The Computers - This is The Computers

One Little Indian / Rough Trade
VÖ: 15.07.2011
Unsere Bewertung: 6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Einmal anständig ausrasten, bitte
"Where do I fit in?" Gute Frage. Die Antwort: Mit dem Tonfall schon mal nirgendwo, wo Anstand herrscht, Kleiner! Da passt es ja, dass wir hier über – mal kurz nachschauen – Rockmusik schreiben und Anstand uns hier eher peripher tangiert. "This is The Computers" lässt sich allerdings auch in den wilderen Genres der Gitarrenmusik nicht so leicht festnageln. 25 Minuten waren selten so stressig, aufgekratzt und laut.
Am besten passen The Computers noch auf das blutige Schlachtfeld zwischen klassischem Noiserock, blues-infiziertem Geschrammel Marke Starvin’ Hungry oder The Jon Spencer Blues Explosion und modernem Hardcore. McLusky und The Jesus Lizard stehen ebenso Pate wie Fucked Up und Wolves Like Us, Unsane und Zeke. Zwischen die polternden Schlagzeugbeats und garagig-scharfkantigen Gitarren schiebt sich herrlich übertrieben kotzbrockiger Gesang, den man keinem der vier adretten jungen Herren auf dem Plattencover zutrauen würde. In selten mehr als zweieinhalb Minuten zelebriert die Band elfmal den Untergang von Harmonie und Wohlklang.
In "The Queen in 3D" wird das Ganze untermalt von tiefschwarzen Shuffle-Rhythmen und Blues-Soli. "Lovers lovers lovers" setzt auf simpelsten Zwei-Akkorde-Punkrock und windschiefe Leadgitarren, der sich am Ende überhaupt nicht mehr die Mühe macht, die Fäden irgendwie zusammenzuhalten. "Blood is thicker" klingt wie eine Lofi-Version der Blood Brothers und ist damit nicht einmal der härteste Schlag in die Magenkuhle auf "This is The Computers". Mit dem Titel darf sich schon eher "Hot damnocles" schmücken, dessen hysterisches Geschrei sich am Ende wie Kaugummi über den schleppenden Rest des Songs zieht.
Die eigentlich obligatorische Pause schenken The Computers sich. Die erste Viertelstunde beginnt bei Vollgas und steigert sich dann langsam bis zum quasi-hymnischen "Are you now?" und seinem nur bedingt beruhigenden Mantra "This is not about you". Danach findet zwar irgendwer das Bremspedal, aber rostige Bremsbeläge machen auch nicht weniger Krach als ein überdrehter Motor. Es braucht robuste Ohren, um "This is The Computers" mehr als einmal am Stück zu hören. Aber für die halbe Stunde gepflegtes Ausrasten am Tag ist es der perfekte Soundtrack.
Highlights
- Blood is thcker
- Hot damnocles
- The Queen in 3D
Tracklist
- Where do I fit in?
- Lovers lovers lovers
- Blood is thicker
- Hot damnocles
- Cinco de mayo
- Rhythm revue
- Group identity
- I've got what it takes (Part 3)
- Yeah yeah yeah but
- The Queen in 3D
- Music is dead
Gesamtspielzeit: 24:15 min.
Referenzen
The Blood Brothers; McLusky; Zeke; Fucked Up; Unsane; Future Of The Left; The Jesus Lizard; The Jon Spencer BLues Explosion; Starvin' Hungry; Big Black; Shellac; Japandroids; Pissed Jeans; Death From Above 1979; Melt-Banana; Liars; JR Ewing; These Arms Are Snakes; Rye Coalition; Hella; Zach Hill; Mínus; Touché Amoré; Wolves Like Us; OFF!; Rapeman; Drive Like Jehu; Fugazi; Part Chimp; Harvey Milk; Oxbow; Don Caballero; Hot Snakes; Mission Of Burma; Jarcrew; The Nation Of Ulysses; Minutemen; Pussy Galore; Sonic Youth; The Dwarves; Poison Idea; Les Savy Fav; Shooting At Unarmed Men; The Eighties Matchbox B-Line Disaster; Scratch Acid; Lightning Bolt
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