Fionn Regan - 100 acres of Sycamore
Heavenly / Cooperative / Universal
VÖ: 19.08.2011
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Ein Männlein steht im Walde
Fionn Regan mag Wälder, lässt sich in Wäldern ablichten und lebt auch im Wald, neuerdings, wie der Ire verkündet. Und so verwundert es auch kaum, dass sein neues Album sehr dicht und mystisch daherkommt. War der Vorgänger "Shadow of an empire" noch ein typisches Album der Stadt, so ist "100 acres of Sycamore" nun eines der Naturverbundenheit und insbesondere eines des Waldes. Man kann sich erfreuen an einem Dutzend an Songs, die mit einer sorgfältigen Langsamkeit vorgetragen werden, so dass man sich leicht einmal verlieren kann in diesem melodischen Dickicht. Das mag jetzt ein wenig dick aufgetragen erscheinen, passt aber wunderbar zur Urbanität abgewandten Musik von Fionn Regan.
Unmittelbar nach dem ersten Ton wird das Terrain abgesteckt. 100 acres sind eine ganz schön große Fläche, doch schrumpft die Musik auf "100 acres of Sycamore" zu einem kleinen Mikrokosmos zusammen. Die Instrumente weben die Szenerie, welche Regans Stimme dann durchdringen kann. Mit Streichern und Bläsern wird zugleich eine mystische Atmosphäre aufgebaut, die sich gleich beim Titeltrack erst nach über fünfeinhalb Minuten mit Percussions ein wenig auflöst. Regans Schweigen in der letzten halben Minute verleiht dem Auftakt noch eine zusätzliche Dramaturgie. Dies zieht sich durch das gesamte Album und mündet später in einem Song namens "Vodka sorrow", der mit seinem über sechs Minuten mitunter nur schwer zu genießen ist.
Dazwischen befindet sich sehr viel an Natur- und Tiersymbolik: "Sow mare bitch vixen", "For a nightingale" und "The horses are asleep" kann man gerne als Vokabeltraining verwenden. Gerade letzteres gefällt jedoch auch durch seinen gezielten Streichereinsatz. Und "North star lover" könnte gar eine Leonard-Cohen-Gedächtnis-Hymne sein, wenn man auf sein Frühwerk referiert. Besonders schön geraten sind auch die kleineren Einschübe: "1st day of May" und Woodberry cemetry" etwa sind zwei kurze Stücke unter zweieinhalb Minuten, die beide einen kleinen Spannungsbogen aufweisen, aber womöglich ein wenig zu flüchtig sind, um sich festzusetzen.
Die Flucht muss man nach dem Genuss von "100 acres of Sycamore" nun nicht gerade ergreifen, doch viel bleibt nicht haften im Hort der Finsternis. Wenn "Golden light" verklungen ist, wird man sich sagen: "Es war nicht alles Gold, was glänzt". Eine angenehme Reise in den Wald war es trotzdem. Bleibt zu hoffen, dass Fionn Regan nicht ganz alleine dastehen wird, sondern auch ein paar Fans um sich scharen kann. Hier und jetzt ist aber erst einmal Schluss.
Highlights
- 100 acres of Sycamore
- The horses are asleep
- Woodberry cemetry
Tracklist
- 100 acres of Sycamore
- Sow mare bitch vixen
- The horses are asleep
- The Lake District
- Dogwood blossom
- For a nightingale
- List of distractions
- 1st day of May
- North star lover
- Woodberry cemetry
- Vodka sorrow
- Golden light
Gesamtspielzeit: 47:28 min.
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User | Beitrag |
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kds77 |
2011-06-03 09:52:04 Uhr
Drittes Album von Fionn ReganRelease: 15/08/2011 Tracks: '100 Acres Of Sycamore' 'Sow Mare Bitch Vixen' 'The Horses Are Asleep' 'The Lake District' 'Dogwood Blossom' 'For A Nightingale' 'List Of Distractions' '1st Day Of May' 'North Star Lover' 'Woodberry Cemetery' 'Vodka Sorrow' 'Golden Light' |
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Referenzen
Damien Rice; Johnathan Rice; Ray LaMontagne; Cherry Ghost; Findlay Brown; Iron & Wine; M. Ward; Chris Garneau; Chris Bathgate; José González; Kristofer Åström & Hidden Truck; Christian Kjellvander; Thomas Dybdahl; Ron Sexsmith; William Fitzsimmons; Dylan LeBlanc; Josh Ritter; Junip; Elvis Perkins; Bon Iver; Adam Green; Nick Drake; Elliott Smith; A.A. Bondy; Ed Harcourt; James Yorkston; Alasdair Roberts; Bonnie 'Prince' Billy; Lucinda Williams; Lyle Lovett; Tift Merritt; American Music Club; The Avett Brothers; Laura Marling; The Tallest Man On Earth; Conor Oberst; Bright Eyes; Villagers; The Low Anthem; Great Lake Swimmers; Simon & Garfunkel; Cat Stevens
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