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The Feelies - Here before

The Feelies- Here before

Bar None / Indigo
VÖ: 17.06.2011

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Ruhegebiet

Kleine Aufgabe für Quizliebhaber: Mit welchem Titel in der rechtsstehenden Tracklist spielen die Feelies auf ihre eigene Reunion an?

Und? Richtig, da kommen fast alle in Frage. Mit "Here before" nehmen die Beinahe-Stars der Achtziger Jahre, die sich 1992 auflösten, nach zwei Dekaden eine Art Meta-Comeback in Angriff: "Is it too late to do it again or should we wait another ten?", vergewissert Glenn Mercer sich gleich in der ersten Zeile und besingt auch danach ausführlich, wie schnell die Zeit seit damals vergangen zu sein scheint. Dabei ist zumindest in musikalischer Hinsicht gar nicht so viel passiert:

Die wiedervereinigte Besetzung aus späteren Bandtagen knüpft klanglich zwar wenig an das hektische Debüt "Crazy rhythms" an, dafür aber um so mehr an die zweite Schaffensphase. Die nostalgische Nabelschau der Texte ist dabei schon der größte Unterschied. In musikalischer Hinsicht wird das entspannte, immer ein bisschen schludrige "Feelies-Feeling" kaum verändert: Äußerst praktisch natürlich, so etwas einfach gleich mit "Here before" zu betiteln. Vorwürfe, dass das neue Album doch nur alte Songs umgerührt serviere, schmettert solche Selbstironie unkompliziert ab. Hinzu kommt ein weiterer Vorteil: Sonniger Gitarrenpop, wie die Feelies ihn fabrizieren, ist eine ähnlich zeitlose Angelegenheit wie ein hartnäckig alle Modetrends überdauernder Converse-Schuh.

Waren die Feelies schon in ihren späteren Jahren nicht gerade als musikalische Hysteriker verschrien, so strahlt ihr freundliches Geschrammel heute noch mehr Gelassenheit aus. Beat, Gitarrenanschlag und Gesangsmelodien stehen sich in Sachen Gleichmäßigkeit in nichts nach. Ausreißer gibt es nicht, Lied für Lied fließt dahin - komplett unaufgeregt, manchmal auch unaufregend. Der eilige Gitarren-Abschlag von "When you know" hibbelt zwar mehr als das behäbige "Morning comes", während "On and on" mit einem dieser nicht totzukriegenden "Heynana"-Refrains in Sachen Ohrwurmmission vorneweg schreitet - wirklich weit ist die Distanz zwischen den einzelnen Liedern aber nirgends. Vielleicht liegt es an dieser Homogenität, dass von zwei Stücken des Auftakts, "Nobody knows" und "Again today", am meisten hängenbleibt.

Mit ihren früheren Alben beeinflussten die Feelies Bands wie R.E.M. oder sogar Sonic Youth. Das wird dieses Mal nicht passieren, aber es macht auch nicht den Eindruck, als würde irgendjemand in der Band großen Wert darauf legen. "Here before" gibt sich vollkommen mit Liedern zufrieden, die einen diesigen Regentag ein bisschen aufhellen können. "It's okay, it's alright /Now it's okay to say good night". Meine Güte, da ist jemand schwer mit sich im Reinen.

(Jana Fischer)

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Highlights

  • Nobody knows
  • Again today
  • On and on

Tracklist

  1. Nobody knows
  2. Should be gone
  3. Again today
  4. When you know
  5. Later on
  6. Way down
  7. Morning comes
  8. Change your mind
  9. Here before
  10. Time is right
  11. Bluer skies
  12. On and on
  13. So far

Gesamtspielzeit: 46:19 min.

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