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Staind - Staind

Staind- Staind

Roadrunner / Warner
VÖ: 09.09.2011

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 6/10

Am Puls der Zeit

Laut eines Werbetextes zum neuen Album ist Stainds "It's been a while" der meistgespielte Rocksong des Jahrzehnts. In den Neunzigern, dem für Stainds Musik offensichtlich wichtigsten Jahrzehnt, galt das gleiche für "Smells like teen spirit". Was damals noch eine kluge Abrechnung mit einer unpolititschen und gnadenlos hedonistischen Jugend war, stürzt nun also in einer egozentrischen Introspektion in sich zusammen. So sehr es sich ein Aaron Lewis auch wünschen mag: Er ist nicht Kurt Cobain. Und auch nicht Layne Staley. Aber, und damit kommen wir zum Erfreulichen, er ist eben auch nicht Scott Stapp. Und die schlicht "Staind" betitelte siebte Platte ist gottseidank ebensowenig das neue Album von Theory Of A Deadman oder Nickelback.

Nach den schwächelnden letzten Jahren befinden sich Staind wieder auf dem Weg der Besserung, was freilich aus keinem Ton spricht, denn sie haben immer noch keinen Akkord für Heiterkeit gelernt. Aber zum rundum melancholischen Gemüt zeigen die Amerikaner wieder vermehrt die Zähne. Und das untrügliche Gefühl, dass da hinter den Gitarrenwänden und der wohlbekannten, von 30-jährigen für 16-jährige vertonten Seelenpein tatsächlich ein Herz schlägt, ist Lewis' Stimme zu verdanken. Dass dieses am rechten Fleck sitzt, beweist zumindest das Tool-Zitat am Anfang von "Throw it all away". Allein damit aber lässt sich auf Dauer schwerlich Eigenständigkeit vorgaukeln. Abgesehen von dem unfreiwillig komischen und paradoxen "Wannabe" mit Snoop Dogg als Gast kommen Staind zwar sicher über die Runden, aber mittelfristig leidet "Staind" dann doch an seiner uniformen Routine.

Dabei kehrt ein Muster wieder, das man schon von den vorherigen Platten kennt: Stets gab es den einen Song, der alles überragte und die Konkurrenz auf Abstand hielt - etwa "Mudshovel", "Price to play" oder eben jenes "It's been a while". Diese Fähigkeit, die eigenen Qualitäten auf einen Punkt hin zu bündeln, hat die Band sich bewahrt: "Now" heißt der aktuelle Monolith, der lange Schatten auf seine Nachbarn wirft und diesen mit heftigem Drive einige Luft zum Atmen und das Licht zum Wachsen nimmt. Für die Konzertbühne können sich Staind nach sieben Alben mit einigen Hochkarätern so gewiss eine starke Setlist zusammenschrauben - bei diesem Album aber macht sich Wehmut breit darüber, dass ein Hit und viel Solides eigentlich zu wenig ist für ihre Ambitionen. Zur Ikone einer Generation wird man so jedenfalls nicht.

(Nicklas Baschek)

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Highlights

  • Failing
  • The bottom
  • Now

Tracklist

  1. Eyes wide open
  2. Not again
  3. Failing
  4. Wannabe (feat. Snoop Dogg)
  5. Throw it all away
  6. Take a breath
  7. The bottom
  8. Now
  9. Paper wings
  10. Something to remind you

Gesamtspielzeit: 42:10 min.

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