Maria Taylor - Overlook
Affairs Of The Heart / Indigo
VÖ: 12.08.2011
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
Früher war alles besser
In gewisser Weise ist es ein Befreiungsschlag für Maria Taylor. Zwar ist die 35-Jährige nach gut 14 Jahren im Musikgeschäft sicher keine Unbekannte mehr und zumindest allen Saddle-Creek-Fans ein Begriff. Dennoch brauchte es eben diese 14 Jahre und ihr viertes Soloalbum, bis die Guteste alle Hemmungen fallen ließ und die Zügel selbst in die Hand nahm. Mit dem Produkt einer Anfängerin hat man es hier also mitnichten zu tun - und doch ist "Overlook" genau das Album, das man von Taylor nicht mehr erwartet hätte. Obwohl man von ihr schon allerlei gehört hat.
Von ihren Anfängen bei Little Red Rocket über verschiedene Gastauftritte bei Bright Eyes bis hin zum Akustikalbum mit Andy LeMaster und natürlich mit Azure Ray hat Taylor ihre Hörer nämlich schon an so mancher Phase ihres Lebens teilhaben lassen. Zwischen Folk und Dream Pop ist man da mittlerweile einiges gewohnt, und da ist es umso überraschender und erfreulicher, dass sie auf "Overlook" nun erstmals eine wirklich andere, härtere Seite von sich zeigt. Bereits der vom Schlagzeug eilig vorangetriebene Opener "Masterplan" zeigt die Marschrichtung an, in die Songs wie "Matador" mitsamt elektrischem Gitarrensolo oder das verführerische "In a bad way" gehen.
Das Problem mit Taylor und diesem Album ist, dass sie ihr neues Ding nicht konsequent durchzieht. Bereits der dritte Song "Happenstance" tritt auf die Blues-Bremse und berichtet säuselig von kalten Nächten in ihrer Heimat Alabama - Geschichten, die man auch von ihr so leider bereits zur Genüge gehört hat. Ebenso wie das monotone "Idle mind" oder "This could take a lifetime", das man wohl am besten wertfrei als rührselig bezeichnen sollte. Zum Schluss reißt das verträumte "Along for the ride" das Album dann doch noch aus der drohenden Belanglosigkeit heraus, bevor der Hörer der ersten Hälfte von "Overlook" allzu sehr nachzutrauert. Doch angesichts der alten Zeiten wird Taylor ohnehin noch die eine oder andere Chance bekommen - auch wenn früher nicht alles, aber vieles besser war.
Highlights
- Masterplan
- Matador
- Along for the ride
Tracklist
- Masterplan
- Matador
- Happenstance
- Like it does
- Bad idea?
- Idle mind
- In a bad way
- This could take a lifetime
- Along for the ride
Gesamtspielzeit: 32:29 min.
Referenzen
Azure Ray; Orenda Fink; Now It's Overhead; Bright Eyes; Devics; Ai Phoenix; This Mortal Coil; Cocteau Twins; Piano Magic; Rilo Kiley; My Bloody Valentine; Isobel Campbell; Beth Orton; Edith Frost; Hope Sandoval & The Warm Inventions; Mazzy Star; Carter Family; Mary Timony; Lucinda Williams; Ani DiFranco; Sarah McLachlan; Over The Rhine; Fiona Apple; PJ Harvey; Eva Cassidy; Jann Arden; Amanda Rogers; Emmylou Harris; Liz Phair; Maria Solheim; Diana Krall; Emilíana Torrini; Feist; Elysian Fields; Beth Gibbons & Rustin Man; Kristin Hersh; Natalie Merchant; Nina Nastasia; Lisa Germano; Aimee Mann; Jolie Holland; Low; Stina Nordenstam; Sophie Zelmani; Cat Power; Neko Case; Tori Amos
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