The Devil Wears Prada - Dead throne

Ferret / Roadrunner / Warner
VÖ: 09.09.2011
Unsere Bewertung: 3/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10

Abgekupfert
Metalcore ist sicher nicht das einige Genre im erweiterten Bereich der Rockmusik, in dem Bands dazu neigen den gleichen Song immer und immer wieder zu schreiben. Gehässige Menschen werfen das ja jeder Punkrockband seit den Sex Pistols vor. Aber die maschinenartige Routine, mit der The Devil Wears Prada auf ihrem vierten Album gleich 13 Songs in bester Murmeltiertagmanier hintereinander abspulen, setzt jedem Notenrecycling die Krone auf. Hätten die Stücke nicht unterschiedliche Namen, sie wären kaum auseinanderzuhalten.
Zwischen Doublebass-Geklöppel, Gitarrenstakkato und Geschrei/Gebrüll findet sich auf "Dead throne" nur allzu selten eine Melodie, ein einprägsames Riff oder irgendein anderes Versatzstück mit Wiedererkennungswert. Und wenn sich ein solches dann ganz vorsichtig hervorschälen will wie in der zweiten Hälfte von "Untidaled", dann klatscht irgendwer einen kitschigen Synthie-Teppich drüber und macht den Soundbrei noch klebriger. Wenn dann auch noch die Übergänge ähnlich holprig sind wie in dem Songteile-Zufallsgenerator "Vengeance", ist es endgültig Zeit abzuschalten.
Es mag sein, dass die Band beim Einspielen solcher Haken schlagenden Drei-Minuten-Karnickel einen Heidenspaß hatte. Rüberbringen kann sie es auf Platte nicht. Die Songs wirken in der Mehrheit nicht intelligent konstruiert, sondern willkürlich zusammengeworfen. Ein immer noch lauter schreiender Teil stapelt sich auf vorigen, die Kreativität pendelt sich auf dem Niveau des Bandnamens ein. Selbst in zur Albummitte mal ein wenig vom Gas gegangen wird und das Mikrofon für kurze Zeit mal Pause hat, weichen The Devil Wears Prada nicht von ihrer pseudokomplexen Charakterlosigkeit ab. Das fast-instrumentale "Kansas" zöge unbemerkt vorbei, wenn nicht die plötzliche Abwesenheit des ansonsten allgegenwärtigen Metalcore-Geschreis auffiele.
Ein wenig besser wird das Sammelsurium konsequenterweise dann, wenn die Band sich zur Abwechslung mal wertkonservativ an die klassische Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Schablone hält. "Born to lose" ist sicher kein fantastischer Song, aber solider Metalcore. Und der sich in die Höhe schraubende Mittelteil von "Forever decay" ist einer der wenigen Aha-Momente auf "Dead throne". Das ändert nicht allerdings nichts an der vorherrschenden Gleichförmigkeit des Albums. Hätten die Sex Pistols 13 Mal "God save the Queen" auf eine Platte gepackt, das Ergebnis wäre wohl ähnlich beeindruckend.
Highlights
- Born to lose
Tracklist
- Dead throne
- Untidaled
- Mammoth
- Vengeance
- R.I.T.
- My questions
- Kansas
- Born to lose
- Forever decay
- Chicago
- Constance
- Pretenders
- Holdfast
Gesamtspielzeit: 40:49 min.
Referenzen
Miss May I; The Word Alive; We Came As Romans; August Burns Red; Unearth; Underoath; Bring Me The Horizon; Parkway Drive; Texas In July; A Day To Remember; Adept; As I Lay Dying; Scarlett O'Hara; Abandon All Ships; I Set My Friends On Fire; We Butter The Bread With Butter; The Ghost Inside; Bleed From Within; Hatebreed; Broadway; Haste The Day; Iwrestledabearonce; Arsonists Get All The Girls; Enter Shikari; Escape The Fate; Caliban; Devil Sold His Soul; From First To Last; Alexisonfire
Bestellen bei Amazon
Threads im Plattentests.de-Forum
- The Devil Wears Prada (20 Beiträge / Letzter am 06.09.2011 - 19:28 Uhr)