Flogging Molly - Speed of darkness

Borstal Beat / Cargo
VÖ: 27.05.2011
Unsere Bewertung: 5/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Ausgebremst
Zwei Autos fahren wild umher. Vorbei an grauen, heruntergekommenen und verlassenen Bauten. Überall Schutt und Müll. Eine Kurve noch. Und dann? Mit voller Wucht und hoher Geschwindigkeit rasen sie schnurstracks in einen großen Schrotthaufen hinein, auf dem sich schon reichlich andere Blechkarossen stapeln. Kawumm! Beruhigenderweise handelt es sich dabei nur um Spielzeugautos in einem Video, das ansonsten ohne weitere Kindereien auszukommen vermag. Dafür ist das Grundthema von Flogging Mollys neuer Singleauskopplung "Don't shut 'em down" viel zu ernst. In Detroit, ehemals bedeutendste Autostadt und mittlerweile Epizentrum des wirtschaftlichen Verfalls, hat man nicht mehr viel zu lachen.
Das wissen auch die in Kalifornien beheimateten Jungs um Sänger und Gitarrist Dave King und wählten Detroit als Inspiration für Flogging Mollys fünftes Studioalbum "Speed of darkness", das im Wesentlichen von der Kritik an den wirtschaftlichen und sozialen Missständen handelt. Wer jetzt jedoch eine rührselige, verbitterte und miesgelaunte Dreiviertelstunde erwartet, liegt nicht nur vollkommen daneben, sondern hat auch obendrein vermutlich noch keinen Longplayer von Flogging Molly zu hören bekommen. Der eröffnende Titeltrack weist den Weg hinein ins Album und hinaus aus der Krise. Und zwar mit ordentlich Schmackes, wie es sich für eine Folk-Kapelle gehört.
Songs wie "Revolution", "Saints & sinners", "Oliver boy (All of our boys)" oder das erwähnte "Don't shut 'em down" drücken konstant aufs Gaspedal. Pegel halten, nannte man so etwas früher mal. Und doch ist man hier von ausufernden Trinkliedern, wie man sie sich beispielsweise in Boston gerne gibt, weit entfernt. Flogging Molly spielen ihre gesammelte Erfahrung aus und liefern eine reife Leistung ab. Mit "The heart of the sea", "So sail on" oder "This present state of grace" spinnen King & Co. zwar kein Seemannsgarn, laden aber zu melancholischen Schunkeln ein. Hier jede Menge Gefiedel, in "The cradle of humankind" ein Piano und bei "A prayer for me in silence" gar eine Frauenstimme. Das war es dann aber auch schon wieder an Abwechslung - am Ende bleibt das Gefühl, dass bei Flogging Molly schon mal mehr ging, die Songs früher mitreißender waren. Aber die Welt braucht solche Kapellen, die wenigstens mit Karacho versuchen, in bessere Zeiten zu steuern. Und lieber in den Schrotthaufen fahren, statt selbst darin zu enden.
Highlights
- Speed of darkness
- Don't shut 'em down
- A prayer for me in silence
Tracklist
- Speed of darkness
- Revolution
- The heart of the sea
- Don't shut 'em down
- The power's out
- So sail on
- Saints & sinners
- This present state of grace
- The cradle of humankind
- Oliver boy (All of our boys)
- A prayer for me in silence
- Rise up
Gesamtspielzeit: 43:09 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
Tyler |
2011-10-11 15:50:15 Uhr
01.Speed of darkness 4/1002.Revolution 3/10 03.The heart of the sea 8/10 04.Don't shut 'em down 5/10 05.The power's out 4/10 06.So sail on 6/10 07.Saints & sinners 7/10 08.This present state of grace 8/10 09.The cradle of humankind 9/10 10.Oliver boy (All of our boys) 9/10 11.A prayer for me in silence 10/10 12.Rise up 8/10 Bis auf The heart of the sea gefällt mir die erste Hälfte des Albums nicht besonders, allerdings ist zweite umso besser. Insgesamt würde ich eine 7/10 zücken. |
CC |
2011-05-27 20:45:31 Uhr
Erste Höreindrücke: Konsequente Forsetzung von Float: Less Punk, more Folk. Dazu sind die Texte ernster als noch auf den ersten Alben. Jetzt aber erstmal weiterhören, The Present State Of Grace gerade war gut, in ein paar Tagen dann mehr. |
freak |
2011-05-21 13:36:21 Uhr
http://www.simfy.de/artists/150872-Flogging-Molly/albums/945999-Speed-Of-Darkness-Bonus-Versionam 27.5 kommt das neue album raus! hört sich alles schon sehr viel versprechend an. |
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Referenzen
Dropkick Murphys; Fiddler's Green; Mr. Irish Bastard; The Nipple Erectors; Millwall Chainsaws; The Finnegans; Across The Border; Great Big Sea; Crooked Fingers; Black 47; The Bouncing Souls; Lars Frederiksen And The Bastards; Rancid; The Pogues; Shane MacGowan; Swingin' Utters; The Tossers; Blue Meanies; Goldfinger; The Real McKenzies; Less Than Jake; The Levellers; New Model Army; Billy Bragg; The Dubliners; The Undertones; Stiff Little Fingers; The Clash; The Negatives
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