Bedouin Soundclash - Light the horizon
Pirates Blend / Rude / Cargo
VÖ: 09.09.2011
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Ein Stück mehr zurück
Das Vermächtnis von Bob Marley drückt ordentlich auf das Reggae-Genre. Der Vergleich zu ihm bietet sich an, und die wenigsten Künstler gehen als Sieger aus der Geschichte hervor. Was die wenigsten daran hindert, es eben wie Sisyphos zu machen und sich unermüdlich an ihrer Aufgabe abzurackern - egal wie undankbar die Masse es annimmt. Auch die Kanadier vom Bedouin Soundclash mühen sich da ab. Dabei steht ihr Sound vielleicht mal gerade auf dem gleichen Parkplatz, aber bedient sich ebenfalls fleißig bei Ska, Rock und Funk. Einzig vom Rhythmus sind die Tracks meist passend auf den Reggae geschnallt.
Auch mit ihrer vierten Platte in zehn Jahren Bandgeschichte weichen sie davon nicht ab, obwohl hinter den Drums ein Wechsel stattfand. Sekou Lumumba nimmt dort nun Platz und stellt die Lehne der Tracks noch ein wenig mehr nach hinten. In "May you be the road" lässt er die Takte unter eine leichte Folkmelodie strömen. Auch "The quick & the dead" entspannt in seinen knapp zwei Minuten mit einprägsamen Reggae-Gitarren. Wenn sich das Trio zu sehr auf das Feeling verlässt, brennt auf "Light the horizon" einfach zu wenig der Baum. Das sanfte Prasseln des Lagerfeuers biedert sich zwar leidlich an, aber macht etwa "A chance of rain" auch nicht intensiver. Da nützen selbst die Bläser wenig.
Wenn sich Bedouin Soundclash mehr und mehr öffnen und ein Ding wie "Elongo" raushauen, öffnen sich tatsächlich all die Möglichkeiten, die hinter dem Horizont warten. Besonders Jay Malinowski zieht den Track mit seiner Stimme in die passende Richtung. Auch "Follow the sun" beschließt diese Platte mit einer flimmernden Melodie. Die Hitze brennt sich langsam in den Rhythmus, und Malinowski schiebt ordentlich Gefühl durch das Mikro. Seine Stimme saugt auch aus dem dünnsten Brett wie "Fools tattoo" noch ein wenig Sonnenuntergangsromantik. Bedouin Soundclash haben einen eigenen Sound, der verborgen unter manchem austauschbaren Versatzstück des Reggae schlummert. Aber sie beschwören dies oft genug, um nicht in die Beliebigkeit abzudriften. Auch eine ruhige Kugel schiebt sich schließlich nicht von alleine.
Highlights
- Elongo
- Follow the sun
Tracklist
- Mountain top
- Fools tattoo
- May you be the road
- Brutal hearts
- Elongo
- No one moves, no one gets hurt
- The quick & the dead
- Rolling stone
- A chance of rain
- Follow the sun
Gesamtspielzeit: 35:31 min.
Referenzen
Jay Malinowski; The Police; Fat Freddy's Drop; Sola Rosa; Bob Marley; The Wailers; Patrice; Nneka; The Police; Sublime; The Black Seeds; The Beautiful Girls; Jahcoustix; Asian Dub Foundation; Shapeshifter; Cornerstone Roots; Damian Marley; Ziggy Marley; Marlon Roudette; Gentleman; Matisyahu; Steel Pulse; Habakuk; Burning Spear; The Skatalites; Inner Circle; The Beach Boys; ; Sean Paul; The Specials; The Clash; Black Uhuru