The War On Drugs - Slave ambient
Secretly Canadian / Cargo
VÖ: 26.08.2011
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Folk und die Folgen
BREAKING NEWS: Bob Dylan lebt! So könnte jedenfalls eine Rezension zu "Slave ambient" beginnen, wenn das Album mit 30 Jahren Verspätung erscheinen würde. Wir wünschen dem besten Protestsongschreiber des Planeten natürlich ein langes Leben und einen vernünftigen Abgang auf einer angemessen großen Bühne während seiner "Never ending tour", vorzugsweise während der letzten Strophe von "Like a rolling stone". Alle zu spät Geborenen, die vom umfangreichen Werk Dylans ein wenig eingeschüchtert fühlen und nicht so recht wissen, wo sie denn anfangen sollen, können sich derweil an The War On Drugs zweitem Album versuchen.
Und bevor jetzt jemand "Blasphemie!" schreit: The War On Drugs sind natürlich keine Dylan-Coverband, und ihr entspannter Shoegaze weckt nur in Teilen Erinnerungen an Dylans elektrisch verstärkte Platten. Aber eine gewisse Ähnlichkeit lässt sich nicht abstreiten. Die schlurfige Art, mit der Adam Granduciel seine Zeilen über die im Sonnenschein funkelnden Akkorde von "Brothers" zieht und streckt, hat er sich ein bisschen bei Dylan abgeguckt, und ein bisschen gehört sie natürlich auch zum Grundinstrumentarium des Genres. Zumal sich Granducie auch lyrisch nicht zu verstecken braucht: "And you turn to the name you invented to keep your identity safe from smell of defeat / And there is no way to carve to righteous paths of rage by holding the candle to those half your age", singt er beispielsweise in "Black water falls".
Dass die Band seit dem 2008er Album "Wagonwheel blues" um die Hälfte geschrumpft ist - unter anderem hat sich Gitarrist Kurt Vile in der Zwischenzeit selbständig gemacht -, hat den Songs zum Glück nicht geschadet. Immer noch muss man sich ab und zu durch ein paar komplett instrumentale und manchmal überflüssige Zwischenstücke kämpfen, aber dazwischen verstecken sich mehr als genug musikalische Großtaten. "Your love is calling my name" umarmt die ganze Welt mit seinen warmen Harmonien und pulsierenden Synthie-Flächen. Die simplen, cleanen Gitarrenlicks und die treibenden Schlagzeugbeats halten den Song zusammen. So umschifft die Band geschickt die Gefahr, dass am anderen Ende des Verstärkers nur Soundbrei herauskommt.
Zugänglicher und mit ganz großer Melodie bohrt sich "Come to the city" ins Ohr. Stück für Stück legt sich eine Klangfarbe über die nächste, bis aus dem anfänglich vorsichtigen Keyboard-Pop ein vibrierender Rocksong geworden ist. Und mit dem entfesselt-euphorischen Kopfnicker "Baby missiles", dass der eine oder andere schon von der EP "Future weather" kennen mag, ist der Band ein lupenreiner Spätsommer-Hit gelungen, in dem sich die Band mit der Mundharmonika noch mal vor Dylan verneigt - aber ansonsten so weit weg vom Folk ist, wie sie nur sein kann.
Highlights
- Your love is calling my name
- Baby missiles
- Black water falls
Tracklist
- Best night
- Brothers
- I was there
- Your love is calling my name
- The animator
- Come to the city
- Come for it
- It's your destiny
- City reprise #12
- Baby missiles
- Original slave
- Black water falls
Gesamtspielzeit: 46:52 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Voyage 34 Postings: 958 Registriert seit 11.09.2018 |
2020-01-20 12:38:06 Uhr
die letzten 2 je einen Punkt runter, dann bin ich in etwa dabei. |
Hogi Postings: 522 Registriert seit 17.06.2013 |
2020-01-20 12:23:49 Uhr
Bei mir auch nur Platz 3...musies Bewertung kommt gut hin. |
musie Postings: 3751 Registriert seit 14.06.2013 |
2020-01-20 11:44:34 Uhr
auch ich schliesse mich an, bin somit ganz bei VelvetCell:Wagonwheel Blues 6/10 Futere weather EP 7/10 Slave Ambient 7,5/10 Lost in the dream 10/10 A deeper understanding 9/10 |
VelvetCell Postings: 6453 Registriert seit 14.06.2013 |
2020-01-20 09:40:38 Uhr
Bin da ziemlich bei Hoschi, würde "A deeper Understanding" aber noch ein Pünktchen mehr geben. |
Hoschi Postings: 1741 Registriert seit 16.01.2017 |
2020-01-20 09:07:46 Uhr
Bei Slave Ambient gibt's, meiner Meinung nach, folgendes Problem:Sie hat mit Best Night, Brothers und i was there 3 Übersongs zu Beginn. In der Mitte wird's leider beliebiger und erst mit den letzten beiden Songs geht's wieder aufwärts. Die Lotd ist über jeden Zweifel erhaben und meine persönliche 10/10 ! Die Adu hat gute Einzelsongs aber mir fehlt dort komplett der rote Faden. Wagonwheel Blues 6/10 Futere weather EP 7/10 Slave Ambient 7,5/10 Lost in the dream 10/10 A deeper understanding 8/10 |
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Referenzen
Kurt Vile; Wye Oak; Black Rebel Motorcycle Club; The Brian Jonestown Massacre; Silver Jews; Neil Young; Bob Dylan; Sonic Youth; Yo La Tengo; Pavement; Stephen Malkmus; The Black Angels; Wooden Shjips; Destroyer; Animal Collective; Dead Confederate; Deerhunter; The Velvet Underground; My Bloody Valentine; Galaxie 500; Times New Viking; The Flaming Lips; Cloud Nothings; Smith Westerns; Title Tracks; Fucked Up
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