Foster The People - Torches
Smims Coffee And Tea / Sony
VÖ: 24.06.2011
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
Der Lümmel von der ersten Bank
Mark Foster, Du Streber der Musik! Innerhalb von nur zwei Jahren eingeschlagen im Indie-Pop, Respekt. Dabei hätte das klar sein müssen, ist Foster doch ein Kerlchen, das seine Hausaufgaben gemacht hat. Die Brötchen verdiente er sich einige Zeit damit, dass er Werbejingles für Film und Fernsehen schrieb. Dann traf er Cubbie Fink, der fortan den Bass halten durfte, Mark Pontius, der auf dem Drumhocker Platz nahm, und formte Foster The People. Dann nahm die ganze Nummer die romantische Band-2.0-Wendung. Einmal durch die Blogosphäre gereicht, haben sich alle in "Pumped up kicks" verhört. Die drögen Strophen blubbern in den Wirbel des Refrains, und ein paar Handclaps hängen auch unverbindlich rum. Da schnalzt die Lisa aus der Zwölften mit der Zunge, während sie bei H&M die nächste lila Leggins eintütet. Aber okay, auch in anderen Winkeln wird fleißig mitgepfiffen. Ist eben einfach zu heimelig.
Die Kür wäre damit erledigt. Nun gilt es das Ding irgendwie auf dem Debüt "Torches" zu verorten. Und Foster und Kollegen bleiben bei der Marschrichtung Sommerhit. Auch wenn die Eingängigkeit von "Pumped up kicks" nicht mehr erreicht werden soll. Am ehesten versucht das noch "Call it what you want" mit einer netten Spur Piano und seinem "ChoChoChoChooose you"-Beat. Alles drollig. Daneben aufwachen will man aber nicht. Vor allem leiden Foster The People darunter, dass sich ständig Referenzen aufdrücken. Eben wie MGMT auf kaltem Entzug. "Life on a nickel" dürfte etwa aus jener Betty Ford-Klinik stammen. Das fängt beim stotternden Synthie-Sound an und hört bei Fosters Gesang auf. Bei "Don't stop (Color on the walls)" laufen im Geiste schon wieder Mittzwanziger verträumt durch urbane Gegenden und starren auf ihr Mobiltelefon, als ob es gerade ihrem Erstgeborenem das Leben geschenkt hätte. Fosters ehemaliger Job liegt bei manchen Tracks auf dem Grund, was sie aber nicht schlecht macht.
Aber auch alles irgendwie halb so wild. Denn die Melodien greifen natürlich, die Elektronik ist behutsam eingesetzt. Die volle Saugkraft erreicht "Torches" nur manchmal. Trotzdem ist es Foster gelungen, dass dieses Debüt locker bis in die letzte Minute pumpt. Da, wo andere Leichtigkeit erzwingen, ist sie hier einfach vorhanden. Das vielleicht aber auch ein wenig zu sehr, wenn "Miss you" mit Stampfbeat die Füße auf den Tisch donnert und so jegliches Feeling irgendwie einfach überrollt wird. Das ist nicht gezwungen, aber doch ein wenig penetrant und nervig. So richtige Schattenseiten gibt es hier nicht. "Torches" ist die Platte, die für einen ganzen Sommer reicht. Ob da mehr ist? Vermutlich nicht. Aber mehr sollte von einer Urlaubsromanze ja auch nicht erwartet werden. Also die Lippen gespitzt!
Highlights
- Pumped up kicks
- Houdini
Tracklist
- Helena beat
- Pumped up kicks
- Call it what you want
- Don't stop (Color on the walls)
- Waste
- I would do anything for you
- Houdini
- Life on the nickel
- Miss youi
- Warrant
Gesamtspielzeit: 38:18 min.
Referenzen
MGMT; Passion Pit; Phoenix; Smooth; Peter Bjorn And John; Shout Out Louds; Grandaddy; Vampire Weekend; The Wombats; Owl City; The Postal Service; Menomena; Destroyer; The Beach Boys; Grizzly Bear; Empire Of The Sun; Zoot Woman; Hot Chip; Junior Boys; We Are Scientists; Bloc Party; Kele; The Flaming Lips; The Whitest Boy Alive; Soulwax; Mobius Band; Cut Copy; Handsome Furs; Matt & Kim; Modest Mouse; Scissor Sisters
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