U.S. Christmas - The valley path

Neurot / Cargo
VÖ: 08.07.2011
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10

Sind dann mal weg
0:00 – 13:56 Minuten: Der Weg durchs Tal ist lang, und es gibt nur diesen einen. Zum Teil führt er schnurgerade an flachen, grünen Wiesen vorbei, dann schlängelt er sich durch dichte Wälder, wird überwuchert von Ranken, Büschen, Hecken, Gestrüpp und umgestürzten Bäumen. Und schließlich verliert er sich völlig, hört einfach auf. Der Weg macht eine Pause, um sich zu sammeln und auszuruhen, bevor er das nächste Teilstück durch dieses verworrene Tal in Angriff nimmt. Und wir, die Hörer, müssen und dürfen mit ihm pausieren. Bis hierhin ähnelt "The valley path" der vorigen U.S.-Christmas-Platte "Run thick in the night". Musik von Menschen aus North Carolina, die ein bisschen zu Unrecht als kauzige Hinterwäldler gelten und deren Platten ein bisschen zu Unrecht in die Ecke Doom, Stoner oder Metal gestellt werden. Denn eigentlich handelt es sich um recht komplexen Postrock, der sich nur ganz gern einmal das eine oder andere Fragment von den genannten Genres ausborgt. Auf lange Songs sollte man also eingestellt sein.
13:57 – 27:10 Minuten: Während uns eben noch eine beruhigende, leicht melancholische Stimme begleitet hat, bleibt uns jetzt nur noch die Musik als Orientierungspunkt. Langsam schleppen sich Gitarre und Bässe hinter einem schwerfälligen Schlagzeugrhythmus her, der sich ab und zu in Luft auflöst. Die Hoffnung, dass es irgendwo noch eine Abzweigung gibt, einen zweiten Weg, einen zweiten Song, verschwindet etwa bei der 15-Minuten-Marke. "The valley path" ist ein Einzelgänger, manchmal eine majestätische Straße, manchmal ein staubiger Pfad, aber immer monolithisch. Die Pausen, gefüllt nur mit leisem Gezirpe oder nachschwingenden Saiten, gehören zum Song, sind nicht Unterbrechung, sondern Inhalt.
27:11 – 38:53 Minuten: Nach einer knappen halben Stunde haben wir uns ganz in der Musik verloren, den Blick starr auf die sich immer weiter windende, jetzt ansteigende und in windigere Regionen führende Straße gerichtet. Die Stimme vom Beginn des Weges ist wieder da, begleitet uns durch den stürmischsten Teil, nur um kurz vor dem Ende wieder zu verschwinden. Ein Ende, das so offen ist wie Bertolt Brechts Dramen. U.S. Christmas hätten diesen Weg noch weiterführen können, in Regionen, in die Sleep anno dazumal mit "Dopesmoker" vorgedrungen sind. Aber sie belassen es bei knappen 40 Minuten, die auf der einen Seite angenehm übersichtlich sind, auf der anderen Seite das Gefühl zurücklassen, wieder am Anfang des Tals angekommen zu sein. Also ein zweiter Versuch?
Highlights
- -
Tracklist
- The valley path
Gesamtspielzeit: 38:53 min.
Referenzen
Isis; Neurosis; Don Caballero; The Sword; Shrinebuilder; Baroness; Harvestman; Quest For Fire; Black Math Horseman; Across Tundras; Zoroaster; White Hills; Pontiak; YOB; Sleep; Ramesses; A Storm Of Light; Ufomammut; Kyuss; Saint Vitus; Pelican; Red Sparowes; Rwake; Earth; Karma To Burn; Om; Beehoover; Sons Of Otis; Wedeater; Omega Massif; Greymachine; Torche; Black Tusk; Kongh; Crippled Black Phoenix; The Kings Of Frog Island; Goatsnake; Zozobra; Bison B.C.; Oxbow; Khanate; Boris; Big Business
Surftipps
- http://www.neurotrecordings.com/artists/usx/usx.php
- http://www.myspace.com/uschristmas
- http://twitter.com/#!/uschristmas
- http://www.metalnews.de/?metalid=04&action=show&intid=1062
- http://www.deafsparrow.com/US-Christmas-Interview.htm
- http://nightseminar.blogspot.com/2009/09/interview-with-nath an-hall-u-s.html
- http://www.swanfungus.com/2010/09/interview-nate-hall-us-chr istmas.html
- http://heavymetal.about.com/od/interviews/a/Usx-Interview.ht m
- http://www.discogs.com/artist/U.S.+Christmas
- http://www.lastfm.de/music/U.S.+Christmas
Bestellen bei Amazon
Threads im Plattentests.de-Forum
- U.S. Christmas - Run thick in the Night (2 Beiträge / Letzter am 06.07.2011 - 12:45 Uhr)
- U.S. Christmas - Eat the low dogs (10 Beiträge / Letzter am 21.10.2010 - 17:52 Uhr)