vorgängers "Continuum ride" sein. "Run for cover" stellt dann keine Fragen mehr, sondern macht völlig zu Recht erbarmungslos auf dicke Hose: "My hate is like a bullet of a gun / That can't escape the core of the sun / I know it's hiding in this cloud / Run for cover, over and out." Nix wie weg. Beziehungsweise her damit.
An den ruhigeren Tracks scheiden sich allerdings auch im 20. Jahr des Bandbestehens die Geister. So versprüht beispielsweise der Titelsong eisige Düsternis wie Flüssigstickstoff, was jedoch nur durch mitunter übereifrigen Einsatz des Effektgeräts bei den Vocals wirklich gelingt. Und dass "The queen of time and space" mitnichten Kinderliedcharakter haben soll, erschließt sich auch den ein oder anderen Durchlauf zu spät.
Konnte "Continuum ride" vor Jahresfrist aber noch durch einen gewissen Überraschungseffekt punkten, so ist "Quantum mechanics" im direkten Vergleich das routiniertere, reifere Album. Auch wenn Spilles das ein oder andere Mal etwas großspurig agiert, hat er den Schwung des guten Vorgängers mitnehmen können. Und in Zeiten, in denen sich Schlagersänger ein Gothic-Deckmäntelchen überhängen, ist die klirrend kalte Atmosphäre, die Project Pitchfork hier erneut heraufbeschwören, geradezu als wohlig zu bezeichnen. Dieser Kühlschrank hat immer noch einiges zu bieten.
Highlights
- Freeze in silence
- Run for cover
Tracklist
- Freeze in silence
- Lament
- Run for cover
- Radical business
- Mute spectators
- Quantum mechanics
- The queen of time and space
- Splice
- We will descend
- You rest in my heart
Gesamtspielzeit: 59:31 min.
Referenzen
Front Line Assembly; Nitzer Ebb; Front 242; Cassandra Complex; Girls Under Glass; Santa Hates You; Imatem; False Icons; The Young Gods; Funker Vogt; Covenant; :wumpscut:; De/Vision; And One; Silke Bischoff; Die Krupps; Cabaret Voltaire; Psyche; Cobalt 60; Gary Numan; X-Marks The Pedwalk; Leæther Strip; Haujobb; Throbbing Gristle; Apoptygma Berzerk; Oomph!; Rammstein
Surftipps
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