Cody Canada & The Departed - This is Indian land
Blue Rose / Soulfood
VÖ: 24.06.2011
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
Grüße aus Tulsa, Oklahoma, Vereinigte Staaten von Amerika
Wer sich schon sein ganzes Leben lang gefragt hat, wie es sich anhören würde, wenn der uneheliche Sohn von Robbie Williams und Ronnie Van Zant country-infizierten Blues spielen und dazu von roten Planeten, Oklahoma und agrarischen Dürreperioden singen würde, für den hat die Suche endlich ein Ende. Die restlichen geschätzten 56,8 Prozent der Weltbevölkerung sollten Cody Canada & The Departed zumindest eine Chance geben. "This is Indian land" versammelt nämlich fast alles, was gut ist an US-amerikanischer Gitarrenmusik.
Blues, Country, Rock, Folk, Funk, Rhythm and Blues – dass diese bunte Mischung verschiedener Gitarren-Genres nicht in ihrem eigenen Schmelztiegel verdampft, liegt hauptsächlich an Cody Canadas Gespür für simples, geradliniges Songwriting und Refrains, die nach dem ersten Hören hängen bleiben. Das funktioniert für fröhlich stampfende Rocker wie den Leon-Russell-Song "Home sweet Oklahoma" genauso, wie in zerbrechlichen Slidegitarren-Folksongs wie "Make yourself home". Canadas charakteristische und meist prominent platzierte Stimme trägt ihren Teil bei und plötzlich drängeln sich die Würmer im Ohr wie die Stetsons auf einem Country-Festival.
Mit Slidegitarren, Hammondorgel, Piano und reichlich perkussiven Leadgitarren sind die meisten Songs instrumental breit aufgestellt. Die sechsköpfige Band ist fast in jedem Stück gut ausgelastet. Überall finden sich kleine Fills, Harmoniebegleitungen und üppige Rhythmusbegleitung. Der Shuffle-Blues "Kickin’ back in Amsterdam" hört sich zwischendurch fast nach Big Band an, wird dann kurz ganz leise, nur um zum Ende hin gleich mehrere Soli übereinanderzulegen. Selbst für die knarzigen Halb-Akustikstücke "Water your own yard" und "A little rain will do" muss niemand sein Instrument beiseitelegen.
Textlich ist "This is Indian land" genauso wie musikalisch äußerst amerikanisch. Glücklicherweise schlägt sich das eher in sympathischem Lokalpatriotismus oder melancholischen "Story of my life"-Anekdoten nieder. "When the other man’s grass looks greener / Water your own yard" singt da Cody Canada da zum Beispiel. Oder: "At seventeen all I wanted to be was gone long gone / The only way I would have stayed was a graveyard stone". Angst vor ekligem "God and country"-Pathos braucht man also keine zu haben. Auch dahingehend verkörpern Cody Canada & The Departed das, was gut ist an amerikanischer Rockmusik.
Highlights
- Face on Mars
- Long way from nowhere
- A little rain will do
- Hold on Christian
Tracklist
- Call from Crouch
- Face on Mars
- Ballad of Rosalie
- True love never dies
- Home sweet Oklahoma
- Make yourself home
- Long way to nowhere
- Call from Coop
- Starin' down the sun
- Any other way
- Kickin' back in Amsterdam
- Water your own yard
- Years in the making
- If you're ever in Oklahoma
- A little reain will do
- Call from Skinner
- Skyline radio
- Hold on Christian
Gesamtspielzeit: 69:10 min.
Referenzen
Cross Canadian Ragweed; Randy Rogers Band; Drive-By Truckers; Son Volt; Eddie Hinton; Uncle Tupelo; Sleepercar; Patterson Hood; Jason Isbell & The 400 Unit; The Bottle Rockets; Lucero; Lynyrd Skynyrd; Wilco; Gov't Mule; The Allman Brothers Band; Creedence Clearwater Revival; Ryan Bingham; Justin Townes Earle; Steve Earle; Townes Van Zandt; Hank Williams Jr.; Johnny Cash; Marshall Tucker Band; Willie Nelson; Band Of Horses; The Great Divide; The Grateful Dead; Animal Collective; Sufjan Stevens; Wovenhand; Neutral Milk Hotel
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