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Marlon Roudette - Matter fixed

Marlon Roudette- Matter fixed

Urban / Universal
VÖ: 02.09.2011

Unsere Bewertung: 5/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Route Routine

Von Til Schweiger lernen heißt, erfolgreich zu sein. Beziehungsweise: Ist schon wieder Aprilscherzzeit? Nee, aber die gewagte Adelung beinhaltet einen wahren Kern. Matthias Schweighöfer hat zweifelsohne von Schweigers Schweinkükenohrenhasen-Filmen gelernt, und sich zu seinem Filmdebüt als Produzent einer romantischen Komödie auch gleich einen Soundtrack zusammengeklaubt, der mindestens einen Hit abwirft. Was OneRepublic und Keri Hilson bei Schweiger, ist Marlon Roudette bei Schweighöfer. Die Ballade "New age" tänzelt über das Klavier, saugt sich seine Rhythmusgruppe aus dem PC, während kleine Synthiesternschnuppen vorbeifliegen und dem verstorbenen Mathou begegnen, dessen "You'll never walk alone" in "New age" reinkarniert.

Seit seiner One-Hit-Wonder-Zeit bei Mattafix ("Big city life") blieben musikalische Schlagzeilen aus, und der Albumtitel "Matter fixed" orakelt auch eher einen Blindgänger herbei als eine Wortspielgranate. Roudette geht in die Offensive in "Riding home" und räumt ein, dass die Dinge vielleicht nicht so funktioniert haben, wie er das einst geplant hatte, gibt sich aber auch kämpferisch und unverstanden: "I'm making music as it's meant to be / You'll never know what it meant to me", singt er unter Fäden spinnenden Streichern und OMD-verehrenden Synthies. "Matter fixed" ist zugleich Roudettes Vergangenheitsbewältigung und Wehmutsventil, die ihn mal als verlassenen Tropf zeigen, dann wieder als schwierigen Charakter mit später Reue.

In seiner Einfachheit aus Schellenkranz und Akustikgitarre vermag "The loss" auf angenehme Art ein wenig an Faithless' "Don't leave" zu erinnern. Das passt sehr gut zu Roudettes zurückhaltender, gar schüchterner Stimme. Die Akzente setzen die Stilwechsel: vom überfiltert brummenden Dubstep-Beat in "Storyline", über die vergessene Boygroup-Nummer "Hold on me", die karbische Hammondorgel in der Badehose "Didn't I" und schließlich zum Karussel aus Reggae, Banghra und karibischen Klängen aus Roudettes Heimat in "Brotherhood of the broken". Letzteres ist neben "New age" eines von zwei Stücken, an dem auch der langjährige Robbie-Williams-Kompagnon Guy Chambers mitgewirkt hat. Und damit ist auch klar, dass die Route des routinierten Pop bei allerlei Gabelungen und elektronischer Grundierung immer der gangbare Weg bleibt und Roudette oft wie eine Solo-Boyband wirkt. Das ist dann wie bei Til Schweiger. Da weiß man, was man hat. Oder eben nicht.

(Stephan Müller)

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Highlights

  • Storyline
  • New age
  • The loss

Tracklist

  1. Story line
  2. New age
  3. Hold on me
  4. Brotherhood of the broken
  5. Didn't I
  6. True to yourself
  7. Riding home
  8. 10 million
  9. Anti hero
  10. The loss
  11. Closer
  12. City like this

Gesamtspielzeit: 47:09 min.

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