Young Rebel Set - Curse our love

Grand Hotel van Cleef / Indigo
VÖ: 27.05.2011
Unsere Bewertung: 7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10

Die nächste Runde
Die Brust von Young Rebel Set ist ziemlich breit. Denn das Cover des ersten Albums der britischen Saufbruderschaft deutet ironiefrei an, wo die Reise hingehen soll: Mitten rein ins Glück, zwischen die Stones und Dylan und die Beatles. "Curse our love" ist in der Hauptsache eine Liebesbotschaft an das Ende der Sechziger, an eine Zeit, in der Melodien noch mit Herzschmerz herausgerotzt und nicht am Reißbrett entworfen wurden. Zerrissenheit und Melancholie, Hymnen auf Freundschaft und Treue, Musik zwischen Pathos und Arbeiter-Romantik. Young Rebel Set kommen aus Stockton-on-Tees und klingen wie die E-Street Band.
Das Septett aus dem Nordosten Englands lernte sich einst im Pub kennen, diskutierte über Springsteen und die amerikanische Storyteller-Tradition. Dass aus solch einer schicksalhaften Vereinigung irgendwann ein Song wie "Fall hard" entspringen sollte, ist nur die logische Konsequenz. Nicht nur das Orgel-Intro klingt so wie damals bei Dylan, als er den größten Song seiner Karriere arrangiert hatte: "Like a rolling stone". Eine tiefere Verbeugung ist kaum vorstellbar. Matty Chipchase singt mit whiskey-schwerer Stimme sein trauriges Liebeslied, während die Band die nächste Runde kippt. Große Gefühle im kleinen Kreis.
Klein ist auch immer der Mann, der in den Texten seine Welt erklärt. Hier wird vom Schmerz der Liebe erzählt - und wie er ertränkt werden kann: in der Schenke des Vertrauens. Die Band pendelt zwischen besoffenem Folk-Rock und mitreißendem Country-Pop, unbestechlich und ohne bescheuerte Studio-Tricks. Der stattliche Hit "If I was" vereint all diese Elemente zu einer Art Essenz der Band: traurig-schöne Melodie, Lagerfeuer-Gitarren, schepperndes Schlagzeug und klimperndes Klavier. Dem Sog dieses charmanten Songs kann man sich kaum entziehen, so energisch springt er den Hörer an.
Manchmal klingt das so fett wie bei The Gaslight Anthem, manchmal so zerbrechlich wie bei Arcade Fire, und immer wieder stellt man fest, dass man diese Hookline oder jene Strophe schon mal irgendwo aufgeschnappt hat. Problematisch ist das nicht, schließlich nimmt sich diese Musik an keiner Stelle zu ernst. Übertroffen wird sie allerdings noch von der Live-Darbietung. Und warum ausgerechnet das wunderschöne Liebeslied "Rosie" nicht den Weg auf dieses Album geschafft hat, bleibt das Geheimnis dieser Band. Wie so vieles sonst auch.
Highlights
- If I was
- Red bricks
- Fall hard
Tracklist
- Lion's mouth
- Walk on
- If I was
- Won't get up again
- Borders
- Red bricks
- Measure of a man
- Bagatelle
- Fall hard
- Precious day
- Billy died
- Already forgotten your name
Gesamtspielzeit: 34:37 min.
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(Neueste fünf Beiträge)
User | Beitrag |
---|---|
quincy |
2011-06-01 14:03:22 Uhr
Süffig. Ich bekomme Durst!!! |
seno |
2011-05-26 17:08:52 Uhr
Hmmm, Rosie vermisse ich gar nicht mal so sehr. Von mir aus hätten sie aber gerne noch "The Reckoning" oder "Gun" mit aufnehmen können. |
Klotho |
2011-05-26 17:02:37 Uhr
Insgesamt eine positive Angelegenheit, aber wie in der Review erwähnt fehlt Rosie ganz arg |
seno |
2011-05-26 16:55:47 Uhr
Wird mal Zeit für einen Thread zum Album. 1. Lion's mouth 2. Walk on 3. If I was 4. Won't get up again 5. Borders 6. Red bricks 7. Measure of a man 8. Bagatelle 9. Fall hard 10. Precious day 11. Billy died 12. Already forgotten your name Bei mir kam es heute an und nach den ersten Durchläufen bin ich sehr begeistert. Von den neuen Songs gefällt mir vor allem "Red bricks" sehr gut. |
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Referenzen
Billy Bragg; Bob Seger; John Mellencamp; Little Steven; Tom Cochrane; Bruce Springsteen & The E-Street Band; Tom Petty & The Heartbreakers; John Hiatt; Bob Dylan; The Band; Crosby, Stills, Nash & Young; The Low Anthem; Mumford & Sons; Warren Zevon; Dave Edmunds; John Fogerty; Creedence Clearwater Revival; Neal Casal; The Wallflowers; Ryan Adams & The Cardinals; Steve Earle; Neil Young; The Boomtown Rats; Bob Geldof; U2; R.E.M.; Arcade Fire; Broken Records; The Hold Steady; The Gaslight Anthem; The Clash; Maximo Park
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