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A-Ha - Ending on a high note - The final concert

A-Ha- Ending on a high note - The final concert

We Love Music / Universal
VÖ: 01.04.2011

Unsere Bewertung: 6/10

Eure Ø-Bewertung: 7/10

Moved on

Die Frage ist: Kann man Emotionen datieren? Brautpaare versuchen es. Sie setzen Monate im Voraus einen Termin fest, von dem sie sagen, es werde der glücklichste Tag in ihrem Leben. A-Ha kündigten eine lange Tour an, deren Abschluss seinen Namen verdient. Am 04. Dezember 2010 traten A-Ha letztmals gemeinsam auf, in Oslo. Der glücklichste Tag ihres Lebens war das mit Sicherheit nicht, der traurigste ebenso wenig. Es ist vielleicht vergleichbar mit einer Melange aus 30.-Geburtstag-Abriss-Party, munterem Firmenjubiläum und Beerdigungskaffee. 72 Minuten, um sich von einer Band zu verabschieden und genau das nicht zu betrauern, sondern zu feiern.

Morten Harket sieht die Sache nüchtern und pathetisch zugleich. Er beschreibt das Aus als Ende der aktiven Band-Phase, die Songs lebten aber weiter. Das passt: Wie in manchen Songs auch schält sich aufbauend auf grundsoliden Strukturen der höfliche Kitsch wohlerzogen hervor. Sentimentalität, sagt Harket, lenkt vom eigenen Leben ab. Tränenkanäle entleeren sich anderweitig. Auf "Ending on a high note - The final concert" sucht man diese kleinen Hinweise vergebens, den kleinen Wink, der zeigt, dass es auch für die Norweger nicht ein Konzert wie jedes andere war. Ansagen fehlen, die Begrüßung, auch und der aufbrandende Jubel am Ende überdeckt das einzige Danke. Wer nach diesen Sentimentalitäten trachtet, ist bei der DVD besser aufgehoben und kann eifrig Gesichtsausdrücke interpretieren. Die einfache CD und selbst die Deluxe-Edition reduziert sich auf die nackte Musik und weist im Abgleich mit der Setlist Lücken auf. "The bandstand" und das Everly-Brothers-Cover "Bowling green" fehlen. Der Rest aber ist Geschichte, die Harket ohne Magne Furuholmen und Pål Waaktaar nie alleine im Stande gewesen wäre zu schreiben. Das schafft er wiederum anderweitig.

Zum Abschluss stellt Harket seinen Rekord ein: Der längste gehaltene Ton in einem UK-Hit stammt von ihm in "Summer moved on" - und die Fans wissen das mit tosendem Applaus zu schätzen, als er auch in Oslo wieder stoppbare 20 Sekunden durchhält. Die Tracklist liest sich indes wie die VIP-Liste eines Popgaleristen, der Szene-Perlen wie "Scoundrel days" schätzt, und sie in eine Reihe mit der Prominenz "Stay on these roads", "The sun always shines on TV", "I've been losing you" oder "Hunting high and low" stellt. Das Kapitel A-Ha endet wenig überraschend so, wie es angefangen hatte: mit "Take on me". Wer mag, darf den hinausgezögerten Schlussakkord als versteckten Ausdruck emotionaler Rührseligkeit auslegen. Es bleibt ein erwartungsgemäß stilsicherer Abgang. A-Ha gehen nicht mit Wehmut, sondern mit Stolz und schlichter Eleganz.

(Stephan Müller)

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Highlights

  • Scoundrel days
  • Stay on these roads
  • Foot of the mountain
  • The living daylights
  • Take on me

Tracklist

  1. The sun always shines on TV
  2. The blood that moves the body
  3. Scoundrel days
  4. The swing of things
  5. Forever not yours
  6. Stay on these roads
  7. Manhattan skyline
  8. Hunting high and low
  9. Minor earth major sky
  10. Summer moved on
  11. I've been losing you
  12. Foot of the mountain
  13. Cry wolf
  14. Analogue
  15. The living daylights
  16. Take on me

Gesamtspielzeit: 72:36 min.

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  • a-ha (154 Beiträge / Letzter am 12.06.2019 - 23:22 Uhr)

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