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The Subways - Money and celebrity

The Subways- Money and celebrity

Warner
VÖ: 16.09.2011

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Ode an die Bassistin

Brechen wir mal eine Lanze für Bassistinnen und Bassisten. Das sind die Typen, die auf der Bühne meist etwas abseits stehen und ein Instrument bedienen, das aussieht wie eine Gitarre für Grobmotoriker. Wenn sie nicht gerade Les Claypool, Matt Freeman oder Geddy Lee heißen, werden sie gerne mal übersehen oder - noch schlimmer - überhört. Allzu oft provoziert die Frage "Hörst du den großartigen Basslauf?" nur hilfloses Achselzucken. Und auch Farin Urlaub wusste bereits vor Jahren: "Wenn man Bass und Schlagzeug hat / Klingt die Musik schon ziemlich satt / Doch der lauteste ist / Natürlich nach wie vor der Gitarrist".

Das trifft zweifellos auch auf Billy Lunn zu. Umso mehr gebührt Charlotte Cooper auf jedem neuen Subways-Album Respekt dafür, dass sie sich mit Händen, Füßen und Stimme immer wieder Gehör verschafft. Auch auf "Money and celebrity" sind diejenigen Songs die besten, in denen Cooper einen giftig knarzenden Groove unter die schrammeligen Hinterhof-Gitarren Lunns legt oder einen erwähnenswerten Teil des Gesangs übernimmt. "It's a party" hat zum Einstieg gleich beides zu bieten. Das simple Riff wäre nicht halb so effektiv ohne den knurrenden Bass und der Refrain nicht halb so schmissig ohne Coopers leicht hysterische Euphorie-Ausbrüche. Die Dame hat vielleicht nicht die beeindruckendste Stimme, macht das aber durch ihre mitreißende Art mehr als wett.

Zu der Ohrwurmigkeit von "I wanna dance with you", das nicht nur in Sachen Titel sehr geradeaus daherkommt, steuert sie ebenso Essentielles bei wie zu der urigen Wucht, die "Like I love you" mittels elektrisch knisterndem Bass von Strophe zu Refrain und wieder zurück trägt. An Lautstärke haben The Subways seit ihrem Debüt wirklich nichts verloren, was man durchaus anerkennen muss. Aber die Kompromisslosigkeit in dieser Hinsicht führt eben auch dazu, dass der eine oder andere Song auf "Money and celebrity" zwar schön laut, aber weniger schön ist. Etwas holperig und ohne größeren Aha-Moment kommen zum Beispiel die beiden Quasi-Titelsongs "Money" und "Celebrity" daher, deren mäßig spannende Gitarren-Akkordarbeit die meisten Nuancen überlagert. Und auch die Single "We don't need money to have a good time" poltert gezwungen aus den Boxen. Strophe, Bridge und Refrain bleiben relativ isoliert und obwohl die Band alles nach vorne schmeißt, springt der Funke nicht sofort über. Die Songs sind keine Totalausfälle, machen es sich mit ihrer monotonen Ausführung aber selbst das Leben schwer.

Viel besser klappt das in dem entfesselt-flüssigen "Rumour", dessen Haken schlagende zweite Hälfte wie aus einem Guss wirkt. Auf der Haben-Seite steht auch noch die lakonische Popnummer "Popdeath", der Cooper abermals einen wunderbaren und in diesem Fall bezaubernden Refrain schenkt. Vielleicht ist ja auf der nächsten Platte mal mehr als nur ein Refrain drin.

(Maik Maerten)

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Highlights

  • It's a party
  • I wanna dance with you
  • Popdeath

Tracklist

  1. It's a party
  2. We don't need money to have good time
  3. Celebrity
  4. I wanna dance with you
  5. Popdeath
  6. Like I love you
  7. Money
  8. Kiss kiss bang bang
  9. Down our street
  10. Rumour
  11. Friday
  12. Leave my side
  13. We don't need money to have agood time (German version)

Gesamtspielzeit: 40:47 min.

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