Cashier No.9 - To the death of fun

Bella Union / Cooperative / Universal
VÖ: 29.07.2011
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Alles so leicht
Hätten sie uns erwartet, sie hätten wohl selbst noch Kuchen gemacht. Wie freundlich diese Band aus Belfast doch ist! Gleich ihr erstes Hallo namens "Goldstar" ist eine fantastische Offerte. Eine höfliche, die es nicht auszuschlagen gilt. Da steht man vor der Tür, erkennt den ersten beherzten Strich über die Gitarrensaiten als pfiffige Türklingel. Eine kleine Pause folgt und die Tür öffnet sich und gibt den Blick in eine lichtdurchflutete Wohnung. Mit Paukenschlägen und Synthieschwärmereien reitet eine Akustikgitarre vorbei an einer Mundharmonika durch große Popmomente und ist dabei so verführerisch unbeschwert. "Down on the streets they're talking / I feel their eyeballs gawking / I look better with my high heels on."
Es scheint ohnehin alles so leicht auf dieser Platte, Verweise auf The Stone Roses oder Primal Scream werden nicht krampfhaft in ein Album-Korsett gepresst, um Diversität zu kolportieren. Der erste Hördurchgang von "To the death of fun" ruft auch The Byrds oder Phil Spector in den Sinn, reicht aber nicht aus, um zu erfassen, wie galant Cashier No.9 sich durch Gitarren-Pop, Americana oder Blues manövrieren. Wenn da plötzlich lila Elefanten auftauchen oder ein überdimensionaler Bärenkopf, dann zieht die Fantasie gerade ihr Lebenselixier aus Songs wie "Good human". Stimmlich nahe bei Beck, zieht es sich mit The Flaming Lips und den wirren MGMT-Momenten in die Psychedelik zurück und gibt von dieser Kraft auch den folgenden Songs etwas ab.
"Lost at sea" scheut sich nicht davor, seinen zugrunde liegenden Country-Background perkussiv zu bereichern - es könnten Maracas und Cabasas sein. Die modifizierten Synthies wandern seicht entlang des Refrains von "Make you feel better", sakrale Töne beenden "Flick of the wrist", und "The lighthouse will lead you out" macht sicherlich Vertreter ausschweifender Outros der Brit-Pop-Ära neidisch. Das letzte Wort des Albums hat indes nicht die Band. Keine Referenz. Nein, ein Seelöwe am Strand des wiegenhaft-balladesken "6%". Da fragt man sich schon, ob denn jetzt bitte alle am Rad drehen. Selbst wenn, sie wären nicht die Ersten. Und es muss ja auch niemand rumposaunen. Denn das Äquivalent zu freundlichen Gastgebern sind gute Gäste.
Highlights
- Goldstar
- Make you feel better
- Oh Pity
- The lighthouse will lead you out
Tracklist
- Goldstar
- Make you feel better
- Lost at sea
- Good human
- Flick of the wrist
- A promise wearing thin
- Oh Pity
- The lighthouse will lead you out
- Goodbye friend
- 6%
Gesamtspielzeit: 43:56 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
lego |
2011-08-15 13:50:23 Uhr
die rezension liest sich zwar schrecklich, aber das album ist wirklich hörenswert. die ersten beiden songs sind ein super einstieg. |
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Referenzen
The Byrds; The Monkees; Dr. Dog; Mercury Rev; Phil Spector; Crosby, Stills, Nash & Young; The Avett Brothers; The Band; Beach House; The Flaming Lips; Beck; The Coral; Cloud Control; Teenage Fanclub; Tahiti 80; Big Star; The Hollies; Goldheart Assembly; Treefight For Sunlight; Girls; The Beach Boys; Brian Wilson; The Shins; The Beatles; Scott Walker; Fleet Foxes; Last Shadow Puppets; Primal Scream; The Stone Roses; R.E.M.; Quicksilver Messenger Service; Gruff Rhys; The High Llamas; Le Loup; Oh No Ono; Boards Of Canada; Here We Go Magic; The Go-Betweens; Belle & Sebastian; Brian Jonestown Massacre; The Ruby Suns; Fleetwood Mac; The Verve; Oasis
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- cashier no.9 - to the death of fun (1 Beiträge / Letzter am 15.08.2011 - 13:50 Uhr)