Auletta - Make love work

Virgin / EMI
VÖ: 12.08.2011
Unsere Bewertung: 3/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Die Phrasenmäher
"Mainz bleibt Mainz" gilt auch für die Gitarren-Popper Auletta. Die zum Quintett angewachsene Band vom Rhein baut auf ihrem zweiten Album einen modernen Mix aus Hall und Studiotricks um ihre kleinen Songs und will damit offensichtlich eine Weiterentwicklung des eigenen Sounds erzwingen. Das Ergebnis ist eine aufgeblasene Ansammlung von langweiligen Songs mit schablonenhaften Texten, die in ihren dunkelsten Momenten dem Hörer nichts als Frust und Ärger bereitet - einfältiges Songwriting inklusive. Auletta bleibt die Schlager-Band im Indie-Pelz, die gerne klingen würde wie die Großen der Zunft - und dabei sich selbst verramscht.
Dabei beginnt "Make love work" ziemlich ordentlich: Mit "Gold" platziert die Band den besten Song an vorderster Position. Flotter Groove, Hall auf der Stimme und toller Refrain wecken einige Erwartungen. Doch der dumpfe Text lässt schon erahnen, dass man es auch in den folgenden 40 Minuten mit Phrasen und Kalendersprüchen zu tun bekommen wird. Das unsägliche "Wochenendendlosigkeit" lässt mit seinem grotesken, sinnlosen Geblubber dann auch nicht lange auf sich warten. Auch der kühne House-Beat und die kühle Stimmung helfen nicht weiter. Ein Tiefpunkt.
Zu Klavier, elektronischen Hilfsmitteln und angepeilter Clubtauglichkeit gesellen sich irgendwann noch Streicher, Bläser, ja ein ganzes Ensemble verschiedener Instrumente hinzu, bei der Auskopplung "Make love work" muss sogar ein fetter Gospelchor her. Als Momentaufnahme für eine Single mag das passen und funktionieren - beim Rest nervt es einfach nur. Die Lieder sind aufgepumpt mit unnützen Melodien und Instrumentierungen, die den Kern der meisten Songs zu einer Fratze verziehen. Um von den gelinde gesagt schlichten Texten abzulenken, reicht das aber dann doch nicht aus.
Immerhin gelingt der Abschluss von "Make love work" einigermaßen. Mit "Bye bye Traurigkeit" schließt Auletta die Lücke, die die Gruppe Echt hinterlassen hat. Endlich ein schlichter, abgekühlter Song, dem Gitarre, Klavier, Bass und Schlagzeug ausreichen. "Hey Mama!" schließt die Platte zwar fürchterlich bis unhörbar ab, doch unterstreicht das nur den Gesamteindruck: Auletta schießen gemeinsam mit Produzent Olaf Opal weit übers Ziel hinaus. Kein Album einer Band, die etwas zu sagen hat, sondern ein wirrer Mix aus Radiotauglichkeit, beschämenden Texten, Kalkulation und Zufallstreffern, die sich billige Anerkennung um jeden Preis erkaufen will. Selbst der Titel führt in die Irre. Mit Liebe hat das alles nämlich nichts zu tun.
Highlights
- Gold
- Make love work
Tracklist
- Gold
- Wochenendendlosigkeit
- Tanz für mich
- Du bist yeah!
- Underwater love
- Make love work
- Rebell ohne Grund
- Feuer
- Lass die guten Zeiten rollen
- Bye bye Traurigkeit
- Hey Mama!
Gesamtspielzeit: 45:03 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
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Achim |
2011-08-04 13:21:25 Uhr
selten eine rezi gelesen, in der schon im ersten absatz so viel klartext gesprochen wird :D |
lätta |
2011-08-04 11:58:17 Uhr
knaller rezension |
Armin |
2011-07-24 21:01:36 Uhr
So einen großen Schritt hätte ich denen jetzt nicht zugetraut, aber die Single "Make love work" ist ein Hit und macht riesige Lust auf das gleichnamige Album. Mal sehen, ob es das Versprechen hält. |
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Referenzen
Dorfdisko; Schrottgrenze; Echt; Kim Frank; Neuser; Bakkushan; Benzin; Anajo; Angelika Express; Madsen; Samba; Fertig, Los!; Die Kleinen Götter; Revolverheld; Nationalgalerie; Hansen Band; Virginia Jetzt!; Fotos; Selig; Jan Plewka; Rio Reiser; Ton; Garish; Goldjunge; Pur; Rivo Drei; Christina Stürmer; Silbermond; Juli; Jennifer Rostock; Klee; Mark Owen; Embrace; Keane; Robbie Williams; Take That; One Republic; Ronan Keating
Surftipps
- http://www.auletta.de/
- http://www.emimusic.de/auletta
- http://www.myspace.com/aulettaband
- http://www.discogs.com/artist/Auletta
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- http://de.wikipedia.org/wiki/Auletta_%28Band%29
- http://www.lastfm.de/music/auletta
- http://www.discogs.com/artist/Auletta
- http://www.laut.de/Auletta
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