Unearth - Darkness in the light
Metal Blade / Sony
VÖ: 01.07.2011
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Erschöpfung
Das alte Spiel von Licht und Schatten reicht mindestens etwa 6000 Jahre zurück – wenn man bereit ist zu glauben, dass Gott die Erde am 23.10.4004 vor Christus erschuf. Wer eher den Naturwissenschaften zuneigt, der mag einwerfen, dass es zumindest das Licht schon seit 13,75 Milliarden Jahren – nämlich seit Entstehen des Universums – geben sollte. Eine lange Zeit ist's allemal, und seitdem hat sich die Erde ein paar Mal gedreht. Ein paar Mal zu oft für Unearth vielleicht, denn die haben dem Thema auf "Darkness in the light" nichts Neues mehr hinzuzufügen.
Ob man es nun "klassisch" oder "abgenudelt" nennt, was die Metalcore-Band aus Massachusetts auf ihrem sechsten Album abliefert, bleibt Geschmackssache. In einem Genre, dass sich ähnlich dem Punkrock mit kreativen Ideen manchmal schwertut und in dem Blicke über den Tellerrand eher selten sind, gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit, herauszustechen: die Blaupause bis zur Perfektion reproduzieren. An dieses Ideal kommen Unearth allerdings nur ganz selten heran. "Shadows in the light" kriegt es wunderbar hin, zwischen Riff-Gewitter, Schreiattacken und minimalistisch-genialer Leadgitarre ordentlich Momentum zu entwickeln, so dass sogar das cheesige Metal-Solo zur richtigen Zeit kommt. Gleiches gilt für "The fallen", das mit ausgeklügelten Tempowechseln daherkommt, die Überleitungen mit In-die-Magenkuhle-Breaks zelebriert und im Solo abermals den 80-Jahre-Metal-Göttern Tribut zollt.
Der Rest schwankt zwischen mittelmäßig und bemüht. Die technische Versiert- und Kompaktheit, die die Band mitbringt, schiebt sicherlich noch den einen oder anderen Song über die Ziellinie, aber die großen Kracher muss man woanders suchen. "Overcome" hört sich für zwei Sekunden so an, als würde die Band sich völlig vom Schema F verabschieden, aber dann entpuppt sich der kurze Moment als Finte. Wer auf einen Geschwindigkeitskick steht, wird mit "Eyes of black" oder der wahnsinnigen Doublebass von "Last wish" vielleicht glücklich. Aber alle, die schon drei oder vier Metalcore-Platten im Schrank stehen haben, werden von "Darkness in the light" an keiner Stelle überrascht oder mitgerissen. Unearth sind weit davon entfernt, eine schlechte Band zu sein. Aber anders als Gott ruhen sie sich nicht erst am siebten Tag, sondern schon auf ihrem sechsten Album aus. Und Gott sah, dass es mittelmäßig war.
Highlights
- Shadows in the light
- The fallen
Tracklist
- Watch it burn
- Ruination of the lost
- Shadows of the light
- Eyes of black
- Last wish
- Arise the war cry
- Equinox
- Coming of the dark
- The fallen
- Overcome
- Disillusion
Gesamtspielzeit: 38:48 min.
Referenzen
All That Remains; Darkest Hour; Parkway Drive; I Killed The Prom Queen; Underoath; Terror; Bleeding Through; God Forbid; Fear My Thoughts; As I Lay Dying; Maroon; Heaven Shall Burn; The Autumn Offering; Caliban; All Shall Perish; Lamb Of God; The Haunted; Silent Civilian; The Agony Scene; Machinemade God; The Black Dahlia Murder; Killswitch Engage; Whitechapel; Shadows Fall; Chimaira; Trivium; Twelve Tribes; Bleed The Sky; Hatebreed; Neaera; Still Remains; Misery Signals; Threat Signal; Sylosis; A Dozen Furies; The Sorrow; Himsa; It Dies Today; Light This City; Through The Eyes Of The Dead; War Of Ages; Diecast; Walls Of Jericho; Beneath The Sky; Dead To Fall; Roadrunner United
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