Black Veil Brides - Set the world on fire
Universal
VÖ: 22.07.2011
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
Wollen nur spielen
Wer Andrew Biersack heißt, hat es zumindest in deutschsprachigen Gefilden schwer, auf Anhieb ernstgenommen zu werden. Es sei denn, man ist Mitglied im Deutschen Brauer-Bund, verdingt sich als Gerstensaft-Sommelier oder trifft sich regelmäßig mit Mario Basler und Udo Lattek zum Skat. Darüber ist beim Frontmann von Black Veil Brides jedoch nichts bekannt. Doch während der sich inzwischen nicht mehr Andy Six nennt, da er für seinen Namen wenig kann, liegt das Erscheinungsbild seiner Band aber durchaus in seinem Verantwortungsbereich. Und wenn man da an Kiss für Arme, Bill Kaulitz für noch Ärmere und an Adjektive wie albern, lächerlich oder peinlich denken muss, ändert es auch nichts, wenn das Ganze ernst gemeint ist. Fremdschämen jetzt.
Da man den Leuten aber nur vor den Kopf und auf die Schminke sehen kann und zudem eine gewisse Toleranz walten lassen sollte, verdient das Quintett aus Cincinnati die faire Chance, diese Vorurteile zu widerlegen. Was ihnen dann erstaunlicherweise sogar gelingt. "Set the world on fire" bietet eine durchaus kurzweilige Dreiviertelstunde zwischen modernem Metal, ein paar Hardrock-Reminiszenzen und rotzigem Punk. "New religion" startet jedenfalls standesgemäß mit dicken Riffs und prügelnden Drums, und so verkehrt ist das nicht, wenngleich die selbsternannten Outsider bei Zeilen wie "We are the unholy / We are the bastard sons of your media culture" zuweilen eher niedlich statt zornig klingen. Ähnliches gilt für das "Scream! Shout!" zu Beginn von "Fallen angels", das trotz gereckter Faust weder bedrohlich noch martialisch rüberkommt.
Muss es aber vielleicht auch gar nicht. Denn wie einige andere Songs entwickelt sich auch diese erste Single zu einem gut nach vorne gehenden Mitnicker mit ordentlichem Tempo, respektabler Saitenarbeit und einem mehrstimmigen Refrain, der sich mitgrölkompatibel im Ohr festsetzt. Gleiches gilt für "Love isn't always fair" und "Rebel love song", wobei letzteres Stück beweist, dass die Knaben längst nicht so hart sind, wie sie tun. Gestandene Metalheads singen nun einmal nicht vom Händchenhalten. So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass dieses auf Mainstream polierte, aber phasenweise doch irgendwie charmante Album mit "Saviour" auch die obligatorische Ballade enthält. Und bierernst sollte man das Ganze sowieso nicht nehmen.
Highlights
- Set the world on fire
- Rebel love song
- Ritual
Tracklist
- New religion
- Set the world on fire
- Fallen angels
- Love isn't always fair
- God bless you
- Rebel love song
- Saviour
- The legacy
- Die for you
- Ritual
- Youth & whisky
Gesamtspielzeit: 42:29 min.
Referenzen
Bullet For My Valentine; Avenged Sevenfold; My Chemical Romance; Falling In Reverse; Escape The Fate; Vampires Everywhere!; Atreyu; Silverstein; Blessthefall; Asking Alexandria; Bring Me The Horizon; AFI; Aiden; Funeral For A Friend; Chiodos; From First To Last; Kiss; Mötley Crüe; Metallica; The Dead Boys; The Damned; Misfits
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- Black Veil Brides (9 Beiträge / Letzter am 02.01.2013 - 01:15 Uhr)