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Hard-Fi - Killer sounds

Hard-Fi- Killer sounds

Warner
VÖ: 19.08.2011

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Am Limit

Einen Sommer lang waren Hard-Fi ganz oben. Der Sound ihres Debüt-Albums "Stars of CCTV" war auf seltsame Weise erfrischend, pulsierend und ein gelungener Gegenentwurf zum gestochen scharfen Gehabe von Scheitelträgern wie Franz Ferdinand oder Maximo Park. Hard-Fi waren die lässige Alternative zum damals schon ewig einheitlichen Indierock. Auch vom sozialen Background lagen Richard Archer und Co. näher an Mike Skinner als an den anderen Größen der Class of 2005. Mit ihrem letzten Album verloren die vier Freunde hingegen jeglichen Feingeist, die Songs waren uninspiriert vor sich her darbende Belanglosigkeiten. Seit "Once upon a time in the west" sind jetzt genau vier Jahre vergangen, die Band ist derweil fast vollkommen in Vergessenheit geraten. Nun erscheint das wenig sehnlich erwartete dritte Album mit dem vollmundigen Titel "Killer sounds". Unter uns, erstens: Der Titel ist natürlich Quatsch. Unter uns, zweitens: Das dazugehörige Album nicht.

"Killer sounds" ist kein Album voller Überraschungen. Nein, dies schaffen Hard-Fi nicht. Doch die schiere Qualität der elf Stücke ist überraschend. Das UK-Quartett arbeitet auf dem dritten Album all das auf, was man im Königreich in den seligen Cool-Britannia-90ern so produzierte. Da sind großspurige Britpop-Hymnen, die mit viel Euphorie und noch mehr Melodie überzeugen. Der tolle Opener "Good for nothing" würde auch prima in die Frühphase von Blur passen: knackige Drums, drängelnde Gitarren und eine Stimme, die sich näselnd durch das ganze Brimborium dribbelt. Das tanzbare "Bring it on" schiebt sich an schwitzenden Körpern vorbei, um sich an der Bar zwei Gin Tonic mit Gurke zu bestellen.

Andere Stücke hingegen stehen in der unvermeidlichen Tradition des UK-Rave, des Madchester-Sounds. Hard-Fi liefern gut 20 Jahre nach dem Aufkommen dieses spezifischen Klangs ein zeitgemäßes Update. Hier wird club-taugliche Electronica mit quirligem Indierock verkuppelt, sodass am Ende kaum Zeit zum Atmen bleibt. Die meisten der elf Stücke schlagen in diese Kerbe, viele davon sind sehr gelungen. Doch hier liegt auch der Schwachpunkt: Die grundsätzlich eher einfache Struktur der Stücke ähnelt sich mitunter stark, richtig viel Abwechslung will nicht aufkommen. Hier zeigt sich, dass Hard-Fi in ihrer Art und Weise Musik zu erschaffen, limitiert sind. Sie beackern ihr Feld, wie fleißige Dienstleister liefern die vier Briten einen Instant-Hit nach dem anderen ab. Sonderlich schlimm ist das indes nicht. Denn immerhin sind Stücke wie der flotte "Love song" durchaus überzeugend und besser als alles, was Hard-Fi auf "Once upon a time in the west" anstellten. Dies hatte so wohl kaum jemand erwartet und ist daher alle Achtung wert.

(Kevin Holtmann)

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Highlights

  • Good for nothing
  • Love song

Tracklist

  1. Good for nothing
  2. Fire in the house
  3. Give it up
  4. Bring it on
  5. Feels good
  6. Stop
  7. Stay alive
  8. Excitement
  9. Love song
  10. Sweat
  11. Killer sounds

Gesamtspielzeit: 41:46 min.

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(Neueste fünf Beiträge)
User Beitrag
Tad
2011-08-27 00:11:30 Uhr
Nach der zweiten schnarchnasigen Platte finde ich das Album überraschend gut! Klar, die erste bleibt unerreicht, aber die scheibe grooovt zuweilen doch ganz ordentlich. Locker ne 7/10

http://www.youtube.com/watch?v=K42rcO6zx6g
Pallhuber und Söhne
2011-08-27 00:03:21 Uhr
http://youtu.be/ReMg1PE6aUM

Das Video zeigt ganz gut, wie es um diese Band bestellt ist. Das wird wohl selbst Fan Armin zu viel sein.
Walenta
2011-08-26 22:58:45 Uhr
Irgendwie eine...scheußliche Platte. Aber allerhand Hits drauf.
fran
2011-08-26 22:06:41 Uhr
Ui, da bin ich überrascht, unter den VÖ-Terminen zu lesen, dass von denen nochmal was kommt. Nach dem letzten Album hatte ich die schon abgeschrieben.
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