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New Found Glory - Radiosurgery

New Found Glory- Radiosurgery

Epitaph / Indigo
VÖ: 30.09.2011

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 5/10

Im Stillstand Marsch

Wenn man nach dem Genuss von elf neuen Liedern eines nigelnagelneuen Albums zunächst einen über 30 Jahre alten Klassiker einer ganz anderen Band mit sich im Gehörgang umher schleppt, spricht das nicht unbedingt für den aktuellen Longplayer an sich. So geschehen im Falle des neuen Machwerks aus dem Hause New Found Glory. Fairerweise sollte man hinzufügen, dass der Videoclip zum ausgekoppelten Titeltrack nicht ganz unschuldig daran ist, kommt das bebilderte "Radiosurgery" doch als eine sich verbeugende Neuzeit-Kopie von "I wanna be sedated" der seligen Ramones daher. Hommage nennt man so etwas dann wohl. Passt auch ganz gut zum ewig jungen Back-to-the roots-Trend, dem New Found Glory anno 2011 ebenfalls folgen.

Neben den ganz alten Haudegen der Zunft ruft die vorliegende halbe Stunde jedoch auch Schwergewichte wie Green Day oder Blink-182 auf den Plan. So hätten Stücke wie "Anthem for the unwanted" oder "I'm not the one" auch problemlos ihren Platz auf "Kerplunk" oder "Dude ranch" gefunden. Was mit Abstrichen für fast alle anderen Songs auch gelten könnte. Poppunk in Reinkultur war das, was die Herrschaften aus Coral Springs um die Jahrtausendwende insbesondere in den Vereinigten Staaten populär gemacht und sowohl in die Charts als auch auf die Club- und Festivalbühnen gebracht hat. Und da die USA nach wie vor über genügend College-Kids und andere dankbare Interessenten verfügt, dürfte der Erfolgsreigen von Chad Gilbert und Konsorten noch lange nicht beendet sein. Zumal "Radiosurgery" in der Tat über keinen wirklichen Ausfall zu klagen hat und das Werk somit problemlos auch außerhalb Floridas als Sommerplatte taugen sollte.

Unter den produzierenden Fittichen von Neal Avron, der in den letzten Jahren vor allem mit Yellowcard, Fall Out Boy und Linkin Park Erfolge zu verzeichnen hatte, entstand ein experiment- und risikoloses Album, das dann doch den einen oder anderen Ohrwurm parat hat. Nach ein paar Durchläufen kommt man am schmissigen, mit Backgroundchören versüßten Refrain "I can't control things out of my head / It makes my brain hurt" nicht mehr vorbei. Lockig-flockig geht das Quintett auch bei "Ready, aim, fire!" zu Werke. Es darf noch etwas klebriger sein? Gerne. "Caught in the act" setzt dem Ganzen nicht nur wegen Gastsängerin Bethany Cosentino (Best Coast) die Zuckergußkrone auf. Das kratzt schon gehörig am Kitsch. Dafür rocken Songs wie "Memories and battle scars", "Map of your body" oder "Dumped" ordentlich voran und zeigen New Found Glory in gewohnter Manier. Stillstand der angenehmeren Art. Hey ho, let's go!

(Jochen Gedwien)

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Highlights

  • Radiosurgery
  • Anthem for the unwanted
  • Memories and battle scars

Tracklist

  1. Radiosurgery
  2. Anthem for the unwanted
  3. Drill it in my brain
  4. I'm not the one
  5. Ready, aim, fire!
  6. Dumped
  7. Summer fling, don't mean a thing
  8. Caught in the act
  9. Memories and battle scars
  10. Trainwreck
  11. Map of your body

Gesamtspielzeit: 33:47 min.

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