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Arch / Matheos - Sympathetic resonance

Arch / Matheos- Sympathetic resonance

Metal Blade / SPV
VÖ: 09.09.2011

Unsere Bewertung: 8/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Im Unruhestand

Das ist ja mal ein schickes Drehbuch: Eine Band, die mit Fug und Recht als Prog-Legende bezeichnet werden darf, nämlich Fates Warning, liegt seit Jahren faktisch auf Eis. Gitarrist und Songschreiber Jim Matheos hat aber trotzdem jede Menge Ideen. Zunächst also ziemlich naheliegend, den alten Bandkollegen, Sänger John Arch, wieder mit ins Boot zu holen. Haken: Seit seinem Ausstieg vor 25 Jahren hat sich Arch bis auf eine EP im Jahr 2003 komplett und nachhaltig aus dem Geschäft verabschiedet.

John Arch hat also wieder Bock auf Musik, und sofort werden neben den seligen Erinnerungen an Göttergaben wie "Awaken the guardian" Ängste wach: Packt er's noch? Die Antwort drauf lautet nach zwei Minuten: "Fuck yeah!" Denn wer spätestens nach dieser Zeit zu "Neurotically wired" nicht ergriffen auf die Knie gesunken ist, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen. Die anderen entstauben die alten Fates-Warning-Platten wie eben "Awaken the guardian" und wiegen ihr greises Haupt zu den mächtigen Melodiebögen, die Arch wie vor 25 Jahren noch zu singen imstande ist.

Und Jim Matheos? Der sammelt als Begleitband kurzerhand die restlichen aktuellen Mitglieder von Fates Warning ein (ohne deren Sänger Ray Alder logischerweise) und errichtet beispielsweise auf dem sensationellen "Stained glass sky" wahre Riffgebirge. Dass diese Band wie ein Uhrwerk eingespielt ist, versteht sich von selbst. Denn nur so kann ein Song wie das anfänglich kratzbürstige "On the fence" zu reiner Pracht wachsen. Und nur so gelingt das Feuerwerk "Any given day (Strangers like me)", in dem knüppelharte Prog-Metal-Riffs, die derart sonst nur John Petrucci (Dream Theater) umsetzen kann, immer wieder in fein gehäkelte Melodieteppiche eingewickelt werden.

Auch wenn es John Arch und Jim Matheos stets vehement von sich weisen: Diese Platte klingt dermaßen authentisch - nicht geklaut! - nach Fates Warning, dass sich der Vergleich mit jeder Note mehr aufdrängt. Zumal Fates Warning selbst mit ihrem bis dato letzten Album "FWX" auch eher glücklos waren. Vergleiche hin oder her: Arch hat immer wieder bekräftigt, Ray Alder den Platz am Mikrofon nicht wieder streitig machen zu wollen. Warum auch mit einer Großtat namens "Sympathetic resonance" im Rücken.

(Markus Bellmann)

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Highlights

  • Neurotically wired
  • Stained glass sky
  • Any given day (Strangers like me)

Tracklist

  1. Neurotically wired
  2. Midnight serenade
  3. Stained glass sky
  4. On the fence
  5. Any given day (Strangers like me)
  6. Incense and myrrh

Gesamtspielzeit: 54:37 min.

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